Allergien im Winter: Worauf man achten sollte und was hilft

Allergien im Winter
Der Winter ist für viele Menschen eine willkommene Auszeit von den Pollenallergien im Frühling und Sommer. Doch auch in der kalten Jahreszeit können Allergien plagen. Besonders die Luft in beheizten Räumen, Hausstaubmilben und andere Faktoren tragen zur Verschlechterung der Symptome bei. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie über Winterallergien wissen müssen und welche Maßnahmen helfen, die Beschwerden zu lindern.
1. Heizungsluft und ihre Auswirkungen auf Allergiker
Im Winter ist die Luft in beheizten Räumen oft sehr trocken und warm, was sowohl die Schleimhäute als auch das Immunsystem belasten kann. Besonders Menschen, die unter Atemwegsallergien leiden, merken, dass trockene Luft ihre Beschwerden verschärfen kann.
Warum ist Heizungsluft problematisch?
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Trockene Luft: Wenn die Heizung in Innenräumen läuft, sinkt die Luftfeuchtigkeit, was die Schleimhäute austrocknen kann. Dies führt zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen der Atemwege und verstärkt Symptome von Allergien wie Husten, Niesen und Schnupfen.
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Fehlende Luftzirkulation: In gut isolierten Wohnungen kann die Luft stagnieren, was den Abtransport von Allergenen erschwert. Die Heizung verstärkt dies, da sie Staubpartikel und andere Allergene im Raum aufwirbelt.
Was hilft gegen die Heizungsluft?
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Luftbefeuchter: Verwenden Sie einen Luftbefeuchter, um die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu erhöhen und die Schleimhäute zu entlasten. Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit von etwa 40 bis 60 Prozent.
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Zimmerpflanzen: Einige Zimmerpflanzen wie die Friedenslilie oder der Bogenhanf tragen zur Luftbefeuchtung bei und verbessern gleichzeitig die Raumluftqualität.
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Regelmäßig lüften: Auch wenn es draußen kalt ist, sollten Sie mehrmals täglich stoßlüften, um frische Luft hereinzulassen und die Luftzirkulation zu fördern.
2. Hausstaubmilben und ihre Rolle im Winter
Hausstaubmilben gehören zu den häufigsten Allergieauslösern in Innenräumen und können gerade im Winter besonders problematisch sein. In dieser Jahreszeit verbringen viele Menschen mehr Zeit drinnen, wodurch sie stärker mit Hausstaubmilben in Kontakt kommen.
Warum sind Hausstaubmilben ein Problem?
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Wärme und Feuchtigkeit: Hausstaubmilben gedeihen besonders gut in warmen und feuchten Umgebungen, was sie zu einem Problem in beheizten Winterräumen macht. Sie befinden sich oft in Matratzen, Polstermöbeln und Teppichen, wo sie sich von abgestorbenen Hautzellen des Menschen ernähren.
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Allergische Reaktionen: Die Milbenkotpartikel sind winzig und können über die Luft eingeatmet werden, was Allergien auslöst. Häufige Symptome sind Niesen, Husten, laufende oder verstopfte Nase, juckende Augen und Asthmaanfälle.
Was hilft gegen Hausstaubmilben?
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Allergikerbettwäsche: Verwenden Sie allergikerfreundliche Bettwäsche mit Milbenschutz, die das Eindringen von Milben in Ihre Matratze und Kissen verhindert.
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Regelmäßiges Waschen: Waschen Sie Bettwäsche und Kissenbezüge wöchentlich bei 60 Grad Celsius, um Milben und deren Kot abzutöten.
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Staubsaugen und Wischen: Saugen Sie regelmäßig mit einem Staubsauger mit HEPA-Filter und wischen Sie die Böden, um Staub und Milbenkot zu entfernen. Vermeiden Sie Teppiche, da diese ein ideales Milieu für Milben bieten.
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Luftreiniger: Ein Luftreiniger mit HEPA-Filter kann helfen, Allergene aus der Luft zu filtern, einschließlich Staub und Milbenkot.
3. Schimmelbildung in feuchten Wintermonaten
In den Wintermonaten können schlechte Belüftung und hohe Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zur Bildung von Schimmel führen. Schimmelsporen sind ebenfalls ein häufiger Auslöser von Allergien.
Warum entsteht Schimmel im Winter?
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Feuchtigkeit und mangelndes Lüften: Besonders in den kalten Monaten ist das Lüften häufig unzureichend, wodurch sich Feuchtigkeit in den Räumen staut. Dies begünstigt das Wachstum von Schimmel, besonders in Badezimmern, Küchen und an kalten Wänden.
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Allergische Reaktionen: Schimmelsporen können beim Einatmen allergische Reaktionen auslösen, wie Atemnot, Husten, Hautausschläge oder Kopfschmerzen.
Was hilft gegen Schimmel?
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Richtiges Lüften: Lüften Sie regelmäßig, auch bei kaltem Wetter. Kurzes, aber intensives Stoßlüften ist effektiver als das Fenster dauerhaft gekippt zu lassen.
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Luftentfeuchter: Verwenden Sie Luftentfeuchter, besonders in feuchten Räumen, um die Luftfeuchtigkeit zu senken und das Schimmelwachstum zu verhindern.
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Schimmelbeseitigung: Wenn sich Schimmel bereits gebildet hat, müssen betroffene Stellen gründlich gereinigt oder gegebenenfalls professionell behandelt werden. Verwenden Sie dafür spezielle Schimmelentferner und achten Sie auf eine gute Belüftung während der Behandlung.
4. Tipps zur Linderung der Symptome im Winter
Medikamentöse Behandlung
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Antihistaminika: Diese Medikamente blockieren die Wirkung des Histamins, das während einer allergischen Reaktion freigesetzt wird. Sie können helfen, Symptome wie Niesen, Juckreiz und eine verstopfte Nase zu lindern.
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Kortisonnasensprays: Bei stärkeren Beschwerden können Nasensprays, die Kortison enthalten, helfen, Entzündungen in den Nasenschleimhäuten zu reduzieren und die Symptome zu lindern.
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Inhalationen: Das Inhalieren von Salzwasser kann die Atemwege befeuchten und die Schleimhäute beruhigen.
Hausmittel
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Dampfbäder: Dampfbäder oder Inhalationen mit Kamille oder Eukalyptusöl können helfen, die Atemwege zu befeuchten und Schleim zu lösen.
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Heißes Getränk: Ein heißer Tee mit Honig und Ingwer kann helfen, die Schleimhäute zu beruhigen und das Immunsystem zu stärken.
Regelmäßige Reinigung und Pflege
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Reinigung der Heizkörper: Staub, der sich in den Heizkörpern ansammelt, kann sich bei Betrieb wieder in der Luft verteilen und Allergien auslösen. Reinigen Sie Ihre Heizkörper regelmäßig, um dies zu verhindern.
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Luftfeuchtigkeit überwachen: Ein Hygrometer kann helfen, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu überwachen. Ideal ist ein Wert zwischen 40% und 60%, um sowohl Allergien als auch Schimmelbildung zu verhindern.
5. Fazit: So können Sie Winterallergien vorbeugen und lindern
Der Winter kann für Allergiker eine schwierige Zeit sein, aber mit den richtigen Maßnahmen lassen sich viele Beschwerden lindern. Achten Sie besonders auf eine gute Luftfeuchtigkeit in Innenräumen, eine regelmäßige Reinigung und eine gezielte Behandlung von Allergieauslösern wie Hausstaubmilben und Schimmel. So können Sie die kalte Jahreszeit weitgehend beschwerdefrei genießen.