Sind Allergien vom Alter abhängig
Allergien können sich in jedem Alter entwickeln. Wichtig ist es sie richtig zu behandeln, so gehören zu den häufigsten Allergien der Heuschnupfen, Nahrungsmittelallergien, Neurodermitis und Nesselsucht.
Ca. jeder 3. Erwachsene in Deutschland leidet in seinem Leben mindestens einmal an einer Allergie. Allergien können im Alter jedoch schwächer werden oder gar ganz verschwinden.
Wechseljahre und Schwangerschaften können durch einen veränderten Hormonhaushalt ebenfalls Auswirkungen auf Allergien haben. Diese können sich verbessern, aber auch verschlechtern.
Die diagnostizierten Kontaktallergien und Nesselsuchten haben im Zeitraum von 1998 bis 2013 laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) sogar abgenommen, ein Grund hierfür kann sein, dass man mittlerweile eichte Kortisonsalben mittlerweile rezeptfrei erhalten kann und die Betroffenen daher seltener zum Arzt gehen.
Es kommt jedoch auch häufiger zu einer diagnostizierten ersten Allergie im Alter. So gibt es viele Allergiker im Großelternalter die vorher nie allergisch reagiert haben.
Häufig fällt die korrekte Diagnose jedoch schwer, da die Beschwerden denen von Alterserscheinungen ähneln wie zum Beispiel Infektionen, Beschwerden durch aufsteigende Magensäure, eine Alters-Rhinitis bei der äußere Reize wie ein Temperaturwechsel einen wässrigen Schnupfen auslösen können oder auch chronische Lungenerkrankungen COPD.
Für eine Allergie typisch ist, dass der Schnupfen plötzlich auftritt mit den Allergenen und auch genauso schnell wieder abklingen kann. Länger hält er als Fließschnupfen während der Pollensaison an ohne weitere allgemeine Krankheitsgefühle. Hier kommt es noch zu juckenden, brennenden und tränenden Augen.
Auslöser von Allergien im Alter
Hat man einen nächtlichen Hustenreiz, Atemnot und pfeifende Geräusche bei der Atmung so liegt meist Asthma vor. Auch das genaue Beobachten wann, wo und in welchen Momenten die Beschwerden auftreten in Form eines Beschwerde-Tagebuches kann dabei helfen einer Allergie auf die Schlichte zu kommen und die genauen Auslöser zu ermitteln. Diese gilt es dann konsequent zu meiden.
Mit zunehmenden Alter treten auch vermehrt Unverträglichkeiten auf gegenüber Medikamenten wie Antibiotika, Schmerzmittel, Antiepileptika oder Heparine (Gerinnungshemmer) oder nichtallergische Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie gegenüber Milchzucker (Laktose).
Allergisches Asthma tritt in 10 % der Fälle erst nach dem 60. Lebensjahr auf. Ebenso ist ein Etagenwechsel möglich wenn man in jüngeren Jahren an Heuschnupfen gelitten hat. Die Beschwerden wandern dann von der Nase eine Etage tiefer in die Lunge.
Im Alter wird die Haut dünner und so können Allergene leichter eindringen, was zu vermehrter Bildung von Allergien im Alter führt. Auch verordneten Protonenpumpenhemmer zur Reduzierung der Magensäure stehen im Verdacht, Allergien zu fördern. So können Nahrungseiweiße durch den verminderten Säuregehalt unverdaut in den Darm gelangen und hier Allergien auslösen.
Durch Allergien wie einem Heuschnupfen und folgendem Niesen kann es sogar zu Verkehrsunfällen kommen, da man kurzzeitig nicht reagieren kann. Auslöser von Allergien können bei Infekten oder auch beim Sport auftreten.
Neben dem Meiden der Allergene und Allergietabletten (Antihistaminika) die mittlerweile weiter entwickelt wurden und weniger müde machen oder Kortison-Nasensprays die auch bei längerer Anwendung gut verträglich sind kann die Spezifische Immuntherapie, die sogenannte Hyposensibilisierung im Alter eine gute Behandlungsmöglichkeit sein.
In Form von einer Spritzen- oder Tablettenkur können sie angewendet werden wenn herkömmliche Medikamente nicht ausreichend helfen und andere verordnete Arzneien, zum Beispiel Beta-Blocker, nicht dagegen stehen.
Bei Kinder kann man auch gut gegen Allergien vorbeugen, in dem man auf übertriebene Hygiene verzichtet, im Alter funktioniert dieses leider nicht mehr.