Atemnot durch Gewitter
Regen und ein kühles Gewitter, das die Luft reinigt kann im Sommer für Allergiker eine Erleichterung werden. Leidet man an Heuschnupfen oder einem allergischen Asthma kann die reinigenden Wirkung des Regens die Pollen aus der Luft entfernen und so ein besseres Atmen ermöglichen.
Allerdings gibt es auch bekannte Fälle von Gewitter-Asthma. So starben im australischen Melbourne im Jahr 2006 sechs Personen nach einem Gewitter und zwar nicht durch einen Blitzschlag, sondern weil sie an Atemnot litten. Insgesamt mussten 8500 Menschen in Notaufnahmen behandelt werden nach dem Gewitter.
In der Medizin wird dieses Gewitter-Asthma auch Thunderstorm Asthma genannt.
Daher sollte man bei einem Gewitter nicht nur mit positiven Effekten für die Atmung rechnen. Das Gewitter-Asthma ist schon gut 30 Jahre lang ein bekanntes Phänomen und noch immer nicht ganz erforscht. Es tritt vor allem in einer Kombination von starker Trockenheit mit einer hohen Lufttemperatur auf, den idealen Bedingungen für ein Sommergewitter.
Was Allergiker und Asthmatiker beachten sollten
Genau bei diesen Wetterbedingungen steigen auch viele Pollen, getragen durch die warme Luft nach oben, ebenso wie Staub und Pilzsporen. Es bildet sich so eine Aerosolwolke aus für Partikel die besonders für Allergiker und Asthmatiker problematisch ist.
Es handelt sich um kleine schwebende Teile die sich mit Feuchtigkeit vollsaugen durch die hohe Luftfeuchtigkeit, bis sie zerplatzen oder auch beim Zusammentreffen von verschiedenen Regentropfen zerkleinert werden, durch den Regen werden diese zerkleinerten Tele von Pollen, Staub und Pilzsporen wieder nach unten zur Erde transportiert wo sie eingeatmet werden können.
Die Teilchen sind meist nur 5 Nanometer groß und können so leicht tief in die Atemwege eindringen.
Wer also einen Spaziergang macht oder gerade die vermeintlich reine Luft einatmen will erhält so eine starke Dosis an Allergenen direkt in die Atemwege.
Die Folge sind dann heftige Symptome und Atembeschwerden, auch kann es zu einem anaphylaktischem Schock kommen mit Atemnot.
So sollte man bei einem Sommergewitter als Asthmatiker oder Allergiker besser die Fenster geschlossen haben und auf Spaziergänge verzichten bis sich der Regen gelegt hat und die Luft wirklich wieder rein gewaschen ist.