Therapie durch Hyposensibilisierung

Therapie durch Hyposensibilisierung

Die Therapie durch Hyposensibilisierung erfolgt häufig durch Spritzen (SCIT).

Die Therapie durch Hyposensibilisierung erfolgt häufig durch Spritzen (SCIT).

Wie eine Allergie mit einer Therapie durch Hyposensibilisierung behandelt werden kann.

Die Hyposensibilisierung ist die einzige kausale Therapie bei Allergien angewendet werden kann.

Durch eine geringe Dosis des Allergens wird das Immunsystem langsam an die Allergene gewöhnt.

So können Symptome bei Allergien gelindert werden. Zukünftige Symptome werden so abgemildert oder gänzlich verhindert.

Der Begriff „Desensibilisierung“ ist hier irreführend und veraltet, da die Sensibilisierung auf Allergene erhalten bleibt nur die Reaktion des Immunsystemes abgeschwächt wird oder ausbleibt.

Man spricht von auch einer antigen-spezifische Therapie bei IgE-vermittelten Typ-I-Allergien.

Bei vielen Allergien kann eine derartige Therapie helfen.

Gegen welche Allergien hilft eine Hyposensibilisierung?

Sie kann anwendet werden bei:

  • Einer Insektengiftallergie auf Wespen- und Bienengift
  • Allergischem Asthma auf Pollen (Gräserpollen, Erlenpollen, Beifußpollen, Tierhaaren, Hausstaubmilben oder Schimmelpilzsporen)

Dabei kann die Therapie auf verschiedene Weisen erfolgen.

Abhängig davon wie die Allergene in den Körper gelangen unterscheidet man unterschiedliche Therapieformen.

Welche Therapien gibt es?

Subkutane Immuntherapie (SCIT), hier wird das Allergen in langsam steigenden Dosen unter die Haut (subkutan) gespritzt. Die Dosis wird langsam gesteigert und dann auf einem konstanten Level gehalten (Erhaltugnsdosis alle 4 bis 6 Wochen). Dabei nutzt man wässrige Lösungen (Insektengiften) oder Depotträger wie Calciumphosphat, Aluminiumhydroxid oder L-Tyrosin). Es kommt so zur regulierten Bildung von Antikörpern im Immunsystem.

Sublinguale Immuntherapie (SLIT), wird über Tabletten (Schmelztabletten) oder Tropfen unter der Zunge (sublingual) der Körper mit den Allergenen konfrontiert. Aufgenommen werden diese über die Schleimhäute im Mund. Auch hier wird die Dosis gesteigert bis zum Erreichen einer Erhaltungsdosis. Die Steigerung erfolgt jedoch schon in wenigen Tagen. Die Therapie kann auch zu Hause durchgeführt werden. Die SLIT-Methode ist deutlich teurer und teils weniger effektiv als die SCIT-Variante.

Die orale Immuntherapie wird häufig bei Nahrungsmittelallergien angewendet. So kann sie bei Allergien auf Nüsse, Hühnerei und Milch angewendet werden.

Bei der Kurzzeit-Immuntherapie (Rush-Immuntherapie) nutzt man häufig bei einer Pollenallergie. Man nutzt extrahierte reine Allergene. So kann eine Hyposensibilisierung in kürzerer Zeit durchgeführt werden.

Bei über IgE, Immunglobuline der Klasse E, spielen bei Allergien eine große Rolle.Diese dienen der Abwehr von Parasiten. Allergene werden über den Rezeptor-Antikörper-Komplex an Mastzellen gebunden. Dabei werden Botenstoffe wie Histamin und Zytokinen freigesetzt.

Durch die Hyposensibilisierung soll es zu einem Isotypenswitch kommen, also die Produktion von IgE wird auf IgG in den Zellen umgestellt. IgG kommen im Körper ohnehin vermehrt vor  Die IgE, welche allergische Symptome hervorrufen sollen so reduziert werden.

Nebenwirkungen

Es kann auch zu Nebenwirkungen kommen wie:

Rötungen der Haut an der Injektionsstelle sowie Schwellungen, die nach einigen Tagen abschwellen.

  • Bildung von Blasen und Quaddeln.
  • Juckreiz
  • Atemnot
  • Asthma-Anfälle
  • Anaphylaktischer Schock in seltenen Fällen

Bei der SLIT-Methode treten weniger Nebenwirkungen auf als bei der SCIT-Methode. Meist auch erst nur nach der Einnahme der ersten Tablette bei Therapiebeginn. Auch hier können Schwellungen von Lippe, Mundschleimhäuten, Juckreiz, Brennen etc. im Mund- und Rachenraum auftreten.

Die Dauer der Therapie ist mit 3 bis 5 Jahren recht lang kann aber zu guten Erfolgen führen. Bei einer Insektengiftallergie ist sie sogar lebenslänglich nötig.

Die Dosierung

Atemsprays helfen wieder befreit aufzuatmen.

Atemsprays helfen wieder befreit aufzuatmen.

Nach der Steigerungsphase folgt die Erhaltungsphase. Bei Kurzzeit-Immuntherapien ist die Dauer verkürzt. Man beginnt hier gleich mit einer Höchstdosis und muss sich nicht langsam steigern.

Als Aufbaubehandlung kann man nach der Allergiesaison bis zur nächsten die Erhaltungsdosis erreichen. Während der Saison (Pollenallergie) setzt man dann aus. Bei der perennialen Therapie macht man keine Pausen und führt das Allergen das ganze Jahr über zu.

Bei der SCIT-Steigerungsphase gibt man 2 bis 3 Mal pro Woche eine Injektion über bis zu 16 Wochen lang. Es gibt native Präparate und Allergoide, also mit chemisch veränderten Allergenen. Die Erhaltungsphase dauert 3 bis 5 Jahre an.

Bei Schnell-Therapien nutzt man pro Tag einige Injektionen und führt die kurze Therapie häufig stationär in der Klinik durch.

Bei der SLIT kann man jeden Tag die Dosis steigern oder gleich mit der maximalen beginnen. Eine Depotbildung wie bei der SCIT findet hier nicht statt.

Neue Therapien setzten auf 4 Injektionen mit Zusätzen in Form eines Adjuvans, bakterielle Teile wie MPA und DNA-Teile wie CpG-Fragmente können so das Immunsystem stimulieren.

Auftretende Symptome von Allergien können mit Antihistaminika gemildert werden. Durch Glucokortikosteroiden (Cortison) können Atemnot und Asthma-Anfälle bekämpft werden. Durch systemisch (ganzkörperlich) wirkende Glucokortidoide können zu Therapiebeginn gute Erfolge erzielt werden. Man zieht hier die orale Gabe vor.

Ein Einspritzen in die Muskulatur kann zu Muskelschwund (Atrophie) führen. Auch Nebenwirkungen wie Wasseransammlungen, Mondgesicht etc. zählen zu den Folgen von nicht lokal angewendeten Glucokortikoiden. Nutzt man sie topisch (lokal) an den Bronchien, als Spray etc. sind die Nebenwirkungen gering..

Generell sind Allergene zu meiden (Allergenkarenz).

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