Reisen mit Allergien
Leidet man an einer Allergie so sollte man beim Reisen und Urlaub einige Dinge beachten. So gilt es vorab zu planen, auch sind heute viele Hotels, Reiseunternehmen, Busse, Flugzeuge, Bahn etc. auf das Thema Allergien sensibilisiert und bieten entsprechendes Informationsmaterial und Angebot gezielt für Allergiker an.
So gibt es jedes Jahr rund 2,5 Milliarden Passagiere auf Flugzeugen, ca. in 44.000 Fällen kommt es zu medizinischen Notfällen, also auf einen unter 11.000 Fluggästen oder ca. 604 Flügen einmal und somit einmal pro Tag weltweit, häufig sogar durch Allergien auf Platz 7, Asthmaanfälle liegen auf Platz 14 bedingt durch den geringeren Druck in der Kabinenluft (ca. 25 bis 30 % weniger als auf Meereshöhe).
Auch Nahrungsmittel-Allergien oder Allergien auf Medikamente können zu Notfällen auf Flügen führen. Daher sollte man als Allergiker stets seine Medikamente griffbereit bei sich haben im Handgepäck und nicht im Koffer der im Laderaum des Flugzeuges verschwindet. Abhängig von der Fluggesellschaft kann es nötig sein die originale Verpackung der Arzneimittel mit sich zu führen.
Wird gerade eine Hyposensibilisierung durch so sollte man mit dem behandelnden Arzt klären in wie weit man sie über den Urlaub hin weg auch am Urlaubsort fortführen kann.
Vor dem Abflug kann man sich bezüglich Allergien über die Fluglinie, das Hotel, Reiseveranstalter etc. informieren und ob man benötigte Medikamente vor Ort kaufen kann. Im Hotel kann auf der Speisekarte darauf achten in wieweit allergene Stoffe in Speisen und Getränken vorhanden sind.
Stimmen die Sicherheitsbestimmungen der Fluggesellschaft und die Einreisebestimmungen für das Zielland dahingehend überein dass man eigenen Proviant mitnehmen kann, kann dieses eine sinnvolle Möglichkeit bei einer Nahrungsmittelallergie sein. Alternativen zu Milch können gegebenenfalls auch aus der Heimat mitgenommen werden.
Was Allergiker beim Verreisen beachten sollten
Allergene müssen in EU-Ländern in Lebensmitteln gekennzeichnet werden, reist man außerhalb der EU so gilt es sich über die möglichen Kennzeichnungen vorab zu informieren. Gerade im asiatischen Raum befinden sich in Gewürzen, Saucen häufig allergene Stoffe ohne eine Kennzeichnung.
Sinnvoll kann es auch sein einen Allergiepass mit sich zu führen. Gibt es Kochmöglichkeiten in Appartements kann bei Bedarf selbst allergenfreies Essen kochen und vorab im Internet nach Einkaufsmöglichkeiten wie Supermärkten suchen oder speziellen allergiker-geeigneten Restaurants.
Generell sollte man auf gegarte, gekochte Speisen achten und rohes vermeiden, da hier seltener Unverträglichkeiten auftreten wie bei vielen Gemüse- und Obstsorten. Einige Allergene wie die aus Nüssen und Soja sind allerdings hitzeresistent und bleiben auch nach dem Kochen problematisch. Bei Tomaten und Äpfeln hilft ein Erhitzen in vielen Fällen jedoch.
Eigene Schutzbezüge für die Bettwäsche bei einer Milbenallergie können mit genommen werden etc. Eine geringe Raumtemperatur und regelmäßiges Lüften hilft gegen Hausstaubmilben.
Getragene Kleidung sollte man einer Pollenallergie nicht im Schlafzimmer wechseln. Auch gibt es spezielle Hotelzimmer die für Allergiker besonders gut geeignet sind, sie haben nur leichte Vorhänge, keine offenen Regale als Staubfänger, keine Strukturtapeten, gut belüftete Zimmer, Klimaanlagen mit Pollenfiltern etc.
Leidet man an einer Pollenallergie so gilt es zu klären ob am Zielort entsprechende Pollen gerade blühen. So gibt es unterschiedliche Blühzeiten, Gräser blühen am Mittelmeer früher als in Deutschland und in Nordeuropa erst später, ebenso wie Pollen von Bäumen und Getreide. Gräser blühen in Island hingegen nur kurz.
Auch kommen Pollen unterschiedlich verteilt vor, so gibt es im Mittelmeerraum und den Kanaren kaum Birkenpollen, in Skandinavien hingegen deutlich mehr.
Im mediterranen Raum kommen dafür Zypressen und Ölbäume häufig vor, die auch im Winter Pollen absondern.
Polster in Flugzeugen, Busse und Bahnen können Tierhaare oder Milben enthalten. Wichtig ist auch hier Notfallmedikamente mit sich zu führen.
Weiterhin sind einige Reisegegenden besonders gut für Allergiker geeignet, gerade am Meer und im Hochgebirge findet man meist kaum Pollen und Hausstaubmilben vor.
Ist man hingegen mit dem Auto im Urlaub unterwegs so sollte man bei einer Pollenallergie auf neue Innenraumfilter achten, Türen und Fenster möglichst geschlossen halten, auch können einige Antihistaminika durch Nebenwirkungen die Fahrtauglichkeit einschränken.
Reist man in ein warmes, feuchtes Tropenklima so sollte man bei einer Neurodermitis auf stark fettende Salben verzichten. Ebenso ist der Sonnenschutz wichtig mit hohem Lichtschutzfaktor.