Haut

Die Haut

Die menschliche Haut ist das größte Organ und besteht aus 3 Schichten.

Die menschliche Haut ist das größte Organ und besteht aus 3 Schichten.

Gerade bei Allergien ist häufig die Haut betroffen. Sie dient dem Körper als Schutz zur Abgrenzung von äußeren Umwelteinflüssen. Man bezeichnet sie daher auch als Hüllorgan. Wichtige Funktionen übernimmt die Haut auch beim Immunsystem und dem Stoffwechsel.

Der menschliche Körper ist von einer Fläche von 1,8 m^2 mit Haut umgeben die 3,5 bis 10 km wiegt und somit das größte Organ des Menschen. In der Haut ist ein Viertel des im Körper gespeicherten Wassers enthalten. Zur Haut zählen auch die Hautanhangsorgane wie die Nägel, Haare, Schweißdrüsen, Duftdrüsen und Talgdrüsen. Neben der Sinneswahrnehmung dient die sie auch zur Regulierung der Körpertemperatur.

Sie besteht aus 3 Schichten der Oberhaut (Epidermis), der Lederhaut (Dermis) und der Unterhaut (Subcutis). Die Dermis und Epidermis bilden zusammen die Cutis. Cutis kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie „Haut“. Im Griechischen wird sie „Derma genannt.

Dabei beträgt die Dicke der menschlichen Haut nur 1,5 bis 4 Millimeter.

Die Hautschichten

Im Einzelnen wird die Haut also aus den folgenden 3 Schichten aufgebaut:

  1. Die Oberhaut ist die Schutzhülle des Körpers und bildet den Kontakt zur Außenwelt. Bei Kontaktallergien treffen die Allergene zunächst auf die Oberhaut. Sie ist zwischen 30 µm und 4 mm dick abhängig von der Körperstelle und besteht selbst aus weiteren Schichten. Die dicksten Stellen der Oberhaut am Körper sind unter den Füßen und in den Handinnenflächen. Gebildet wird sie aus verhornten Hautzellen ohne Zellkern die schuppenförmig übereinander gelagert sind.
  2. Die Lederhaut ist wie der Name schon vermuten lässt die stärkste Hautschicht und mit der darüber gelegenen Oberhaut eng verbunden durch zapfenförmige Verbindungselemente. Aufgrund der Zapfen wird sie auch stratum papillare genannt also Zapfenschicht, Papillenschicht oder Papillarkörer und von der Netzschicht stratum reticulare eingeteilt. Sie wird von Nerven durchzogen und ist gut durchblutet, so kann sie die Oberhaut gut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Weitere Bestandteile sind das Bindegewebe und Lymphbahnen. In der unteren Lederhaut befinden sich neben Blutgefäßen auch eine glatte Muskulatur die der Temperaturregelung des Körpers dient. Die Hautanghangsgebilde mit den Talgdrüsen, Haaren und Haarbalgmuskeln (musculus arrector pili), Schweißdrüsen, Nägeln haben ihren Ursprung ebenfalls zur Lederhaut hin.
  3. Die Unterhaut beinhaltet Fettpolster in Form des Unterhautfettgewebes welches der Polsterung der Haut dient. In ihr sind auch Schweißdrüsen, Haarwurzeln, Lymphgefäße sowie Blutbahnen enthalten. Durch Lamellenkörper ist die Unterhaut besonders empfindlich für Druckreize.

Die 5 Schichten der Oberhaut

Die Epidermis gehört zu den Epithelgeweben. Man unterscheidet hier folgende 5 Schichten:

  1. Die Hornhaut (stratum corneum)
  2. Die Glanzschicht (stratum lucidum)
  3. Die Körnerzellenschicht (stratum granulosum)
  4. Die Stachelzellschicht (stratum spinosum)
  5. Die Basalschicht (stratum basale)

Die Haut unterliegt einem ständigen Wechsel. So findet eine Hauterneuerungswechsel alle 28 Tage statt, dabei die oberen Hautzellen von den neugebildeten darunter liegenden Basalzellen kontinuierlich nach oben geschoben wo sie ihrerseits beginnen zu verhornen und die Hornschicht bilden.

Täglich stößt der Körper etwa 14 Gramm an abgestorbenen Hornzellen ab. Auch bei der Wundheilung kann man die schnelle Regenerationsfähigkeit der leicht verletzlichen menschlichen Haut beobachten. Mit vorschreitendem Alter verlangsamt sich jedoch dieser Prozess.

Gerade bei Erkrankungen der Haut wie der Neurodermitis ist eine intensive Hautpflege nötig.

Die Hauttypen

Man kann die Haut in die beiden Hauttypen Leistenhaut und Felderhaut unterteilen.

  1. Die Leistenhaut befindet sich an den Fußsohlen (plantar), den Handinnenflächen (palmar) und an den Fingern. Neben Schweißdrüsen sind Hautanhangsgebilde enthalten. Durch Hautleisten, feinen Papillarlinien ergeben sich verschiedene Muster wie Bögen und Schleifen an den Fingerkuppen die für die Fingerabdruckerkennung typisch sind.
  2. Die Felderhaut umgibt die restlichen Areale, typisch sind hier feine Furchen die bei Anspannung der Haut verschwinden. Da sie weniger elastisch ist als die Lederhaut dienen diese Furchen als Reserverfalten. In ihr sind die Hautanhangsgebilde enthalten. Ihre Dicke beträgt nur 0,1 mm und ist gerade im Bereich der Augen und Genitalien am geringsten.

Talg- und Schweißdrüsen

An den Handinnenflächen befindet sich die Leistenhaut. Talgdrüsen sind hier keine vorhanden.

An den Handinnenflächen befindet sich die Leistenhaut. Talgdrüsen sind hier keine vorhanden.

Der menschliche Körper besitzt 3 Millionen Schweißdrüsen welche mit ihren verknäulten Schläuchen tief in der Unterhaut und Lederhaut sitzen.

Ihre Öffnungen befinden sich nach einem spiralförmigen Verlauf durch die Hautschichten an der Hautoberfläche.

Die Talgdrüsen befinden sich auf der gesamten Haut abgesehen von den Handinnenflächen und den Fußsohlen.

An ihren Enden der Talgdrüsen befinden sich Haarschäfte, besonders zahlreich sind sie vorhanden auf der Kopfhaut und Stirn und können fettlösliche Stoffe ausscheiden.

An den Schweißdrüsen werden wasserlösliche Stoffe ausgeschieden.

Die Nerven der Haut

Bei der Haut werden 2 Arten von Nerven unterschieden. Die sensorischen (zerebrospinalen) und die autonomen (vegetativen) Nerven. Die sensorischen nehmen Reize wie Berührung, Schmerz, Wärme, Kälte, Spannungen wahr und leiten sie weiter zum Gehirn. Die autonomen können die glatte Muskulatur in der Haut zur Aufrichtung der Haare (Gänsehaut), Gefäße und Hautanhangsorgane.

Die Funktionen der Haut

Dem größten menschlichen Organ kommen zahlreichen Funktionen zu.

  • So schützt es vor äußeren Einflüssen der Umwelt wie Stößen, Verletzungen, Reibung, Licht, Wetter. Bei starker Belastung der Hornhaut kann es zur Schwillenbildung kommen. Auch bei einer schnellen Gewichtszunahme wie einer Schwangerschaft etc. kommt es zu Veränderungen, so enstehen Risse in der Bindehaut durch übermäßige Fetteinlagerung, nach dem Gewichtsverlust sind diese als Schwangerschaftsstreifen sichtbar.
  • Auch die Körpertemperatur wird konstant auf ca. 36,5°C gehalten. Damit der Körper beim Stoffwechsel und an heißen Tagen nicht überhitzt und an kalten Tagen friert reguliert er die eigene Temperatur. Dieses gelingt durch Abkühlung in Form von Schwitzen (Weitung der Kapillargefäße in der Haut) und Erwärmen durch aufrichten der Haare bei einer Gänsehaut. Die Unterhautfettschicht dient neben einer Polsterung, Energiespeicherung auch als Isolationsschicht für Temperaturen.
  • Der Schutz vor Strahlung geschieht durch Pigmentkörper, den Melaninen. Diese färben sich braun bei Sonneneinstrahlung und schützen so vor der schädlichen UV-B-Strahlung im Bereich von 280 bis 315 nm. Die UV-A-Strahlung im Bereich von 315 bis 380 nm kann hingegen von der Haut nicht abgewehrt werden. Man unterscheidet hier zwischen der Sofortbräune die unmittelbar einige Stunden nach der UV-Belastung und der verzögerten Bräune die erst 72 Stunden später einsetzt.
  • Auch als Wasserspeicher, zur Speicherung von Blut, Vitamin E und  A, Beta-Karotin und Pro-Vitamin A sind in ihr gespeichert. Durch den Einfluss der Sonne wird auch das wichtige Vitamin D produziert. Aber auch Stoffwechsel in Form von Proteinstoffwechsel und Kohlenhydratstoffwechsel finden in der Oberhaut und Lederhaut statt.
  • Bedingt kann sich auch vor chemischen Einflüssen wie Säuren und Laugen schützen. Aber auch als Barriere zum Schutz vor Viren, Bakterien, Keimen, körperfremden Substanzen und Mikroorganismen interagiert sie mit dem Immunsystem
  • Repräsentative Funktionen die durch verschiedene Kosmetikprodukte, Sonnenstudios, Tattoos etc. verstärkt werden.
  • Kommunikative Funktionen durch die verschiedenen Nervenzellen. So gibt es Rezeptoren für Tast-, Thermo-, Schmerz-, Druck-, Dehnungsreize etc.

Allergien der Haut

Kontaktallergien setzen ähnlich wie die Bräunung der Haut erst verzögert ein.

Kontaktallergien setzen ähnlich wie die Bräunung der Haut erst verzögert ein.

Gerade bei Kontaktallergien in Folge von Umwelteinflüssen reagiert die Haut mit Juckreiz, Rötungen und Bildung von Quaddeln. Es handelt sich hier um den Spättyp der Allergie, die Typ-IV-Allergie. So dass nach dem Allergenkontakt die Symptome erst deutlich später eintreten. Meist erst nach einem Tag oder zwei.

Kontaktallergien treten relativ häufig auf, so reagieren gut 25% der Bevölkerung allergisch bei Kontakt mit einem bestimmten Allergen.

Allergene können hier Duftstoffe sein, Metalle wie Nickel, Reinigungsmittel etc.

Behandelt werden Kontaktallergien mit Salben und Cremes die Feuchtigkeit spenden, fetthaltig, aber auch kortisonhaltig sein können.

Gerade bei einer Neurodermitis ist eine intensive Hautpflege wichtig wie sie hier nachlesen können.

Die Sinneszellen der Haut

Man unterscheidet im Einzelnen:

  • Rezeptoren für Wärme und Kälte die insbesondere an den Ohrläppchen, Nase, Kinn, Ohrmuscheln (9 bis 12 pro cm^2) und Lippen (über 15 pro cm^2) verstärkt auftreten.
  • Rezeptoren für Schmerz die sich in der Lederhaut befinden. Hier liegen bis zu 200 pro cm^2.
  • Rezeptoren zum Tasten in Form von Meissner-Körperchen und Merkel-Zellen. Diese treten mit Abständen von nur 1 bis 5 mm an den Fingerspitzen, Zunge, Lippen, Brustwarzen und Genitalbereich auf.
  • Rezeptoren für Drücke den Vater-Pacini-Körperchen die sich in der Unterhaut befinden mit bis zu 100 pro cm^2
  • Rezeptoren der Haarfollikel nehmen die aktuelle Stellung der Haare wahr.

 

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