Innenraumallergie

Die Innenraumallergie

Eine Innenraumallergie kann durch Tiere, Pflanzen, Duftstoffe etc. ausgelöst werden.

Eine Innenraumallergie kann durch Tiere, Pflanzen, Duftstoffe etc. ausgelöst werden.

Die meiste Zeit, etwa 85%, verbringt der Mensch in geschlossenen Räumen, in ihnen gibt es viele verschiendene Indoor-Allergene die zur einer Innenraumallergie führen können. So sind die bekanntesten Arten der Innenraumallergie die Hausstaubmilbenallergie, die Tierhaarallergie und die Schimmelpilzallergie.

So kann es abseits vom Heuschnupfen im Frühjahr und Spätsommer zu den Pollenflugzeiten bedingt durch eine Pollenallergie zu ähnlichen Symptomen kommen beim Kontakt mit Tieren, Staubsaugen, Aufwachen oder Bettenmachen. Hier sind nicht Outdoor-Allergen, sondern Indoor-Allergene für die Symptome verantwortlich.

Typische Symptome bei einer Innenraumallergie sind:

Durch konsequentes Meiden der Allergene durch eine Allergenkarenz werden die Symptome gelindert. Es handelt sich um allergische Reaktionen des Typ I die unmittelbar nach dem Kontakt mit den Allergenen auftreten.

Wo treten die Allergen auf?

Die meisten Allergene werden bei einer Innenraumallergie über die Luft und Staub übertragen.

Mögliche Allergene in der Luft Aeroallergen sind:

  • Schimmelpilzsporen
  • Tierhaare
  • Dämpfe von Chemikalien wie Formaldehyd, Aldehyde, Ketone in Möbeln, Fußböden, Textilien und Baumaterialien
  • Duftstoffe und ätherische Öle von Räucherstäbchen, Kosmetika, Reinigungsmitteln etc.

Sie lösen vor allem Husten, Niesen, geschwollene Augen und Atemprobleme aus.

Aber auch im Staub sammeln sich viele Allergene an die häufig in die Luft aufgewirbelt und eingeatmet werden können wie bei einer Inhalationsallergie.

Allergene die sich im Hausstaub ansammeln können sind:

  • Milben und deren Kot vor allem in Teppichen, Polstermöbeln, Matratzen etc.
  • Schimmelpilzsporen sammeln sich meist an den Wänden, Tapeten, auf der Erde von Zimmerpflanzen, Klimaanlagen, Küche etc. an
  • Tierhaare
  • Substanzen aus Duftstoffen, Kosmetika, Reinigungsmitteln, etc. wie metallische und chemische Stoffe Phosphate, Aldehyde, Nickel, Cadmium etc.

Sie führen häufig zu Kontaktekzemen und Reizungen der Haut.

Neben einer Meidung der Allergene ist hier eine Beseitigung durch regelmäßiges Putzen wichtig. Hierbei sollte feucht gewischt werden und Staubsauger mit speziellen Mikrofiltern zum Einsatz kommen. So wird verhindert dass die Allergen in der Luft verteilt werden.

Bei einem Schimmelpilzbefall gilt es diesen gründlich und dauerhaft zu entfernen und die Neuentstehung zu vermeiden. Dabei hilft es Räume regelmäßig zu lüften, trocken zu halten und die Blumenerde von Pflanzen nicht zu feucht zu gießen. Auch die Verwendung von bedenklichen Baustoffen sollte gemieden werden.

Die Hausstaubmilbenallergie

Bei der Hausstaubmilbenallergie führen kleine mit dem bloßen Augen nicht erkannbare Lebewesen und vor allem deren Kot zu allergischen Symptomen. Sie kommen vermehrt in Teppichen, Matratzen, Polstermöbeln etc. vor. Sie ernähren sich von menschlichen Hautschuppen und vermehren sich bei feucht warmen Klimabedingungen. In erster Linie gilt es sie zu meiden und ihr Verbreitung durch spezielle Bettbezüge (Encasing), Niebaumspray, Vermeidung von Teppichen, Staubfängern, Verwendung von Staubsaugern mit Mikrofiltern etc. einzudämmen.

Es kann zu folgenden Symptomen kommen:

Diagnostiziert kann man eine Hausstaubmilbenallergie durch verschiedene Allergietests wie Hauttest, Bluttests etc.

Neben einer Meidung der Allergene kann auch eine Hyposensibilisierung dauerhaft helfen. Dabei wird das Immunsystem an die Allergen gewöhnt.

  1. Dabei werden die Allergen bei einer SIT spezifischen Immuntherapie in die Haut gespritzt.
  2. Bei einer SLIT sublingualen Immuntherapie in Form von Tropfen einmal täglich unter die Zunge gebracht.

Gerade bei Kindern oder Angst vor Spritzen bietet sich die 2. Methode an. Auch können auf Reisen Allergen in Schmelztabletten Acarizax eingenommen werden um die Therapie unterwegs fortzusetzen.

Eine erfolgreiche Hyposensibilisierung dauert 3 bis 5 Jahre senkt dafür aber die Symptome und kann zur Beschwerdefreiheit führen. Darüber hinaus müssen weniger Medikamente eingenommen werden und Folgeerkrankungen wie eine Asthma bronchiale als Folge eines Etagenwechsels werden reduziert.

Die Tierhaarallergie

Bei einer Innenraumallerige ausgelöst durch Katzen kann es zu besonders starken Symptomen kommen.

Bei einer Innenraumallergie ausgelöst durch Katzen kann es zu besonders starken Symptomen kommen.

Bei einer Tierhaarallergie befinden sich die Allergen in Form von Speichel, Sekreten auf den Haaren der Tiere. Die Tierhaare selbst sind hier also nur der Träger der Allergene.

Dabei sind die Allergene der Katze besonders aggressiv und halten sich dank guter Schwebeeigenschaften über Monate in Räumen ohne die Anwesenheit einer Katze.

Auch können ihre Allergen von Katzenbesitzern über ihre Kleidung an öffentliche Orte transportiert werden. Studien haben sogar Funde von Katzenallergenen in der Antarktis vorgefunden, wo hingegen keine Milbenallergen aufzufinden waren.

Die Symptome bei einer Hundeallergie sind hingegen weniger stark.

Es kommt bei der Tierhaarallergie als Form der Innenraumallergie zu ähnlichen Symptomen wie bei einem Heuschnupfen. Also zu Niesen, Husten, Atembeschwerden, gerötete Augen, Juckreiz, allergischen Hautreaktionen etc.

Auch andere Tierarten wie Pferde, Kaninchen, Vögel, Hamster etc. können allergische Beschwerden hervorrufen.

Generell gilt es die Allergene und somit den direkten Hautkontakt mit Tieren zu meiden. Wenn er sich nicht vermeiden lies müssen unbedingt die Hände danach gründlich gewaschen und die Kleidung gewechselt werden.

Die Schimmelpilzallergie

Bei der Schimmelpilzallergie sind vor allem die Sporen der Schimmelpilz die Träger der Allergene. Sie dienen den Pilzen der Verbreitung und Fortpflanzung und sind abhängig von der Schimmelart auch vermehrt zu bestimmten Jahreszeiten in Wäldern und auf Feldern anzutreffen und nicht nur an den Wänden pilzbefallener feuchter Räumen.

Die Schimmelpilze vermehren sich bevorzugt bei feuchten Räumen mit Temperaturen um 10°C.

Es kann so zu Stockflecken an Tapeten, Mauern, Leisten, Holztäfelungen etc. kommen.

Aber auch versteckt in Zwischenwänden und hinter Möbeln bilden sich häufig Schimmelpilze.

Auch auf Nahrungsmitteln und Genußmittel wie Brot, Bier, Wein usw. können Schimmelpilz enthalten. Werden sie verzehrt kommt es in erster Linien zu Beschwerden im Magen-Darm-Bereich.

Typische Symptome einer Schimmelpilzallergie sind:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall
  • Juckreiz
  • Heuschnupfen
  • Asthma
  • Kopfschmerzen
  • Neurodermitis

Dignostiziert werden kann die Schimmelpilzallergie als Art der Innenraumallergie durch Hauttests und Bluttests. Auch eine Hyposensibilisierung kann neben der Vermeidung und Beseitigung von Pilzbefall zur Therapie herangezogen werden wenn eine Schimmelpilzallergie nachgewiesen wurde.

Zimmerpflanzen

Auch Zimmerpflanzen können zur einer Innenraumallergie führen. Gerade der Ficus benjamina als Grünpflanze in Innenräumen ist hier besonders problematisch. Die Birkenfeige sondert einen milchigen Latexsaft ab der zu Allergien führen kann.

Symptome bei Zimmerpflanzenallergien sind:

  • Rötungen der Augen
  • Atemprobleme
  • Hust- und Niesreiz
  • Hautausschläge

Auch hier gilt es die Pflanzen regelmäßig zu reinigen und deren Blätter feucht abzuwischen, gegebenenfalls durch andere Arten zu ersetzten oder ganz auf sie zu verzichten. Ebenfalls in Schlafzimmern sollten bei einer nachgewiesenen Pflanzenallergie keine Zimmerpflanzen gehalten werden.

Wird die Blumenerde zu feucht begossen kann es darüber hinaus auch noch zu Schimmelpilzen kommen die ebenfalls Allergien auslösen können.

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