Fruktoseintoleranz

Die Fruktoseintoleranz

Bei einer Fruktoseintoleranz kann gerade der Verzehr von Obst zu Beschwerden im Magen-Darm-Bereich führen.

Bei einer Fruktoseintoleranz kann gerade der Verzehr von Obst zu Beschwerden im Magen-Darm-Bereich führen.

Unter den Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist die Fruktoseintoleranz weniger verbreitet als die Laktoseintoleranz. Die Fruktose ist ein Einfachzucker der in vielen Lebensmitteln und Früchte vorkommt. Meist in Verbindung mit Glucose. Auch Produkte in denen Früchte verarbeitet wurden wie Säfte, Marmelade, Fruchtjoghurts, Obstkuchen, Milchprodukte oder Eissorten auf Fruchtbasis etc. können bei einer Fruktoseintoleranz zu Beschwerden führen.

Auch der übliche Zucker im Haushalt enthält Fruktose sowie viele Fertigprodukte, ebenfalls in Lightvarianten und Varianten für Diabetiker.

Häufig kommt es zur Intoleranz gegenüber Fruktose durch eine ungesunde Ernährung, Infektionen durch den Pilz Candida albicans, Medikamente die den Magen und Darm reizen oder schädigen wie Antibiotika etc.

Die Symptome

Bei der Fruktoseintoleranz kommt es ähnlich wie bei der Laktoseintoleranz vor allem zu Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Die Symptome einer Fruktoseintoleranz stellen sich kurz nach dem Verzehr fruktosehaltiger Speisen und Getränke ein.

So können folgende Symptome auftreten:

  • Blähungen
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Bauchschmerzen
  • Müdigkeitserscheinungen
  • Schwindelgefühle
  • Mangelerscheinungen in Folge von häufigen Durchfall etc.
  • Eine erhöhte Infektionsanfälligkeit
  • Depressionen

Die Diagnose

Festgestellt werden kann die Intoleranz durch einen speziellen Atemtest. Ähnlich wie bei der Laktoseintoleranz führt die fehlerhafte Verdauung zur Bildung von Gasen die in der Atemluft gemessen werden können. So kann Wasserstoff in erhöhtem Maße in der Atemluft ermittelt werden nachdem der Patient eine Fruchtzuckerlösung getrunken hat. Diese wird auf nüchternen Magen getrunken und dann die ausgeatmete Luft in 30 minütigen Abständen für eine Dauer von insgesamt 2 Stunden gemessen.

Auch die Auswertung des Tryptophan-Wertes ist eine Diagnosemöglichkeit. Bei einer Intoleranz bleibt diese Aminosäure die auch zur Bildung von Serotonin (Glückshormon) erforderlich ist unverdaut im Darm zurück. Gerade auftretende Depressionen können hier durch bedingt werden.

Häufig wird die Intoleranz zu spät erkannt. Problematisch wird es dann die Magen-Darm-Flora wieder dauerhaft zu beruhigen.

Auch andere Ursachen wie Blasensteine, Gallensteine oder Darmerkrankungen gilt es im Vorfeld auszuschließen.

Mögliche Folgeschäden

Wird die Intoleranz nicht rechtzeitig erkannt und behandelt drohen langfristige Folgeschäden wie:

  • Eine Schwächung des Immunsystems
  • Die Entwicklung weiterer Intoleranzen durch die geschädigte Darmschleimhaut. Beispielsweise eine Laktoseintoleranz oder eine Histaminintoleranz
  • Ein Mangel an Zink oder Folsäure der zur Störungen bei der Konzentration und zu Reizbarkeiten sowie Depressionen führen kann
  • Die Störung der Darmflora und Schädigung der Darmschleimhäute im allgemeinen

Verschiedenen Formen der Fruktoseintoleranz

Auch haushaltsüblicher Zucker sollte bei einer Fruktoseintoleranz gemieden werden.

Auch haushaltsüblicher Zucker sollte bei einer Fruktoseintoleranz gemieden werden.

Die am häufigsten vorkommende Form der Fruktoseintoleranz ist die intestinale Fruktoseintoleranz (IFI). Intestinal bedeutet soviel wie „zum Darm gehörend).

Gelangt hingegen durch unvollständige Aufnahme von Fruchtzucker im Dünndarm die größte Menge in den Dickdarm spricht man von einer Fruktosemalabsorption (FM).

Eine Unverträglichkeit liegt im zweiten Fall nicht vor. Erst wenn die Fruktosemalabsorption zu Beschwerden wie Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen etc. führt spricht man von einer intestinalen Fruktoseintoleranz.

Durch eine Resorptionsstörung (Fruktose-Malabsorption) wird die Fruktose nur teilweise über den Darm ins Blut aufgenommen. Auch hier bilden sich Gase wie Wasserstoff die zu Blähungen, wässrigen Stuhlgang und Durchfall führen können, da die Fruktose Wasser bindet. In der Atemluft kann der Wasserstoff ebenfalls nachgewiesen werden, da er über das Blut in die Lunge gelangt und dort ausgeatmet wird.

Es handelt sich um eine erworbene Krankheit die auf ein defektes oder vermindertes Transportsystem (GLUT-5 oder GLUT-7) zurück zu führen ist.

Die Transporter bringen hierbei den Fruchtzucker vom Darm in die die Dünndarmzelle und auf der anderen Zellseite wieder heraus ins Blut hinein.

So kann Traubenzucker (Glukose) den Transport fördern, während Zuckeralkohole wie Sorbit ihn blockieren. Der Traubenzucker fördert auch GLUT-2 Transporter an den Darmzellwänden, so dass mehr Fructose aufgenommen und verdaut werden kann. So galt lange der Satz dass jedes Molekül an Traubenzucker einem Molekül Fruchtzucker die Resorption ermöglicht. Physiologisch stimmt er nicht wird jedoch häufig als Merksatz in der Praxis angewandt.

Die hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI) ist eine genetisch bedingte Stoffwechselkrankheit. Hereditäre steht für „erblich“. Sie tritt sehr selten auf und erfordert eine strenge Diät. Häufig sind schon Säuglinge von diesem Enzymdefekt betroffen. Gerade bei der Umstellung auf Beikost treten hier die ersten Symptome auf. Die Fruktose wird nur teilweise über den Darm aufgenommen und nicht vollständig in der Leber abgebaut werden. So können Störungen der Leberfunktion, Leberschäden und eine Unterzuckerung die Folge sein.

Die Behandlung

Zur Linderung der akuten Beschwerden wie Durchfall, Blähungen im Magen-Darm-Bereich können herkömmliche Medikamente verwendet werden. Auch Antibiotika können bei starken Symptomen Anwendung finden. Gerade bei einer Fehlbessiedelung im Dünndarm können Antibiotika helfen.

Vorteilhaft kann auch der Verzehr von Traubenzucker sein. Häufig hilft dieser bei der Verdauung von Fruktose. Auch ein Tagebuch über die Ernährung kann geführt werden um festzustellen welche Lebensmittel wann zu welchen Beschwerden geführt haben.

Wichtig ist darüber hinaus eine Bekämpfung der Ursachen in Form einer Meidung fruktosehaltiger Lebensmittel wie:

  • Süßigkeiten
  • Obst
  • Fertigprodukte
  • Fruchtsäfte, gezuckerte Getränke
  • Marmelade, Honig etc.

Stattdessen ernährt man sich von fruktosefreier bzw. der Nahrung die wenig Fruktose enthält wie:

  • Glutenfreie Getreide (Hirse, Reis, Buchweizen, Mais etc.)
  • Kartoffeln
  • Wasser, Tee
  • Fisch, Fleisch, Eier (in frischer Form)
  • Grüne Salate
  • Gemüse außer Zwiebeln, Lauch und Hülsenfrüchten
  • Pilzen, Avocados, Nüsse Mandeln, Sonnenblumenkerne etc.

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