Anamnese

Anamnese

Die Anamnese dient der genauen Diagnose und Behandlung.

Die Anamnese dient der genauen Diagnose und Behandlung.

Unter eine Anamnese versteht man eine professionelle Erfragung von potenziell medizinisch relevanten Informationen durch Fachpersonal. Hierbei antwortet entweder der Patient selbst oder eine dritte Person. Das Ziel der Anamnese ist meistens die Erfassung der Krankengeschichte des Patienten im Rahmen von einer aktuellen Erkrankung.

Bei einer Allergie und anderen Erkrankungen ist zunächst eine gründliche Diagnose wichtig. Durch eine eingehende Befragung des Arztes über die Krankengeschichte bei der Anamnese werden wichtige Informationen für korrekte Diagnose und weitere Behandlung gesammelt.

Im Rahmen der Anamnese werden aktuelle und auch frühere Beschwerden und ihr begleitenden Umstände erfragt. Auf diese Weise versucht man Ursachen und Zusammenhänge zu erkennen. Auch sind mögliche Erkrankungen in der Familie auf Grund von Vererbung wichtig wie bei Allergien der Atemwege (Heuschnupfen) oder Haut (Neurodermitis).

Wichtig ist dass der Patient richtige und genau Angaben macht und mithilft, wann welche Medikamente eingenommen wurden, wo und wann die Beschwerden auftreten, zu welchen Jahreszeiten an welchen Orten usw. Was bereits unternommen wurde, welche Medikamente eingenommen wurden bei welchen Beschwerden.

Anamnese-Formen

Verschiedene Anamnese-Formen helfen bei der Diagnose.

Verschiedene Anamnese-Formen helfen bei der Diagnose.

Auch können Allergietests hilfreich sein und das Führen von Tagebüchern in denen man Beschwerden genau notiert, wann und wo sie in welchem Zusammenhang aufgetreten sind.

Angaben zur Vorgeschichte des Patienten sind besonders wichtig und können bei der Ursachensuche sehr hilfreich sein. Durch spezielle Tagebücher kann man Zusammenhänge finden zwischen den Symptomen, eingenommen Medikamenten, möglichen Auslösern (Allergenen) etc.

Der Begriff Anamnese kommt im Corpus Hippocraticum nicht vor, der hippokratische Arzt fragt den Patienten nicht systematisch, sondern nur sporadisch. Die Krankengeschichte dient hier zur Prognose und nicht zur Diagnose. Das erste Mal wurde diese Art der Befragung im Werk von Rufus von Ephesos verwendet. Seit dem 17. und 18. Jahrhundert ist die Anamnese als Erhebung der Krankengeschichte ein fester Bestandteil der Diagnose.

Die Anamnese erfolgt auf Grund von aktuellen körperlichen Beschwerden, der Frage nach aktuellen und vergangenen Beschwerden, bisherigen Behandlungen, eingenommenen Medikamenten, körperlichen Belastung in Freizeit oder Arbeit, möglichen Auslandsaufenthalten, Essgewohnheiten etc.

Man kann Familienanamnese, körperliche Anamnese, vegetative Anamnese, soziale Anamnese, psychosoziale Anamnese, Suchtanamnese, sexuelle Anamnese, Medikamentenanamnese, Ernährungsanamnese etc. unterscheiden.

Die Eigenanamnese ist das Ergebnis einer Befragung des Patienten, die biographische Anamnese umfasst auch noch die Lebensgeschichte es Erkrankten. Psychische, biologische, soziale Aspekte werden ebenfalls berücksichtigt und man kann kausale Zusammenhänge erkennen und mögliche Risikofaktoren wie Vererbung, Umweltbelastungen usw.

Bei der Fremdanamnese wird das Umfeld des Patienten befragt und nicht der Patient selbst, so kann man nützliche zusätzliche Informationen gewinnen, die der Patient mitunter selbst nicht wahrnimmt, auch wenn der Kranke sich nicht selbst ausreichend verständigen kann ist diese Anamneseform wichtig oder Dinge die im Schlaf passieren und von ihm nicht wahrgenommen werden können etc.

Die Familien- und Sozialanamnese beachtet den Familienstatus, Religionszugehörigkeit etc und so ist die Familienanmense ein Teil der Fremdanamnese.

Auch können Auffälligkeiten, Erbkrankheiten etc. erkannt werden, häufig auftreten Tumore, Allergien, Infektionskrankheiten, Herz-Kreislaufprobleme, psychische Störungen usw.

Die Sozialanamnese erfasst die soziale Position des Patienten.

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