Aspergillose
Bei Aspergillose handelt es sich um eine Schimmelpilzinfektion. Häufig betroffen von dieser Infektion sind die Lunge, der äußere Gehörgang und die Nasennebenhöhlen. Aber auch andere Organe wie die Haut, das Nervensystem oder der Magen-Darm-Trakt können von ihr betroffen sein.
Die Aspergillose kann auch Blutgefäße befallen wie Leber, Nieren oder Herz.
Den Namen trägt die Infektion aufgrund des Schimmelpilzes der Gattung Aspergillus, im Lateinischen bedeutet er soviel wie „der Wedel“, da die Sporen unter dem Mikroskop eine solche Form haben. Dieser Pilz lässt sich in der Natur besonders an verrottenden Pflanzenresten wie im Komposthaufen, der Blumenerde oder Biotonne finden. Aber auch hinter Tapeten, in Dämmstoffen und Polstermöbeln kann man ihn antreffen.
Kommt es zu einer ballförmigen Ansammlung spricht man von einem Aspergillom, also einem Pilzball. Es kommt so zu einer kugelförmigen Pilzkolonie die umgeben ist von abgestorbenen Zellen und Schleim, besonders in Körperhöhlen wie der Lunge oder den Nabennebenhöhlen können sich solche Aspergillome bilden.
In vielen Fällen handelt es sich um den Aspergillus fumigatus, beim Menschen kommen auch die Arten Aspergillus terreus, Aspergillus nidulans, Aspergillus flavus und Aspergillus niger vor. Häufig wächst der Schimmel auf Obst, Gemüse und in Blumenerde. Die Infektion folgt meist über einatmen der Schimmelpilzsporen. Sie können die Atemwege direkt und weitere Organe befallen.
Ursache und Behandlung von Aspergillose
Besonders Menschen mit reduzierten Abwehrkräften sind anfällig für den Pilz, nach Einnahme von Medikamenten, bei AIDS, HIV, Organtransplantationen und eingenommenen Immunsuppressiva, Mittel aus der Krebstherapie (Zytostatika) oder auch bei chronischen Lungenerkrankungen und Autoimmunerkrankungen. Abhängig von den Abwehrkräften und der Ausprägung der Infektion kann diese auch tödlich verlaufen.
Bei einen intaktem Immunsystem droht die Erkrankung in der Regel nicht. Bei chronischen Lungenerkrankungen und geschwächtem Immunsystem sollte man möglichen Kontakt mit den Pilzen meiden, also Komposthaufen, Blumenerde, Biomüll etc.
Werden die Pilzsporen eingeatmet so kann es zu einer Erkrankung kommen. Besonder wenn der Körper vorgeschwächt ist wie durch Medikamenten kann es zu Komplikationen kommen. Die allergische bronchopulmonale Aspergillose kurz ABPA ist eine weitere Form der Erkrankung, bei der die Bronchien und Lunge von den Pilzen besiedelt werden und allergische Reaktionen auslösen, auch bei einem chronischen Asthma bronchiale kann ABPA auftreten.
Es kann auch zu einer Vergiftung durch Schimmelpilze kommen, zu einer Mykotoxikose, also durch Schimmelpilzgifte (Mykotoxine). Einige Arten des Aspergillus können krebseregende Aflatoxine bilden, in Europa kommen sie selten vor, können aber durch Nahrungsmittel importiert werden.
Typische Symptome sind abhängig davon welches Organ betroffen ist, Husten, Atemnot bei der Lunge und den Bronchien, Fieber, geschwächte Herzleistung, Entzündung der Nasennebenhöhle (Sinusitis), Nasenausfluss, Kopfschmerzen, Druckschmerz, Bauchschmerzen und Durchfall wenn der Magen-Darm-Trakt betroffen ist vom Schimmelpilzbefall, Juckreiz Schmerzen und Ohrenausfluss bei Entzündungen des äußeren Gehörgangs.
Blutuntersuchungen, Gewebeproben, Röntgen können dazu genutzt werden um die Krankheit zu diagnostizieren. Behandelt wird sie mit Antipilzmitteln, einem Antimykotikum. Bekannte Wirkstoffe hier sind Itraconazol oder Voriconazol. Auch Echinocandine und Amphotericin B kann genutzt werden für die Behandlung. Bei einer ABPA also der allergisch bedingten Variante verwendet man auch Kortison zu Behandlung an.