Allergien vermeiden

Allergien vermeiden

Wer auf den Geschirrspüler verzichtet kann Allergien vermeiden.

Wer auf den Geschirrspüler verzichtet kann Allergien vermeiden.

Wie man Allergien vermeiden kann und was es im Zusammenhang mit Allergien zu beachten gilt erfahren sie in den folgenden Abschnitten. Allergien sind in Deutschland weit verbreitet. So leidet in Deutschland etwa jeder 3. Deutsche an Heuschnupfen oder einer anderen Allergie.

Dabei ist die Zahl der Neuerkrankungen steigend. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Sie sind zum Teil genetisch bedingt, aber auch Umwelteinflüsse und Luftverschmutzung sowie der Klimawandel tragen mit dazu bei, dass die Allergene der verschiedenen Gräser- und Baumpollen immer aggressiver werden. Auch kommen immer neue Allergene hinzu wie beispielsweise von der Einwandererpflanze Ambrosia die sich in einigen Bundesländer rasant am Strassenrand verbreitet.

Gerade bei Kindern kann man aber durchaus leicht Allergien vermeiden, so hilft beispielsweise der frühe Kontakt zu Tieren und die Ernährung mit vermeintlichen Allergenen wie Nüssen und Kuhmilch, sowie das Vermeiden einer zu strikten Hygiene.

Kinder die auf dem Land aufwachsen haben nur ein Drittel der Allergien die Kinder haben die in der Stadt aufgewachsen sind. Hier gilt es, dass der frühe Kontakt zu Heu, Tieren, Blütenstaub verhindert, dass sich Allergien manifestieren können. So kann das Immunsystem in frühen Jahren noch gut auf die richtige Immunantwort geschult werden und man vermeidet Überreaktionen. Der Kontakt mit Mikroben, Pilzen, Bakterien hilft dabei, dass die T-Zellen aktiver werden und stärker sich selbst Regulieren wie Studien an Mäusen ergaben die man in Land- und Stadtmäuse unterteilte. Auch die Darmflora der Landmäuse enthielt eine große Vielzahl an Mastodenviren die die Immunantwort prägen.

Tipp zum Allergien vermeiden

Sojamilch kann eine Erdnuss-Allergie fördern.

Sojamilch kann eine Erdnuss-Allergie fördern.

Doch mit welchen praktischen Tipps im Alltag kann man Allergien meiden, wenn bereits das Kindesalter überschritten wurde? Definitiv sollte man auf ein zu große Hygiene verzichten und auch mal den Kontakt zu Staub und Schmutz nicht immer mit Gummi-Handschuhen meiden bzw. sofort zum Desinfektionsmittel greifen. Ganz simpel für den Alltag bedeutet das zum Beispiel, dass man auch mal das Geschirr von Hand spült und nicht in der Geschirrspülmaschine. Eine Studie der Universität Göteborg ergab, dass in Haushalten mit Geschirrspüler Kinder mit einer Wahrscheinlichkeit von 38% unter einem allergischen Hautekzem leiden.

In Haushalten die traditionell mit Schwamm und Spülbürste das Geschirr waschen lag die Quote bei nur 23%. Also auch die Mikroben auf den Tellern helfen dabei das Immunsystem richtig zu schulen und Überreaktionen zu vermeiden.

Ähnliches gilt auch für Nahrungsmittel, man sollte, sofort möglich, die Lebensmittel frisch vom Erzeuger kaufen und selbst zubereiten. Diese sind frei von Konservierungsstoffen und werden auch nicht in Kunststoffen verpackt. So kann die Plastikverpackung die den Weichmacher Phtalat enthält durchaus in geringen Mengen sich auf den Wurstaufschnitt oder den Schnittkäse übertragen und so zu einer Sensibilisierung gegenüber dem Weichmacher führen.

Auch für die Ernährung gilt, dass man Kinder nicht vor möglichen Allergenen schützen sollte indem man sie nicht in die Ernährung einbindet. So ergab die ALEX-Studie, dass das Vermeiden von Erdnüssen gerade zu einer Erdnuss-Allergie führt. Ähnliches wurde auch von George du Toit am King’s College in London ermittelt, so litten jüdische Kinder in England bis zu 10 Mal häufiger an Allergien wenn man sie in den ersten Lebensjahren von Nüssen fern hielt als Kinder im gleichen Alter in Israel wo man die Kleinen nicht vor Erdnuss-Flips etc. im Kindesalter fern hält.

Dennoch gilt hier dass man einen anaphylaktischen Schock vermeiden sollten, falls eine starke Sensibilisierung vorliegt, die man in einem Haut-Test, dem Prick-Test ermitteln kann.

Im Zusammenhang mit Nüssen ergab sich noch folgender interessanter Zusammenhang. So fördert der Konsum von Sojamilch eine Erndussallergie. Gerade in den USA wo Babys häufig mit Sojamilch aufgezogen werden liegt die Rate an Erdnuss-Allergien sehr hoch. Die Erklärung liegt darin, das Soja und Erdnüsse sehr ähnliche Proteine bei den Allergenen haben. So gehören beide den Hülsenfrüchten an. Es kann hier zu einer Art Kreuzallergie kommen.

Auch bei der Geburt kann schon der erste Kontakt mit Milchsäurebakterien der vaginalen Schleimhaut vermieden werden wenn es zu einem Kaiserschnitt kommt. So ist es für die Kinder besser auf natürlichem Weg zur Welt gebracht zu werden. Kinder die per Kaiserschnitt geboren werden haben in den ersten beiden Jahren nach der Geburt bis zu 5 Mal häufiger allergische Reaktionen auf Hausstaubmilben, Tierhaare etc. Man spricht in dem Zusammenhang auch vom „vaginal seeding“. Kinder die per Kaiserschnitt zur Welt gebracht werden, werden hier mit dem Sekret der Scheide der Mutter betupft um den natürlichen Kontakt zu simulieren.

Allergien können Krebs verhindern

Allergisches Asthma kann Lungenkrebs fördern.

Allergisches Asthma kann Lungenkrebs fördern. Heuschnupfen hingegen kann Krebsarten verhindern.

Aber eine gute Nachricht für Allergiker bleibt, denn neue Studien ergaben, dass einige Krebsarten bei Allergikern seltener vorkommen als bei Nicht-Allergikern. Der Grund hierfür ist, dass das hyperaktive Immunsystem der Allergiker mögliche krebstauslösende Substanzen die auf Pollen und anderen Wegen in den Körper gelangen früh durch das Immunsystem abgefangen und bekämpft werden. So werden sie bei Heuschnupfen einfach mit aus dem Körper entsorgt. Gerade Tumoren an der Haut, dem Darm, der Speiseröhre, der Mundhöhle, Bauchspeicheldrüse und dem Gehirn werden so als positiver Nebeneffekt der allergischen Erkrankung verhindert.

So kann man bei anstehendem Heuschnupfen den lästigen Symptomen zumindest etwas Gutes abgewinnen.

Liegt allerdings ein allergisches Asthma bereits vor steigt das Risiko für einen Lungenkrebs weil der vorhanden Schleim auf der Lunge den Abtransport von Schadstoffen verhindert.