Urtikaria

Urtikaria

Der Name Urtikaria leitet sich von dem lateinischen Begriff für das Unkraut Brennnessel ab und beschreibt so die auftretenden juckenden Quaddeln auf der Haut.

Der Name Urtikaria leitet sich von dem lateinischen Begriff für das Unkraut Brennnessel ab und beschreibt so die auftretenden juckenden Quaddeln auf der Haut.

Die Urtikaria oder auch Nesselsucht ist einer der am häufigsten auftretenden Hauterkrankungen. Zu den typischen Symptomen zählen juckende Quaddeln, Schwellungen der der Schleimhäute und Haut. Dabei kann die Urtikaria chronisch oder akut auftreten.

Der Begriff Urtikaria leitet sich aus dem lateinischen „urtica“ für „Brennnessel ab und beschreibt so Juckreiz, Rötungen und Quaddeln auf der Haut die denen ähneln nach einem Kontakt mit der Pflanze Brennnessel.

Seit 2014 gilt der 1. Oktober als Welt-Urtikaria-Tag. Die chronische Urtikaria tritt selten auf nur bei 0,5 bis 1 % der Deutschen, die akute urtikarielle Episode tritt hingegen mindestens einmal im Leben bei 10 bis 25 % der Menschen einmal auf.

Als Ursachen für die juckenden Quaddeln auf der Haut können Allergien auf bestimmte Stoffe sein, aber auch nicht allergische Auslöser wie physikalische Reize in Form von Druck, Licht, Kälte etc., eine Autoimmunreaktion oder eine Unverträglichkeit gegenüber Nahrungsmitteln.

Behandelt wird die Urtikaria durch Meidung der Auslöser und Einnahme von Medikamenten wie Antihistaminika und Kortison, auch eine UV-Behandlung kann in Frage kommen.

Der Juckreiz und die Bildung von Quaddeln sind typisch für die Nesselsucht. Bei chronischer Erkrankung kann es durch Kratzen auch zu Pilzbefall und Ekzemen auf der Haut kommen sowie Parasiten in Form von Krätzmilben. Auch schuppt die Haut sich stark.

Hormonelle Schwankungen während der Schwangerschaft und den Wechseljahren können auch zu Juckreiz führen, die Nervenende senden so einen Hilferuf aus, durch den induzierten Juckreiz sollen an sich Parasiten, Flöhe etc. beseitigt werden, man erzeugt einen Schmerzreiz der das Jucken überdeckt, aber gleichzeitig sorgt man durch Ausschüttung von Histamin für noch mehr Juckreiz, es bildet sich so ein Teufelskreis, daher sollte man keinesfalls Kratzen.

Auch als Nebenwirkung von Krebsbehandlung und Medikamenten kann Juckreiz enstehen oder bei gestörtem Nervensystem wie Borreliose, erkrankten Nevern außerhalb von Rückenmark und Hirn.

Abhängig von der Form der Urtikaria sollte man vorbeugen, wird sie durch Druck ausgelöst so kann man durch Polster wie bei Rucksäcken, die Haut schützen etc. Bei Infekten als Ursache gilt es diese zu behandeln. Auch andere Reize wie Kälte, Wärme, UV-Strahlen gilt es bei einer bekannten Empfindlichkeit zu meiden.

Sind Medikamente der Auslöser so gilt es alternative Arzneimittel zu finden. Behandelt werden kann mit Antihistaminika die den Botenstoff Histamin hemmen wie Cetirizin, Loratadin oder Desloratadin. Man nimmt sie als Tablette ein oder bei akuten Beschwerden auch als Infusion. Kortison (Glukokortikoide) kann genutzt werden wenn Antihistaminika allein nicht zur Behandlung ausreichen. Hier häufig in Form von Salben. Immunsuppressiva unterdrücken die Immunabwehr und können bei chronischer Urtikaria zu Anwendung kommen wie mit Ciclosporin A. Ebenso nutzt man bei schweren Formen Leukotrien-Antagonisten die antiallergisch und entzündungshemmend wirken.

Auch kann man den Körper durch „Hardening“, einer Gewöhnungstherapie, abhärten, so duscht man gezielt kalt, setzt die Haut Licht aus etc. um sie toleranter zu machen.

Formen der Urtikaria

Formen der Urtikaria

Formen der Urtikaria

Man unterscheidet Formen der Nesselsucht als spontane chronische Nesselsucht, spontane akute Nesselsucht, aquagene Nesselsucht, physikalische Formen der Nesselsucht, anstrengungsinduzierte Nesselsucht usw.

  • Bei der spontanen Nesselsucht treten die Beschwerden wie Quaddeln und Angioödeme ohne erkennbaren Auslöser auf. Die spontane Nessselsucht tritt in 80 % der Fälle auf, davon sind wiederum 66 % akut. Die spontane Nesselsucht kann noch in eine akute oder chronische unterschieden werden abhängig davon wie lang sie anhält, bei mehr als 6 Wochen spricht man von einer spontan chronischen.
  • Bei der spontanen akuten Nesselsucht lassen sich die Auslöser nur schwer ausmachen, wenn überhaupt findet man sie als Infektionen der Atemwege, des Verdauungstraktes, als Allergie oder Unverträglichkeit auf Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Medikamente wie Schmerzmittel Acetylsalicylsäure ASS, ACE-Hemmer bei Bluthochdruck etc. Es kann zu Atemnot kommen wenn die Schleimhäute der Atemwege an Kehlkopf und Rachen stark anschwellen.
  • Man spricht von einer spontanen chronischen Nesselsucht wenn die Symptome länger als 6 Wochen anhalten, Auslöser können auch hier Infekte sein, Magenkeime wie Helicobacter pylori, eine Autoimmunreaktion als autoreaktive Nesselsucht oder eine Überempfindlichkeit, also Pseudoallergie bei der das Immunsystem auf Konservierungsstoffe, Nahrungsmittel, Medikamente, Kosmetika etc. überreagiert.
  • Die physikalische Nesselsucht wird durch physikalische Reize wie Wind, Kälte, Druck usw. ausgelöst, sie macht etwa 10 % aller Urtikaria-Erkrankungen aus.
  • Bei der physikalischen Nesselsucht kann man weitere Unterformen unterscheiden, so gibt es die Kältekontakturtikaria bei der man auf den Kontakt mit kalten Gegenständen, Wind, Flüssigkeiten, Luft etc. reagiert, die Lichturtikaria bei der man auf UV-Licht reagiert, die vibratorische Urtikaria die durch Vibrationen ausgelöst wird, einer verzögerten Druckurtikaria, bei der Druck zeitlich verzögert Symptome auslöst, eine Wärmeurtikaria die durch heißes Wasser, Luft etc. ausgelöst wird, lösen Scherkräfte wie Reiben oder Kratzen der Haut Beschwerden aus so spricht man von einer urticaria factitia.
  • Es gibt auch weitere Formen die durch Schwitzen, Kontakt mit Wasser, Anstrengung etc. ausgelöst werden.
  • Erhöht sich die Körperkerntemperatur in Folge von scharfen Speisen etc so kann es zu einer cholinergischen Urtikaria kommen, auch Stress kann die Körpertemperatur steigen lassen. Bei der Kontakturtikaria löst der Kontakt mit bestimmten Stoffen wie Konservierungsstoffen (Benzoesäure), Duftstoffe (Perubalsam) in Kosmetika, Putzmitteln, Medikamenten, Latex oder Nahrungsmitteln die Beschwerden aus. Löst der Wasserkontakt die Symptome aus so handelt es sich um eine aquagene Urtikaria.

Vor allem der Botenstoff Histamin sorgt für die Symptome, er wird von den Mastzellen ausgeschüttet als allergische Reaktionen auf Pollen, Lebensmittel usw. die Mastzellen können aber auch ohne allergische Ursache wie durch physikalische Reize stimuliert werden zu Ausschüttung von Botenstoffen.

Gegen Juckreiz helfen kalte Kompressen, kaltes Duschen. Heilpflanzen wie Zaubernuss (Hamamelis) kann Entzündungen hemmen und Juckreiz lindern durch Gefäßverengung. Essigwickel wirken auch gegen Juckreiz. Backpulver in Wasser aufgelöst linder auch Juckreiz der Haut.

Bei der Ursachensuche gilt es auch allergische Erkrankungen in der Familie zu beachten in Form von Neurodermitis etc. Gerade die Kälte-Urtikaria ist vererblich. Stress, Alkohol, Kosmetika und bestimmte Nahrungsmittel müssen mitunter auch gemieden werden.

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