Glutenunverträglichkeit

Glutenunverträglichkeit

Bei einer Glutenunverträglichkeit gilt es Weizen und Produkte die Weizen enthalten zu meiden.

Bei einer Glutenunverträglichkeit gilt es Weizen und Produkte die Weizen enthalten zu meiden.

Bei einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) handelt es sich um eine entzündliche Darmerkrankung. Ausgelöst wird sie durch das Klebereiweiß Gluten. Dieses kommt in vielen Getreidesorten vor und läst eine überschießende Immunreaktion aus. In erster Linie gilt es bei einer Zöliakie glutenhaltige Lebensmittel zu meiden und Alternative Produkte zu konsumieren.

Das Immunsystem reagiert über auf Gluten und ein körpereigenes Enzym, welches Gluten spaltet. Die Folge, typische Symptome, sind Entzündungen der Dünndarmschleimhaut, Bauchscherzen, Durchfall, Blähungen, auch kann es durch die verschlechtere Nährstoffaufnahme zu Mangelerscheinungen kommen, wenn viele Nährstoffe unverdaut wieder ausgeschieden werden.

Ein möglicher Mangel kann in einem Eisenmangel bestehen, dadurch kann der Körper schlechter Wasser in den Gefäßen speichern, es lagert sich so verstärkt im Gewebe ab was zur Bildung von Ödemen führt. Durch die Magen-Darm-Komplikationen kommt es häufig auch zu Gewichtsverlust.

Auch eher atypische Symptome können sich zeigen, die die genaue Diagnose erschweren, so kann es auch zu Depressionen, Nervenstörungen, Schilddrüsenfehlfunktionen, Hautentzündungen, Lebererkrankungen, Blutungen der Haut durch Vitamin-K-Mangel, Nachtblindheit durch Vitamin-A-Mangel, Müdigkeit, Abgeschlaftheit etc. kommen.

Es kann auch zu Mangel an Vitamin B6, Vitamin B12, Folsäure kommen oder Spurenelemente wie Kalzium und Magnesium.

Die Zöliakie fördert eine überschießende Immunreaktion, was sie als Allergie definiert. Als eine Immunreaktion auf an sich harmlose Stoffe. Allerdings werden auch Antikörper gegen das körpereigene Enzyme Gewebetransglutaminase gebildet, was sie als Autoimmunerkrankung definiert. Es handelt sich also um eine Mischung aus Allergie und Autoimmunerkrankung.

Das Immunsystem greift die Gluten (Klebereiweiß) und Gewebetransglutaminase (kurz tTg oder TG2 ist ein kalziumabhängiges Enzym der Familie der Transglutaminasen, dieses Enzym verbindet verschiedene Proteine durch intramolekulare oder kovalente intermolekulare Bindungen (Crosslinking) welche eien Proteolyse verhindern) an, welche sich auf der Darmschleimhaut befinden. Dadurch wird die Schleimhaut des Darmes in Mitleidenschaft gezogen und es bilden sich Entzündungen. Auf Dauer kann es so zu einer chronischen Erkrankung kommen im Darm und es wird weniger Nahrung über den Darm ins Blut aufgenommen.

Wichtig ist es die Erkrankung rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln, es drohen sonst Folgeerkrankungen wie eine Laktoseintoleranz oder auch Krebserkrankungen im Magen-Darm-Trakt.

Eine mögliche Therapie besteht darin eine glutenfreie Diät zu halten, bei der man Roggen, Gerste, Weizen, Grünkern etc. meidet. Häufig kommt es zu Beschwerden wie Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen nach dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln. Ein Zöliakie-Test kann durch Bluttests und einer Biopsie der Dünndarmschleimhaut (hohe Antikörperanzahl) nachweisen, ob diese Erkrankung tatsächlich vorliegt. Ebenso beobachte man ob schon Mangelerscheinungen vorliegen, Wachstumsstörungen bzw. typische und atypische Symptome oder ähnliche Fälle in der Familie.

Auch ein Selbsttest ist möglich für die Zöliakie-Diagnose.

Im Normalfall ist die Darmschleimhaut faltig, was die Aufnahme von Nährstoffen ins Blut erleichtert. Bei der Zöliakie werden die Darmausstülpungen durch Entzündungen zerstört, es bleibt weniger Oberfläche im Darm übrig und es kann durch weniger aufgenommene Nährstoffe zu Mangelerscheinungen kommen. Die Darmzotten flachen so mit der Zeit ab.

Getreidesorten die man meiden sollte

Glutenfreiheit wird durch das Symbol einer durchgestrichenen Getreideähre dargestellt.

Glutenfreiheit wird durch das Symbol einer durchgestrichenen Getreideähre dargestellt.

Die Zöliakie bei Kleinkindern ruft meist Verdauungsstörungen hervor, übel reichtenden Durchfall, aufgetriebenen Bauch oder Essensverweigerung. Der Eisenmangel kann hier ebenfalls auftreten und eine veränderte Wesenshaltung.

Kinder die lange gestillt werden leiden seltener an Allergien oder auch einer Zöliakie. Eine nicht entdeckte und behandelte Zöliakie kann bei Kindern durch den Mangel an Vitaminen, Nährstoffen und Spurenelemente auch zu Störungen in der Entwicklung führen.

Häufig ist Vererbung ein wichtiger Faktor für die Entstehung der Krankheit. Es kommt hier zur Vererbung eines Oberflächenproteins auf Immunzellen das Bruchstücke von Gluten bindet und zu Entzündungen führt. Die Wahrscheinlichkeit ist um 10 bis 15-fach erhöht zu erkranken wenn die Zöliakie schon in der Familie bekannt ist. Ähnliches gilt für autoimmune Schildrüsenerkrankunen oder Diabetes mellitus Typ 1. Aber auch Umweltfaktoren spielen eine Rolle da 30 bis 40 % aller Menschen diese Oberflächenproteine besitzen. Sind Fälle in der Familie bekannte so sollte man Babys von Gluten fernhalten. Erst ab dem 5. Lebensmonat sollte man sie in geringen Mengen füttern.

Wichtig ist es Getreide und Produkte zu meiden die folgende Getreide enthalten:

  • Roggen
  • Gerste
  • Weizen
  • Dinkel
  • Grünkern
  • Einkorn
  • Triticale (Kreuzung aus Weizen (weiblicher Partner) und Roggen (männlicher Partner))
  • Emmener
  • Kamut
  • oder häufig auch Hafer

Seit 2005 müssen Hersteller in Deutschland angeben ob gultenhaltige Zutaten in den Produkten enthalten sind. Der Begriff „Gluten“ muss allerdings nicht genannt werden. Auch in Spirituosen und Sirup müssen sie nicht ausgewiesen werden. Als glutenfrei gelten Produkte mit höchstens 20 ppm also 2 mg je 100 g Gluten. Patienten mit einer Glutenunverträglichkeit sollten auch auf ein Symbol mit durchgestrichener Getreideähre achten, welche für Glutenfreiheit steht.

Alternative Getreidesorten die frei von Gluten sind:

  • Hirse
  • Mais
  • Reis
  • Amaranth
  • Quinoa
  • Buchweizen
  • Wildreis
  • Teff (Zwerghirse)

Gut geeignet sich auch Produkte die frei von Gluten sind wie: Fleisch, Eier, Milch, Milchprodukte wie Butter, Öle, Nüsse, Sekt, Wein, Tee, Kaffee, Kartoffeln, alle Obst- und Gemüsesorten, Fisch, Geflügel, Meeresfrüchte, Hülsenfrüchte wie Soja usw.

Die refraktäre Zöliakie ist selten und betrifft knapp 2 % aller Zöliakiefälle, es handelt sich hier um eine Form die man mit Medikamenten behandeln muss. Sie liegt vor wenn man nach einer 12 monatigen Gluten-Diät immer noch an Beschwerden leidet die sich nicht bessern. Die Symptome können hier typisch oder atypisch sein.

Besteht die Zöliakie schon lange so steigt das Risiko für Krebserkrankungen im Darm wie Adenokarzinom oder intestinales T-Zell-Lymphom. Etwas jeder 200. Mensch ist von einer Glutenunverträglichkeit betroffen. Besonders häufig sind es Kinder und Menschen zwischen 20 und 50.

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