Hühnereiweißallergie

Hühnereiweißallergie

Bei der Hühnereiweißallergie kann in Folge einer Kreuzallergie auch eine Unverträglichkeit gegen Geflügelfleisch und Federn vorliegen. Das sogenannte "Bird-Egg-Syndrom".

Bei der Hühnereiweißallergie kann in Folge einer Kreuzallergie auch eine Unverträglichkeit gegen Geflügelfleisch und Federn vorliegen. Das sogenannte „Bird-Egg-Syndrom“.

Die Hühnereiweißallergie ruft in erster Linie durch Eiweißstoffe im Eiklar Symptome bei Kindern und Erwachsenen hervor. Die Allergene befinden sich selten im Dotter. Das Immunsystem bildet auf den an sich harmlosen Stoff Immunglobin E Antikörper so dass die weißen Blutzellen (Mastzellen) vermehrt den Botenstoff Histamin ausschütten und es zu einer allergischen Reaktion kommt.

Beim Erstkontakt bildet sich eine Sensibilisierung aus die dann bei erneuten Kontakt entsprechend einer Allergie I vom Soforttyp zu heftigen Symptomen führen kann.

Die Hühnereiweißallergie ist eine Lebensmittelallergie die häufig schon bei Babys und kleinen Kindern auftritt. Selbst Babys die vollgestillt wurden und nie mit Eiern ernährt wurden können bereits Symptome einer Hühnereiweißallergie aufweisen.

Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Eiweißallergie, einer Ei-Allergie, einer Hühnerei-Intoleranz oder Hühnereiunverträglichkeit. Wissenschaftlich korrekt hingegen ist der Begriff der Hühnereiweißallergie da es sich um eine echte Allergie handelt bei der der Körper die Eiweiße des Eies als Fremdkörper wahrnimmt und versucht abzuwehren.

Die Allergie wird in erster Linie durch das Allergen Ovomukoid, Ovalbumin, Livetine, Ovotransferrin und Lysozyme ausgelöst.

Die Bestandteile des Eies

Das Ei besteht aus dem Eiklar und dem Eigelb (Dotter). Dabei enthält das Eiklar fast nur Proteine, das Eiweiß. Hier befindet sich auch das Allergen Ovomukoid, ein Glykoprotein. Durch Erhitzen verändert es sich nicht, so bleibt die allergene Ursache erhalten beim Kochen. Außerdem befinden sich im Eiklar die Allergene Ovotransferrin, Ovolbumin und Lysozyme.

Im Eigelb befindet sich zu 50% Fett sowie Eiweiß. Das Hauptallergen im Eigelb ist das alpha-Livetin. Allerdings führt das Eigelb seltener zu allergischen Reaktionen als das Eiklar.

Die Symptome

Typisch sind für eine Hühnereiweißallergie Symptome wie:

  • Rötungen
  • Hautausschläge
  • Bauchkrämpfe
  • Übelkeit
  • Atembeschwerden

In Folge einer Kreuzallergie können auch Hühnerfleisch und Hühnerfedern zu allergischen Reaktionen bei den Betroffenen führen. Man spricht hier auch vom „Bird-Egg-Syndrom“.

Aufgrund von Kreuzallergien können auch Eier von anderen Vogelarten wie Enteneier, Puteneier, Wachteleier, Gänseeier etc. eine allergische Reaktion hervorrufen.

Was gilt es bei einer Hühnereiweißallergie zu beachten?

In erster Linie gilt es das Allergen zu meiden. Doch gerade in vielen Fertigprodukten wird Ei als Zutat verwendet. So findet man Eier vor allem in Backwaren, Mayonnaise, Süssspeisen, Saucen, Nudel-Ei-Produkten etc. als Lockerungs- und Triebmittel, Emulgator zum Mischen von Wasser und Ölen sowie Geschmacksträger etc.

Man sollte auf Begriffe auf der Zutatenliste von Fertigprodukten achten wie:

  • Hühnerei
  • Kann Spuren von Hühnerei enthalten
  • Protein
  • Fremdprotein
  • Eiweiß
  • Eigelb
  • Volleipulver
  • Ovoprotein
  • Eilecithin
  • E 322 Lecithin (Ei)
  • Trockenei

Backt man hingegen selber kann man gezielt auf Eier beim Backen verzichten und Ersatzstoffe für das Ei verwenden. Insbesondere Produkte auf Sojabasis finden hier Verwendung. So gibt es Sojamehl das man mit Wasser vermengt oder auch Pflanzenöl kann mit Backpulver als Eiersatz dienen.

  • 2 Esslöffel Vollsojamehl mit 2 Esslöffelwasser
  • oder 1 Esslöffel Pflanzenöl und 1/2 Teelöffel Backpulver

können jeweils als Ersatz für ein Ei dienen.

Bei einer Hühnereiweißallergie können Sojaprodukte als Eiersatz dienen.

Bei einer Hühnereiweißallergie können Sojaprodukte als Eiersatz dienen.

Für die eigentliche Ernährung ist ein Ersatzprodukt, also ein Subistiut nicht notwendig da sich die Inhaltsstoffe des Eies auch in anderen Lebensmittel bei der Ernährung wieder finden.

In Deutschland liegt die Verbreitung bei etwa 4,4% bei Kindern und mit 11,6% bei den Erwachsenen.

Neben der Kuhmilchallergie und der Erdnussallergie gehört die Hühnereiweißallergie zu den 3.häufigsten IgE-vermittelten Lebensmittel-Allergien bis zum 3. Lebensjahr.

Jedoch verschwindet die Allergie sogar in 70% der Fälle wieder bis zum 6. Lebensjahr von allein.

Impfungen

Bei Impfungen die Impfstoffe nutzen die auf Basis von Hühnerembryonen produziert werden kann es zu Komplikationen bei Hühnereiallergikern kommen. Ausnahmen sind Gelbfieberimpstoffe und Grippeimpfstoffe die geringe nicht allergisierende Mengen an Hühnereiweiß enthalten.

Eine Therapie durch eine Hyposensibilisierung ist möglich bietet jedoch nur eine geringe dauerhfte Erfolgsquote.

Die Diagnose

Ermittelt werden kann einer Hühnereiweißallergie durch eine allergologische Anamnese bei der die Symptome durchleuchtet werden bezüglich der Heftigkeit und wann diese genau auftraten nach dem Verzehr welcher Nahrungsmittel. Auch die Frage nach einer genetischen Disposition in der Verwandschaft wird hier erörtert.

Außerdem können Allergietests durchgeführt werden wie:

  • Ein Hauttest oder ein Bluttest der IgE-Antikörper im Blut nachweist
  • Einen oralen Provokationstest bei dem das Allergen oral vom Arzt verabreicht wird.
  • Eine Ernährungstagebuch

Beim Hauttest (Prickt-Test) wird auf die Haut das Allergen in Form einer Flüssigkeitslösung aufgetragen und die Haut angeritzt. Kommt es innerhalb von 15 bis 20 Minuten zu Reaktionen wie Quaddelnbildung, Rötungen, Juckreiz etc. kann eine Allergie vorliegen. Kommt es zu keinen Reaktionen kann man die Hühnereiweißallergie ausschließen.

Der Prick-zu-Prick-Test nutzt das Allergen direkt. Die Lanzette wird hierzu in das Allergen und anschließend in die Haut gestochen.

Beim Blutest kann zum einen einer erhöhter IgE-Antikörperspiegel ermittelt werden der jedoch auch andere Ursachen haben kann, wie Parasitenbefall. Genauer ist hier ein spezifischer IgE-Test auf das Hauptallergen Ovomukoid.

Ein Atopie-Patch-Test erfolgt durch eine Art von aufgeklebten Pflaster. Dieser kann Allergien vom Typ IV dem Spättyp nachweisen. Dazu wird das Pflaster 2 Tage lang auf den Rücken geklebt, um Symptome zu beobachten.

Beim Provokationstest geht zu nächst eine mehrtägige allergenfreie Zeit bzw. allergene Diät voraus.

Besteht der Verdacht auf eine bestimmtes Allergen wird dieses bei der Ernährung weggelassen, eine Eliminationsdiät. Besteht nur ein Verdacht auf ein Allergen wird eine allergenarme Ernährung gewählt.

Danach wird dem Patienten das Allergen oral verabreicht. Dabei wird die allergene Menge alle 30 bis 60 Minuten lang gesteigert. Sofortreaktionen werden in den ersten 24 Stunden und Spätreaktionen wie Neurodermitis nach 48 Stunden beobachtet.

 

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