Laktose-Intoleranz

Die Laktose-Intoleranz

Bei einer Laktose-Intoleranz kann die Laktose durch das Enzym Laktase nicht oder nicht vollständig abgebaut werden und führt zu Beschwerden im Magen und Darm.

Bei einer Laktose-Intoleranz kann die Laktose durch das Enzym Laktase nicht oder nicht vollständig abgebaut werden und führt zu Beschwerden im Magen und Darm.

Von einer Laktose-Intoleranz spricht man wenn der Körper eine Milchzuckerunverträglichkeit aufweist. So kommt es es zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen, Duchfall, Vollgefühlen, Bauchschmerzen oder Geräuschen im Darm nach dem Verzehr von Milchprodukten.

Dieses können Milch, Käse, Joghurt, Butter etc. sein.

Eine Nahrungsmittelallergie im eigentlichen Sinne liegt hier nicht vor, da kleine Mengen (bis 10 Gramm täglich) der Allergen durchaus verzehrt werden können ohne das es zu heftigen Reaktionen kommt. Bei einer Allergie würden selbst kleinste Mengen Milch zu Symptomen führen. In Afrika und Asien leiden etwa 90% der Erwachsenen an einer Laktose-Intoleranz. In Mitteleuropa sind es nur etwa 15%, weltweit 75%.

Was passiert bei eine Laktose-Intoleranz?

Bei Menschen mit einer Laktose-Intoleranz kommt es zu Problemen beim Abbau des Milchzucker (Laktose) durch das Enzym Laktase. Es ist entweder nicht vorhanden oder nur eingeschränkt funktionsfähig. So wird die Laktose nicht wie vorgesehen vollständig von der Laktase im Darm in D-Glukose und D-Galaktose gespalten. Nur in dieser gespaltenen Form kann der Körper sie als Energielieferant nutzen.

Nach der Geburt können bereits Säuglinge die Muttermilch durch das Enzym Laktase spalten. Später bildet sich die Aktivität auf etwa 10% des Wertes nach der Geburt zurück. Nur bei Zivilisationen die lange eine Milchwirtschaft betrieben haben, wie in Mitteleuropa bleibt die Aktivität der Laktase auch im Erwachsenenalter noch hoch.

Bei Asiaten ist schon nach der Geburt keine Laktase im Darm vorhanden. Wenig verwunderlich ist, dass dort kaum Milchprodukte verzehrt werden.

Häufig ist der Mangel an Laktase erblich bedingt. Neben einem Fehlen der Laktase führen auch geringe Aktivitäten von Laktase zu den Verdauungsbeschwerden.

Aber auch eine Darmoperation, Zöliakie, chronischer Alkoholmissbrauch oder Erkrankung des Darmes kann zur einer Laktoseintoleranz führen. Man spricht in diesem Fall von einer „sekundären Laktose-Intoleranz„.

Bei anhaltenden Durchfällen durch die Intoleranz kann es auch zu Mangelerscheinungen durch Vitaminmangel, Spurenelementen, Infektionen und Schädigungen der Schleimhäute des Darmes kommen.

Diagnose

Eine Intoleranz auf Laktose kann durch einen H2-Atemtest diagnostiziert werden, ähnlich wie bei einer Fruktose-Intoleranz. Bei der Zersetzung (Gärung) von Milchzucker im Dickdarm durch Bakterien ensteht nämlich Wasserstoff der anschließend in der Atemluft nachgewiesen werden kann. Liegt keine Intoleranz vor wird der Milchzucker bereits schon zuvor im Dünndarm in seine Bestandteile zerlegt und gelangt erst gar nicht in den Dickdarm.

Aber auch ein Bluttest kommt zur Diagnose in Frage. So steigt nach einem Milchzuckertrunk die Glukose (Traubenzucker) im Blut aus der Spaltung der Laktose durch das Laktase Enzym. Der Bluttest kann aufzeigen wie stark der Glukoseanteil im Blut ansteigt.

Entnimmt man eine Speichelprobe oder einer Blutprobe kann auch ein Gentest die primäre Laktose-Intoleranz nachgewiesen werden. Bei erblich bedingter Intoleranz liegt nämlich eine Genveränderung vor. Selten wird auch eine Biopsie mit einer Gewebeprobe des Dünndarmes als Test durchgeführt.

Ein einfacher Test kann auch in einem Diättest bestehen hier wird konsequent auf Laktose verzichtet bei der Ernährung. Kommt es in diesem Zeitraum zu keinen Symptomen kann eine Laktose-Intoleranz vorliegen

Beim Expositionstest wird nach einigen Tage des Laktose-Verzichtes Milchzucker getrunken etwa 100 g in gelöster Form. Treten nach einigen Stunden Symptome auf liegt vermutlich eine Intoleranz auf Laktose vor.

Therapie

Bei Käse gilt je reifer er ist, umso geringer ist der Anteil an Laktose.

Bei Käse gilt je reifer er ist, umso geringer ist der Anteil an Laktose.

Grundsätzlich gilt es Milchprodukte bei der Ernährung zu meiden da die Krankheit bisher nicht heilbar ist. Diese können durch laktosefreie Alternativen ersetzt werden.

Ein gänzlicher Verzicht auf Milchprodukte ist in sofern problematisch da er auf Dauer zu einem Kalziummangel führen kann, der sich negativ auf den Stoffwechsel und Wachstum der Knochen auswirkt.

So ist bei schlechter Ernährung sogar Osteoporose möglich als Folgekrankheit.

Häufig werden den Ersatzprodukten wie Sojamilch, Mandelmilch oder Getreidemilch daher Kalzium und Vitamine beigesetzt.

Auch die Einnahme von Laktase in Form von Kapseln und Kautabletten aus der Apotheke oder Drogerie ist möglich.

Aber auch laktosereduzierte Milchprodukte wie Käse, Milch, Sahne, Quark und Joghurt sind in den Supermärkten erhältlich.

Fermentierte Milchprodukte wie Sauermilchprodukte, Quark und Käse enthalten auch kaum oder keine Laktose, da hier bereits das Enzym Laktase enthalten ist in Folge des Fertigungsprozesses und durch Bakterien die die Reifung fördern und so den Milchzucker abbauen.

Daher gilt bei Käse je reifer er ist umso geringer ist der Anteil an Laktose.

Lange Reifungen können aber bei Pseudoallergien problematisch werden da hier biogene Amine durch den Abbau von Aminosäuren enstehen, die ähnlich wie Histamin allergische Reaktionen hervorrufen können.

Beachtet werden muss bei einer Intoleranz dass viele Produkte Laktose als Zusatz enthalten. Wie Brote, Fertiggericht, Bonbons, Speiseeis, Wurstwaren, Würzmischungen, Schokolade Tütensuppen etc. Häufig wird hier der Geschmack mit verbessert. In kleinen Mengen sind die Beigaben von Laktose für die meisten Betroffenen jedoch unbedenklich.

Für Kleinkinder wird kommt Laktose häufig auch in Abführmitteln vor.

 

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