Histamin-Intoleranz-Syndrom
Der Botenstoff Histamin spielt bei Allergien eine wichtige Rolle, aber auch bei einigen nicht-allergisch bedingten Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Besonders wenn große Mengen an Histamin enthalten sind oder sie nicht schnell genug abgebaut werden können. Hier spricht man auch von einem Histamin-Intoleranz-Syndrom (HIS).
Histamin ist ein biogenes Amin, also ein Molekül das als Botenstoff biochemische Reaktionen im Körper regelt. Histamin wird aus der Aminosäure Histidin gebildet vor allem in den Mastzellen (Mastozyten) und basophilen Granulozyten, einer Unterart der weißen Blutzellen (Leukozyten), es kann aber auch über die Nahrung aufgenommen werden und ist ein wichtiger Botenstoff bei allergischen und nicht allergischen Reaktionen (Überempfindlichkeiten). Beim Menschen wird Histamin durch die beiden Enzyme Diaminoxidase (DAO) und Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) abgebaut.
Kommt es zu einem gestörten Abbau von Histamin, dass mit der Nahrung aufgenommen wird durch eine Funktionsstörung der Diaminoxidase so spricht man von einer Nahrungsunverträglichkeit die zu Beschwerden führt wie Blähungen, Rötungen der Haut, Ausschläge, Juckreiz, verstopfte Nase, Asthma etc.
Lebensmittel die zu einer Unverträglichkeit führen können, da sie viel Histamin enthalten sind Wurst, lange gereifter Käse, Rotwein, Sauerkraut, Fisch wie Thunfisch oder Makrele, Champagner.
Lebensmittel die zur vermehrten Freisetzung von Histamin führen sind Nüsse, Zitrusfrüchte, Alkohol und Weizenkeime.
Es gibt aber auch Lebensmittel die das Histamin-abbauende Enzym Diaminoxidase in der Funktion hemmen können, dazu gehören Mate-Tee, schwarzer Tee, Alkohol und Farbstoffe.
Um die Diagnose stellen zu können kann ein Ernährungstagebuch und Symptomtagebuch hilfreich sein, dabei notiert man wann welche Symptome aufgetreten sind und was man gegessen hatte. Auch kann man das Blut untersuchen oder den Stuhl. Man stellt dann die Ernährung in 3 Phasen um.
Umstellung der Ernährung und Ursachensuche
- In der ersten Phase der Karenz die 10 bis 14 Tage dauert schränkt man die Histaminzufuhr über die Ernährung durch eine geeignete Diät ein.
- In der zweiten Phase die bis zu 6 Wochen dauern kann führt man nun wieder die Nahrungsmittel in die Ernährung ein die man verdächtigt ein.
- In der dritten Phase stellt man die eigene Ernährung dauerhaft um und achtet dabei auf individuelle Unverträglichkeiten und meidet die entsprechenden Lebensmittel.
Durch einen Provokationstest, unter ärztlichen Aufsicht, kann man auch gezielt Unverträglichkeiten durch die Einnahme von histaminhaltiger Nahrung testen. Kann man durch die Meidung keine Verbesserung der Beschwerden erzielen so gilt es andere Ursachen in Betracht zu ziehen.
So gilt es mögliche chronische Entzündungen des Darms, Allergien, Zöliakie, Magen-Darmgeschwüre (Ulzera), Tumore, Kohlenyhdratverwertungsstörungen etc. abzuklären. Gerade wenn man nach der Einnahme bestimmter Lebensmittel Symptome verspürt so kann eine Nahrungsmittelallergie die Ursache sein.
Histamin wird immer individuell unterschiedlich gut oder schlecht vertragen, daher muss man im Einzelfall abklären inwieweit man auf bestimmte Lebensmittel verzichtet oder sie reduziert. Ein Ernährungsberater kann dabei helfen die richtigen Schritte einzuleiten.