Atemwege
Mit den Atemwegen werden die Teile des Körpers bezeichnet welche für das Einatmen und Ausatmen durch welche die Luft strömt. So beginnt der Einlass der Luft über die Nasenlöcher der Nase und Nasenmuscheln, sie strömt weiter über den Rachen am Kehlkopf vorbei und die Luftröhre herunter. Durch die Bronchien gelangt sie in die Lunge. Beim Ausatmen wiederholt sich der Weg in umgekehrter Reihenfolge.
Das menschliche Atemsystem wird in die oberen Atemwege unterteilt die aus Nase, Nasennebenhöhlen und Rachenraum bestehen und den unteren Atemwegen welche den Kehlkopf, die Luftröhre, die Bronchien und die Lunge umfassen.
Kommt es in Folge einer nicht behandelten Allergie wie einem Heuschnupfen zu einem Etagenwechsel und einem allergischen Asthma so wandern die Beschwerden von den oberen runter zu den unteren Atemwegen.
Der Mensch atmet täglich etwa 20.000 Mal ein und aus, dabei können kleine Partikel, Pollen, Schadstoffe, Tröpfchen und auch kleine Krankheitserreger wie Viren, Pilze und Bakterien in die Atemwege gelangen.
Sie treffen auf die Schleimhaut welche den Atemtrakt auskleidet, ausgenommen sind die Stimmbänder, der Rachen und der Kehldeckel. Sie dient dem Körper als schützende Barriere vor Fremdstoffen und spielt bei Inhalationsallergien eine wichtige Rolle und kommt in direkten Kontakt mit den Allergenen.
Auf der Schleimhaut befindet sich eine ganzes Meer an kleinen Zellen mit beweglichen Härchen, den Flimmerhärchen. Man spricht auch vom Flimmerepithel. Zwischen den Härchen sitzen schleimbildene Becherzellen. In ihnen wird ein durchsichtiger wässriger Schleim produziert der die Schleimhaut benetzt und feucht hält. Dieser Schutzfilm kommt es zu wellenartigen Bewegungen der Flimmerhärchen. So können Fremdstoffe in Richtung Rachen transportiert werden. Die Bewegung erfolgt rhythmisch etwa 1000 Mal in der Minute.
Durch den Schleim gebundene Partikel wandern sie runter in den Magen beim Schlucken und so eine Entsorgung. Sind die Flimmerhärchen durch Rauchen oder einen grippalen Infekt zerstört oder gestört kommt es häufiger zu Husten als Alternative für die Reinigung der Schleimhäute.
Obere und untere Atemwege
Schon in der Nase werden Staub, Schmutzpartikel etc. aus der Luft gefiltert sie bleiben an den Härchen und der Nasenmuschel hängen und so an einem weiteren Eindringen gehindert. In der Nase befinden sich auch Riechzellen auf der Riechschleimhaut die Gerüche wahrnehmen können und auch als Warnfunktion vor schädlichen Gerüchen dienen können und man hält die Luft an. Auch wird die Luft befeuchtet und angewärmt beim Einatmen, bei kaltem Wetter verstärkt durch die mehr durchblutete Schleimhaut der Nase. Die Nasennebenhöhle ist anfällig für Infekte die man nur schwer behandeln kann.
Der Mund ist ein alternativer Weg zur Nase über den man einatmen und ausatmen kann, wird durch den Mund eingeatmet so entfällt die Filterung durch die Flimmerhärchen, die Luft wird weniger angewärmt und es enstehen Nachteile. Wer dauerhaft über den Mund atmet kann so die Lunge und Atemwege schädigen.
Die Wege über die Nase und den Mund begegnen sich im Rachen, aber weiter unten am Kehlkopf und Luftröhre teilt sich der Weg zur Speiseröhre und Luftröhre auf und führt weiter zu den unteren Atemwegen.
Der Kehlkopf bildet den Übergang von den oberen zu den unteren Atemwegen, der Kehldeckel (Epiglottis) teilt die Atem- und Speiseröhre, wird geschluckt so verhindert er, dass Speise in die Luftröhre gelangt.
Die Luftröhre ist ca 12 cm lang und durch Knorpelstangen an den Wänden verstärkt. Hier befinden sich auch Schleimhäute mit Flimmerhärchen unten ab dem 5 Brustwirbel kommt der Übergang zum Bronchialsystem der Lunge. Dieses besteht aus dem rechten und linken Bronchienhauptstamm (Hauptbronchus) die die beiden Lungenflügel mit Sauerstoff versorgen.
Der rechte Hauptbronchus hat 3 Hauptäste zu den 3 Lungenklappen des rechten Lungenflüges. Der linke Hauptbronchus hat 2 Hauptäste zu den 2 Lungenlappen des linken Lungenflügels, man hat somit 5 Hauptäste die auch als Lappenbronchien bezeichnet werden.
Es kommt zur weiteren Verzweigung in Segmentbronchien und kleinere Äste mit ca. 20 bis 25 weiteren aufteilenden Schritten. Je weiter man voran kommt umso kleiner und dünnwändiger werden die Bronchien. Bei den kleinsten Verzweigungen spricht man von Bronchiolen mit einem Durchmesser von weniger als 1 mm. Durch Muskeln können sich die Bronchiolen verengen. Das atmende Lungengewebe folgt mit ca. 300 Millionen Alveolen (Lungenbläschen).
Sie haben nur einen Durchmesser von 0,1 bis 0,2 mm und ähneln einem Schwamm in traubenförmiger Form. Die dünnen Wände und kleinen Blutgefäße ermöglichen einen Austausch von Atemgasen beim Einatmen füllen sich die Lungenbläschen mit Luft und der Sauerstoff wird entzogen durch die Blut-Luft-Schranke, er gelangt ins der Kapillaren, Kohlendioxid wandert andersherum aus dem Blut in die Lungenbläschen für den Abtransport beim Ausatmen.
Die Blut-Luft-Schranke ist eine dünne Zellschicht der Lungenbläschen mit einem Oberflächenfilm, dieser Surfactant besteht aus Fetten und Eiweißen die von den Lungenbläschen gebildet werden und die Atmung unterstützen. Es kommt zu einer Reduzierung der Oberflächenspannung. Bei der Ausatmung werden die Alveolen kleiner und der Surfactant dicker und verhinder ein Kollabieren (Zusammenfallen), beim Einatmen vergrößern sich die Lungenbläschen und der Schutzfilm wird auch dünner, verhindert aber dennoch ein Kollabieren.
Die Atembewegung und Atmung wird ermöglicht durch die Lagerung der Lunge im Körper, sie wird von einer Doppelhaut, den Pleuren, umfasst, man nennt sie auch Brustfell. Die äußere Lage des Brustfells ist das Rippenfell, das inneren Brustfell das Lungenfell welches die Lungen umzieht. Dabei beide Häute glatt und feucht ist gleiten sie aneinander vorbei. Der Spalt zwischen ihnen, der Pleuraspalt ist mit Flüssigkeit gefüllt, Luft findet man hier keine. Auf diese Weise gleitet die Lunge an der Brustkorbwand entlang bei der Atmung und löst sich nicht von ihr. Der feuchte Spalt sorgt für reibungsfreie freie Beweglichkeit und Haftung. Lunge und Brustkorb können sich so gegeneinander bewegen und sind frei beweglich.