Adrenalin

Adrenalin

Adrenalin ist das erste Hormon welches man rein herstellen und dessen Struktur man bestimmen konnte.

Adrenalin ist das erste Hormon welches man rein herstellen und dessen Struktur man bestimmen konnte.

Adrenalin ist ein Stresshormon, welches im Nebennierenmark gebildet wird. Daher hat es auch seinen Namen, denn „ad“ bedeutet „an“ und „ren“ heißt „Niere“ auf Lateinisch.

Gelangt Adrenalin ins Blut steigt die Herzfrequenz an, der Blutdruck steigt und die Bronchiolen erweitern sich. Es kommt zu dem zum Fettabbau „Lipolyse“, so dass dem Körper mehr Energie zur Verfügung steht. Außerdem wird Glucose freigesetzt und biosynthesiert.

Gerade die Erweiterung der Bronchien wird bei einer Insektengift-Allergie bei einem anaphylaktischen Schock genutzt. So kann eine Notfall-Injektionsspritze mit Adrenalin Atemnot beheben.

Die Tätigkeit im Magen-Darm wird gehemmt und die Durchblutung zentralisiert.

Auch spielt Adrenalin eine wichtige Rolle im zentralen Nervensystem als Neurotransmitter in adrenergen Neuronen. Es aktiviert G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (Adrenozeptoren) und vermittelt so seine Impulse.

Neben dem eigentlichen Markennamen „Adrenalin“ nutzt man auch Epinephrin (INN) aus dem Altgriechischen „epi“ für „auf“ und „neprhos“ für „Niere“.

Umgangssprachlich wird auch häufig die Beschreibung „Adrenalin im Blut“ verwendet für einen aufgeregten, aufgeweckten Zustand des Körpers. Beispielsweise auf einer Achterbahn.

Stress löst Adrenalin aus

Adrenalin wird in Stresssituationen ausgeschüttet.

Adrenalin wird in Stresssituationen ausgeschüttet.

In Stress Situationen setzt Adrenalin Engergiereserven im Körper frei und es soll so das Überleben durch Flucht und Kampf gewährleistet werden können.

Schon 1856 fand der französische Physiologe Alfred Vulpian erste Hinweise auf Adrenalin im Blut. Zu dem war Adrenalin das erste Hormon welches man rein herstellen konnte und dessen Struktur bestimmbar war. Im Laufe der Zeit erforschte man auch die beiden körpereigenen Catecholamine Dopamin und Noradrenalin.

Bei der Biosynthese von Adrenalin geht man von den alpha-Aminosäuren L-Phenylalanin oder L-Tyrosin aus. Diese werden dann zu DOPA hyddroxyliert. Anschließend erfolgt eine Decarboxylierung zu biologisch aktiven Dopamin, sowie eine enantioselektive Hydroxylierung zu Noradrenalin. Durch eine N-Methylierung des Noradrenalin ensteht letztendlich Adrenalin, dessen Konzentration im Blut im Normalfall unter 100 ng/l bzw. 500 pmol/l liegt.

Steigt der Adreanlinspiegel an sinkt das L-Tyrosin im Blut (negative Feedback-Mechanismus)

Abgebaut wird freigesetztes Adrenalin in kurzer Zeit mit einer Plasmahalbwertszeit von 1 bis 3 Minuten.

Insbesondere beteiligt am Abbau sind die Hormone Monoaminooxidase (MAO) und Catechol-O-Methyltranserase (COMT).

Chemische Abläufe

Der Abbau von Adrenalin erfolgt relativ schnell.

Der Abbau von Adrenalin erfolgt relativ schnell.

Nach einer O-Methylierung (COMT) liegt kaum biologische Aktivität vor. Weiter Prozesse im Stoffwechsel folgen und die Stoffwechselprodukte werden über Urin ausgeschieden in unkonjugierter Form oder in konjugierter Form als z.B. Sulfate.

Wird Adrenalin ausgeschüttet kontraktieren die Blutgefäße und das Blutvolumen steigt an. beta1-Adrenozeptoren steigern die Herzfrequenz und beta2-Adrenozeptoren erweitern Blutgefäße die Muskeln und zentrale Gefäße.

Liegt ein chronisch erhöhter Adreanlinspiegel vor geht man häufig von einer Hypertrophie des Herzens aus.

Die Atmung steigt an, der Magen-Darm-Trakt wird in der Arbeit gehemmt und die Bronchien erweitern sich für eine bessere Atmung. So erschlafft die glatte Muskulatur. Durch die bereitgestellten Energiereserven wird der Organismus auf Kampf oder Flucht vorbereitet.

Das Nervensystem und der Hypothalamus werden aktiviert sowie der Sympathicus. Dadurch wird im Nebennierenmark vermehrt Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet.

Weiterhin steigt die Schweißproduktion an, es kommt zu Gänsehaut (pilomotorischer Reflex) und einer Erweiterung der Pupillen (Mydriasis). Auch ein trockener Mund ist typisch.

Adrenalin als Notfallmedikament

In der Notfallmedizin verabreicht man Adrenalin bei:

  • Herzstillstand
  • Anaphylaktischem Schock
  • Herz-Lungen-Wiederbelebung

Man kann es intravenös oder auch intrakardial verabreichen.

Auch ein vasokonstriktiver Einsatz ist möglich bei einer Lokalanästhetikum, um den Abtransport zu verlangsamen und die Wirkungsdauer zu verlängern.

Nebenwirkungen wie Nekrose sind bei lokaler Anwendung möglich, da sich die Gefäße verengen und der Blutdruck steigt.

Systemisch angewendet kann es zu einer Herzinsuffizienz kommen oder einem Infarkt. Auch kann der Kaliumspiegel fallen (Hypokaliämie) oder der Blutzucker steigen (Hypergykämie).

So können Schwindel, Erbrechen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwitzen, Speichefluss etc. weitere Nebenwirkungen sein. Auch Krämpfe und Halluzinationen können auftreten.

Dosierung von Adreanlin

Adrenalin wird als Lösung verabreicht mit einer Konzentration von 1 mg/ml (0,1 % ig oder 1.1.000). Auch 1:10 mit 0,9 % Natriumchlorid sind möglich, also 1:10.000 oder 0,01%.

  • Bei einer Reanimation nutzt man 1 mg alle 3 bis 5 Minuten.
  • Bei endobronchialer Anwendung 3:10 mit 0,9 % Natriumchloridlösung verdünnt.

Handelsnamen von Adrealin

In Deutschland nutzt man die Namen Suprarenin, sowie Adrenalin 1:1000 Infectopharm bei Injektionslösungen.

In der Schweiz und Österreich auch Generika

Bei einem Autoinjektor mit Fertiglösung nutzt man in Deutschland den Namen Emerade, Fastjekt, Anapen.

In der Schweiz und Österreich EpiPen und den Begriff Jext auch in Deutschland, Schweiz, Österreich, Finnland, Italien, Dänemark, England, Norwegen, Schweden und Slowenien.

Bei einer Inhalationslösung spricht man in Deutschland von InfectoKrupp Ihnal. bei Laryngitis subglottic (Pseudo-Krupp).

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