Alveolitis
Alveolen sind kleine Bläschen im Inneren der Lunge, so umfasst eine Lunge 400 Millionen dieser Lungenbläschen was einer Fläche von 100 Quadratmetern entspricht auf der ein Austausch von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid stattfindet.
Über die Alveolen wir der eingeatmete Sauerstoff der Luft in das Blut aufgenommen und Kohlenstoffdioxid über das Blut in die Luft abgegeben. Kommt es zu einer Entzündung der Lungenbläschen so spricht man von einer Alveolitis.
Sie kann Folge einer allergischen Reaktion auf Eiweiße oder Pilzsporen (Allergene, über 300 mögliche sind her bekannt) sein in organischen Stäuben als exogene Alveolitis (EAA). So finden sich in diesen Stäuben Pilzsporen und tierische Eiweiße wieder auf die das Immunsystem allergisch reagiert.
Die Symptome können heftig ausfallen und schleichend oder langsam auftreten. Die Erkrankung ist selten, tritt aber am häufigsten als Vogelhalterlunge, Farmerlunge oder Befeuchterlunge auf.
Die Vogelhalterlunge ist eine Allergie gegenüber Vogelkot und Vogeleiweiße von Kanarienvögeln, Tauben, Hühnern oder Wellensittichen, auch der Kontakt zu Eiweißen von Nagetieren kann zu einer EAA führen.
Bei der Farmerlunge, der zweithäufigsten Form der exogen-allergischen Alveolitis kommt es zu allergischen Reaktionen auf Pilzsporen in verschimmeltem Heu.
Bei der Befeuchterlunge können Klimaanlagen mit Pilzsporen kontaminiert sein und so nach mehrfachem Kontakt eine EAA auslösen, die Sporen können auch in Matratzen, Komposterde, Whirlpool, Wasserkübel der Sauna etc. auftreten.
Aber auch chemische Stoffe können eine EAA auslösen und zwar solche die man bei der Herstellung von Zweikomponentenkleber, Sprayfarben oder Polyurethanschaum nutzt.
Symptome der Alveolitis
Symptome der Alveolitis sind Husten, Gliederschmerzen, Atemnot, Fieber die nach 6 bis 16 Stunden nach Kontakt mit dem Allergen auftreten, dabei kommt es wie bei einer Erkältung zu Entzündungen im Rachen- und Nasenraum. Ohne Kontakt mit dem Allergen vergehen die Beschwerden wieder nach 2 bis 4 Tagen in der Regel. Auch Asthma, anhaltende Müdigkeit, Gewichtsabnahme, Kopfschmerzen und Atemnot bei Belastung sind möglich.
Risikogruppen können Vogelzüchter sein oder Landwirte die häufig Kontakt mit den Allergenen haben. Die Allergie kann so eine berufsbedingte Erkrankung werden.
Raucher erkranken seltener an dieser Krankheit. Ein Röntgenbild oder computertomografisches kann auf dieses Krankheitsbild hindeuten. Bei der bronchoalveoläre Lavage handelt es sich um eine Untersuchung bei der ein Bronchoskop, ein starrer oder ein flexibler Schlauch mit einer integrierten Kamera, über Nase oder Mund in die Atemwege eingeführt wird. Es wird eine Spülflüssigkeit in die Lunge gespült die dann wieder abgesaugt und im Labor untersucht wird, auf diese Weise kann man Zellen der Immunabwehr nachweisen.
Eine Probe der Lunge, eine Biopsie kann unter dem Mikroskop untersucht werden, um die Diagnose zu sichern. Eine Blutuntersuchung kann Entzündungen bzw. allergischen Reaktionen aufzeigen.
Bei der Lungenfunktionsprüfung wird die Funktion der Lunge getestet. Dabei nimmt der Patient ein Mundstück in den Mund und atmet kräftig ein und aus, so kann gemessen werden wie viel Luft in einer bestimmten Zeit ein- und ausgeatmet werden kann.
Bei einer EAA kann eine Karenz oder auch eine Provokation mit bestimmten Stoffen ebenfalls Hinweise auf eine mögliche Allergie geben. Meidet man die Allergene und es tritt eine Besserung auf oder es kommt bei Kontakt zu Beschwerden so ist vermutlich das Allergen der Auslöser.