Allergien
Ca. 20 bis 25 Millionen Deutsche leiden unter mindestens einer Allergieform. Ursachen hierfür können genetisch bedingt sein oder aber auch durch übertriebene Hygiene und Meidung bestimmter Stoffe bereits im Kindesalter bedingt sein.
Etwa 16% der Deutschen leidet jährlich unter Heuschnupfen, also einer Inhalationsallergie.
Die Allergen in Form von Pollen, Hausstaubmilben, Pilzsporen, Tierhaaren etc. lösen bei vielen Menschen keine Symptome hervor.
Bei den Betroffenen kommt es jedoch zur geröteten Augen, geschwollenen und gereizten Schleimhäuten, Niesen, Husten, Schnupfen und Asthmaanfällen.
Generell gilt es Allergien rechtzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.
Allergien rechtzeitig erkennen
Häufig werden Allergien auch nicht oder nicht rechtzeitig erkannt. So gilt es anhand der Symptome und durch Allergietests eine vorliegende Allergie korrekt zu diagnostizieren. Mitunter wird eine Allergie auch nicht erkannt und als Erkältung oder Schnupfen, aufgrund ähnlicher Symptome abgetan und mit Hausmitteln behandelt statt mit den richtigen Medikamenten.
Gefährlich ist hierbei auch ein möglicher Etagenwechsel. Dieses bedeutet, dass sich Symptome wie Schupfen im Körper weiter nach unten auf die Lungen wandert und so zu chronischen Asthma führen kann.
Allergien gezielt behandeln
Neben einer medikamentösen Behandlung besteht eine Therapie einer Allergie auch darin die Allergen konsequent zu meiden. Auch eine Hyposensibilisierung kann je nach Allergie-Typ Linderung schaffen. Der Körper wird hierbei gezielt über mehrere Jahre hinweg mit den Allergenen in Form von Spritzen konfrontiert ähnlich wie bei einer Impfung. So nehmen dann im Laufe der Zeit die heftigen Reaktionen stetig ab.
Neben der Verabreichung per Spritze können auch Tabletten unter der Zunge und Tropfen genommen werden die die Allergene enthalten (SLIT). Vorteilhaft ist hier, dass der Patient sich die Hyposensibilisierung selbst verabreichen kann und nicht auf ständige Arztbesuche wie bei Spritzen angewiesen ist.
Die Immuntherapie bekämpft hier direkt die Ursachen der Allergien. Alle anderen gängigen Medikamente wie Antihistaminika oder Kortisonprays bei schweren Fällen bekämpfen lediglich die Symptome. Gerade Kortisonsprays sind jedoch heutzutage weniger reich an Nebenwirkungen, da sie gering und gezielt dosiert sind. So erhält man seit 2016 sogar rezeptfrei Sprays gegen Heuschnupfen die kortisonhaltigen Sprays sehr ähneln.
Lange Zeit galt als Hauptnebenwirkung von Kortison Schwellungen im Gesicht (Mondgesicht) und Gewichtszunahme.
Antihistaminika und Kortison lindern gezielt die Entzündungen und reduzieren Schwellungen und Reizungen der Schleimhäute.
Ein neuer Ansatz liegt in Inhalationssprays mit dem Wirkstofff SB010. Dieser wirkt nicht erst bei vorliegenden allergischen Reaktionen, sondern soll gezielt allergische Reaktionen verhindern als Anti-Sense-Präparat. Der Wirkstoff zerstört hierbei Moleküle die verantwortlich sind für eine Immunreaktion auf eindringende Allergene.
Auch eine Impfung gegen Heuschnupfen soll in wenigen Jahren auf dem Markt erscheinen und vermehrt Immunglobine vom Typ G bilden, die wiederum die IgEs in ihrer Wirkung behindern. Bisher gibt es nur Wirkstoffe die gegen Gräserpollen als Impfschutz verwendet werden können. So wäre es möglich gezielt gegen verschiedene Allergiearten zu impfen.
Ablauf einer Allergie
Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem des Körpers über und produziert Immunglobulin E (IgE) um den vermeintlich schädlichen Eindringling abzuwehren. Bei einem ersten Kontakt mit dem Allergen kommt es noch nicht zur Allergie.
Der Körper wird jedoch sensibilisiert und bildet erste Antikörper.
Bei weiteren Kontakten mit den Allergenen werden vermehrt IgEs gebildet dich sich an den Allergenen festsetzen. Diese Gebilde docken sich ihrerseits an Mastzellen an.
Es kommt dabei zur Ausschüttung des Botenstoffes Histamin. Dieser führt wiederum zu entzündlichen Reaktionen wie Rötungen, Schwellungen, Juckreiz an Nase, Augen, Lunge und Schleimhäuten.
Neben einem möglichen Etagenwechsel bei einem unbehandelten Heuschnupfen führen Allergien auch zur Minderung der Lebensqualität und Konzentrationsstörungen in Schule, Beruf und beim Autofahren.
So ergaben Studien, dass Schüler mit Heuschnupfen in den Sommermonaten deutlich schlechtere Schulnoten erzielten oder gar Autofahrer mit Heuschnupfen eine Fahrweise an den Tag legten die der unter 0,5 Promille Alkohol glich.