Nickelallergie
Die Nickelallergie äußerst sich häufig mit Symptomen wie Juckreiz und Rötungen auf der Haut. Ausgelöst wird sie meist von dem Metall Nickel welches in Schmuck, Gürtelschnallen Brillengestellen etc. verarbeitet wird.
Was man bei einer Nickelallergie beachten muss erfahren sie auf dieser Seite. Nickelallergie ist ein lebenswichtiges Spurenelement. Meist kommt es in Legierungen und als geladenes Teilchen (Kation) vor in einer chemischen Verbindung mit Salzen und anderen Komplexen.
Liegt ein Mangel an Nickel im Körper vor, kann es auch zu einem Mangel an Eisen kommen.
Man findet Nickel in Knöpfen, Münzen, Farben, Batterien, Prothesen Schmuck, Piercings etc. So kommt man ständig mit diesem Metall in Kontakt. Auch Lebensmittel, Pflanzen sowie Zigarettenrauch enthalten Nickelpartikel.
Beim Kontakt mit der Haut löst der leicht saure Schweiß auf der Haut Nickelionen aus dem Metall aus. Diese wiederum können die Hornschicht der Haut und somit ihre Barrierefunktion durchdringen. Liegt eine Sensibiliseriung gegen das Metall vor kann es zu allergischen Symptomen kommen. Meist treten die Beschwerden örtlich lokal und seltene generalisiert auf der Haut auf.
Schon kleine Mengen können bei einer Nickelallergie zu heftigen Kontaktekzemen führen. Es kommt zu Bläschen-Bildung, Knoten-Bildung, Juckreiz und Rötungen der Haut.
Symptome einer Nickelallergie
Die Symptome treten mit einer zeitlichen Verzögerung auf, Allergie Typ IV-Spätreaktion, so können einige Stunden bis Tage vergehen bis sich Rötungen der Haut, Juckreiz etc. bilden. In der Regel klingen die Veränderungen der Haut wieder ab, wenn man den Hautkontakt mit Nickel meidet (Schmuck ablegt etc.).
Kommt es zu einer dauerhaften Veränderungen der Haut spricht man von einem chronischen Kontaktekzem.
Diagnostiziert werden kann die Nickelallergie durch einen Epikutantest bei dem man Nickelsulfat mittels Pflaster auf die Haut des Rückens klebt. Liegt eine Sensibilisierung vor kommt es zu allergischen Symptomen auf der betroffenen Hautstelle.
Therapiert wird die Nickelallergie in erste Linie durch eine Allergenkarenz, also das strikte meiden des Metalles. Gerade legierte Schmuckstücke die Nickel enthalten sollten nicht mehr getragen werden.
Was bei einer Nickelallergie hilft
Zu dem können die Symptome durch Salben, Cremes, und Lotionen gelindert werden, die kortisonhaltig sind.
Auch eine intensive Hautpflege hilft dabei die Schutzfunktion der Haut aufrecht zu erhalten.
Dabei leiden in Deutschland etwa 10% der Frauen und 1% der Männer an einer Nickelallergie. Scharfe Bestimmungen bezüglich Grenzwerte für Schmuck und Wohnungsbau haben die Verwendung von Nickel in der Produktion seit 1994 herabgesetzt und die Zahl der Allergien herabsetzten können.
Liegt der Verdacht auf eine Nickelallergie vor ist umgehend ein Arzt aufzusuchen, der einen Test durchführt und die Therapie einleitet.
Dabei lösen die Nickelpartikel nur bei sensibilisierten Personen Symptome aus. Im Normalfall werden sie von Immunsystem nicht als Bedrohung eingestuft und führen zu keinen allergischen Symptomen.
Häufig gehen die Ionen des Nickels eine Bindung mit Eiweißmolekülen ein. Sie können die Haut aufgrund ihrer geringe Größe leicht durchqueren und werden von den Abwehrzellen in der Haut nicht als Bedrohung eingestuft.
Die Entzündungsreaktionen folgen erst, wenn Bindungen mit Eiweißen enstehen die zur Ausschüttung von Botenstoffen von spezifischen Antikörpern führen.
Allergieauslöser
Selbst kleine Mengen an Nickel können so zu heftigen allergischen Reaktionen führen. Gerade bei einer geschädigten Hautbarriere können die Nickelionen leicht in den Körper eindringen.
Aber nicht nur in Gegenständen wie Münzen, Schmuck, Piercings etc. kommt Nickel vor. Auch in Lebensmitteln wie Muscheln, Nüssen, Hülsenfrüchten, Vollkorn, schwarzem Tee und Kakao. Ebenso können galvanisierte Teile bei der Produktion im Beruf Ekzeme auslösen.
Nach einigen Stunden oder Tagen in denen man mit nickelfreisetzenden Materialien in Kontakt gekommen ist, kommt es bei einer vorliegenden Nickelallergie zu Kontaktekzemen. Insbesondere an den Stellen an denen man mit den Nickel in Kontakt gekommen ist. Am Halsbereich bei einer Kette, am Bauch bei einem Gürtel, am Finger bei einem Ring, bei Zahnprothesen an den Mundschleimhäuten etc.
An sich hat Nickel jedoch als Spurenelement eine wichtige Aufgabe im Körper. Es fördert nämlich die Funktion der Enyzme. Es kommt hier jedoch auf die richtige Dosis an. In der Regel werden kleine Mengen im Körper werden im Blut an Proteine gebunden und mit dem Urin wieder ausgeschieden.
Erst größere Mengen oder beim Vorliegen einer Sensibilisierung kommt es zu Komplikationen in Form von allergischen Symptomen.
Ein Kratzen sollte man trotz Juckreiz meiden, denn dieses verschlimmert die Entzündungen und verlängert den Heilungsprozess.
Kommt es häufig zum Kontakt mit Nickel kann die Allergie auch chronisch werden. Die Haut verändert sich dann dauerhaft und wird schuppig, rissig und verdickt sich. Auch zur Hornhautbildung kann es neben der eigentlichen Entzündung kommen.
Die Diagnose
Liegt ein Verdacht auf eine Nickelallergie vor können Hauttests und Bluttest beim Dermatologen bei der Diagnose helfen. Auch das Beobachten wann die Symptome auftreten und wo wie beispielsweise nach dem Tragen vom Schmuck etc. kann wertvolle Hinweise auf eine mögliche Sensibilisierung geben.
Der Epikutantest wird vom Allergologen durchgeführt um die Reaktion der Haut auf Nickel zu testen. Ein Pflaster mit Nickelsulfat wird hierfür für 24 bis 48 Stunden lang auf dem Rücken platziert. Die Ergebnisse werden in der Regeln nach 72 Stunden, also 3 Tagen begutachtet.
Beim Bluttest kann der LTT (Lymphozyten-Transformationstest) ebenfalls durchgeführt werden.
Zur Therapie gehört die Meidung von Nickel in Schmuck, Nahrung, Beruf (z.B.. Galvanisierung) und das Eintragen der Testergebnisse in den Allergie-Pass. Akute Symptome können mit Salben und Cremes auf Kortisonbasis gelindert werden. Tablette mit Kortison finden Anwendung bei schweren Formen der Allergie.
Eine regelmäßige Hautpflege schützt zusätzlich, indem man die Barrierefunktion der Haut stärkt, Risse etc. vorbeugt.
Beim Kauf von Schmuck sollte man auf Nickelfreiheit achten. Mitunter enthalten auch Legierungen Nickel. So findet man ihn sogar in alten Gold- und Silberlegierungen.
Was man meiden sollte
Möchte man auf vorhanden Schmuck, Gürtelschnallen etc. nicht verzichten kann eine Folie zur Beklebung oder ein Schutzlack den Kontakt mit der Haut verhindern.
Lebensmittel die Nickel enthalten sollte man meiden, auch bei der Zubereitung der Speisen kann man einige Dinge beachten. Kaffee der von Hand aufgebrüht wird ist unproblematischer als welcher aus Maschinen. Häufig enthalten Leitungen und Heizspiralen Nickelanteile.
Säurehaltiges Essen wie Spinat, Sauerkraut und Rhabarber kann auch aus Töpfen Nickel freisetzten. Essen aus Konserven kann ebenfalls problematisch sein.
Auch Essig in der Küche kann Nickel enthalten wenn er in Stahltanks transportiert wurde. Hier ist Aceto Balsamico unbedenklicher.
Aber auch Obst, Getreide, Reis, Kartoffeln können Nickel enthalten. Häufig steckt er in der Schale, hier hilft ein Schälen der Lebensmittel dabei den Nickel zu meiden. Vollkorn, Müsli, Hirse, Buchweizen etc. können auch Nickel enthalten.
Statt schwarzem Tee und Kaffee sollte man auf Wasser und Säfte zurückgreifen oder auf ein Brühen von Hand setzen.
Wenig Nickel sind in Eiern, Ölen, Milchprodukten und Fleisch (keine Innereien) enthalten.
Beim Gemüse sind Grünkohl, Kohlrabbi, Möhren, Pilze, Radieschen, Rettich, Rosenkohl, Tomaten, Weißkohl, Auberginen, Eisbergsalat, Zwiebeln, Zucchini, Paprika, Porree nickelarm. Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen, Sojabohnen, Blumenkohl, Broccoli, Petersilie, Chinakohl und saure Konserven mit Tomate, Sauerkraut, Gurken und Tomatenmark sowie Ketchup enthalten wiederum viel Nickel.
Auch in frischem Obst in wenig Nickel enthalten. Jedoch sollte man süße Kirschen, Ananas, Erdbeeren und Himbeeren meiden, da sie Nickel enthalten. Ebenso wie trockenes Obst, Nüsse, Pistazien, Sonnenblumenkerne etc.
Bei den Fischsorten eigenen sich Krabben, Garnelen, auf Hummern, Austern und Muscheln sowie Hecht sollte man hingegen verzichten.
Auch Süßes wie Schokolade, Lakritze und Popcorn sind problematisch. Empfehlenswert sind Honig, Gummibärchen, Marmelade, Pudding (außer Schoko) und Eis (ohne Schoko oder Nuss).