Die Hausstaubmilbenallergie
Von einer Hausstaubmilenallergie sind etwa 10 % der Deutschen betroffen. Dabei reagiert das Immunsystem über auf den Kot der Milben. Es kommt ganzjährig zu Symptomen wie verstopfter, laufender Nase, Husten, tränenden Augen, Juckreiz an Ohren und Nase, Niesen, Bildung von Ekzemen auf der Haut und sogar Atemnot. Auch sind die Betroffenen meist morgens nach dem Schlafen verschleimt. Es kann sich sogar ein allergisches Asthma aus der Allergie entwickeln.
Die Symptome treten nicht nur saisonweise auf wie bei einem Heuschnupfen, sondern ganzjährig.
Die Hausstaubmilben sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen, sie sind einen halben Millimeter groß und weißlich, in einem Bett findet man im Schnitt 10.000 Stück von ihnen. Jeder Mensch verliert pro Tag knapp 2 Gramm Hautschuppen, genug um 1,5 Millionen Milben einen Tag lang zu ernähren. Daher ist es wichtig die Verbreitung von Milben einzuschränken.
Milben können ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren und sind daher von der Umwelt abhängig, besonders viel Hitze und Kälte vertragen sie nicht und sterben ab.
Hausstaubmilben sind kein Zeichen und mangelnder Hygiene, man findet sie in jedem Haushalt vor, vor allem in der Bettwäsche, Matratze, den Polstermöbeln, Teppichen, Plüschtieren, überall wo sich Menschen aufhalten, da die Tiere sich von den Hautschuppen der Menschen ernähren.
Ein Eiweißstoff im Kot der Tiere ist Auslöser für die allergischen Beschwerden bei dieser Allergieform. Vor allem sind Kinder häufig betroffen, durch an sich gute Baumaßnahmen die den Wohnraum abdichten fällt häufig ein Luftaustausch im Wohnraum weg (dichte Fenster, Türen etc.) und es kommt vermehrt zu einer erhöhten Raumluftfreuchtigkeit die ideal für das Wachstum der Milben ist.
Milben fühlen sich nämlich im feucht warmen Klima wohl. Für Allergiker gilt es regelmäßig den Staub zu wischen, zu saugen und glatte leicht zu reinigende Oberflächen für den Bodenbelag zu wählen wie Fliesen, Laminat oder Parkett. Auch sollte man auf Polstermöbel verzichten und Teppiche. Besser sind Kunstleder und Leder für die Möbelbezüge.
Was man bei einer Milbenallergie beachten sollte
2 Mal die Woche sollte feucht gewischt werden.
Die Hausstaubmilbenallergie kann durch einen Allergietest wie dem Prick-Test ermittelt werden, die Methode leitet sich vom Englischen „to prick“ ab, also aufstechen, man trägt das Allergen auf die Haut auf und sticht diese an und beobachtet mögliche allergische Reaktionen. Auch ein Sratch-Test ist geeignet, vom Englischen „to scratch“ also ritzen, hierbei tropft man das Allergen auf die leicht angeritzte Haut und achtet auf entstehende Symptome.
Wie bei jeder Allergie ist es wichtig die Auslöser zu meiden. Durch milbendichte Überzüge (Encasings) kann man Bettzeug und Matrazen milbendicht umschließen, sie können so durchdringen und mit ihrem Kot zu Beschwerden führen. Auch sollten Kopfkissen und Oberbett bei mindestens 60° C heiß waschbar sein, um die Milben abzutöten. Federn oder Daunen sind auch für Allergiker geeignet, sollten aber gut abgeschlossen werden in milbendichte Bezüge.
Neben der Milbendichtheit ist auch wichtig, dass die Bezüge dennoch atmungsaktiv und saugfähig sind, also nicht nur dicht gewoben.
Weiterhin gibt Anti-Milben-Sprays die man auf Matrazen, Möbel und Teppiche sprühen kann, diese vernichten die Milben und senken so dauerhaft mögliche Beschwerden durch sie.
Neebaum-Öl wird aus indischen Bäumen gewonnen und kann Milben abtöten.
Auf Staubfänger wie Vorhänge, offene Regale und Plüschtiere sollte man verzichten. Wichtig ist es auch regelmäßig die Bettwäsche heiß zu waschen mit 60° C. Bei Staubsaugern sollte man auf ein HEPA-Filter achten. Plüschtiere kann man auch über Nacht ins Gefrierfach legen bei -18° C sterben die Tiere ab, anschließend sollte man sie absaugen oder waschen, um die getöteten Milben zu entfernen.
Medikamente wie Antihistaminika können die Beschwerden senken, dabei wird der Botenstoff Histamin in seiner Wirkung blockiert. Man erhält sie als Nasensprays, Tabletten, Augentropfen etc. Auch können Glukokortikosteroide genutzt werden in Form von Nasensprays oder Leukotrienantagonisten.
Die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) bietet sich an um die Ursachen zu bekämpfen und nicht nur die Symptome zu behandeln. Dabei wird das Immunsystem allmählich an die Auslöser gewöhnt. Man spritzt dabei bis zu 3 Jahre lang das Allergen unter die Haut. Hier können die typischen Symptome der Allergie auftreten in leichter Form, dafür werden die Beschwerden jedoch dauerhaft gesenkt oder verschwinden im Idealfall mit der Zeit ganz.