Psyche

Die Psyche

Inwieweit hat die Psyche Einfluss auf die Entstehung von Allergien?

Inwieweit hat die Psyche Einfluss auf die Entstehung von Allergien?

Häufig wird die Auswirkung der Psyche im Zusammenhang mit Allergien unterschätzt.

Gerade im Zusammenhang mit Stresssituationen, Ängsten und Ärger treten vermehrt allergische Symptome auf.

Das Immunsystem ist auch gegenüber Erkältungen anfälliger, wenn die Psyche gestresst ist. Ein Zusammenhang zwischen einem gesunden Körper und einem gesunden Geist gilt als bewiesene Tatsache.

Dabei gibt es zwei Positionen die einen sehen keinen kausalen Zusammenhang zwischen Psyche und möglichen Allergien die anderen sehen das Entstehen von Allergien auch als Resultat akuter Stresssituationen und Einwirkungen der Psyche.

Insbesondere emotional „dünnhäutige“ Menschen gelten als anfälliger für Allergien.

Neben psychischen Ursachen gibt es aber auch eine Vielzahl anderer Faktoren die mögliche Allergien begünstigen können.

Mögliche Ursachen von Allergien

Dabei gibt es eine Vielzahl möglicher Ursachen von Allergien. Theorien über die Entstehung von Allergien können sie hier nachlesen. Sie reichen von der Theorie der gesteigerten Hygiene die das Immunsystem unterfordert und so Überreaktionen auf an sich harmlose Umwelteinflüsse fördert. So können Pollen, Hausstaubmilbenkot, Tierhaare etc. die für einen Menschen harmlos sind beim anderen zu Allergien führen. Aber auch genetische Dispositionen fördern die Entstehung von Allergien. Ebenso sind Änderungen der Umwelteinflüsse (Ozon etc.) ein Risikofaktor für Allergien. Sie können auch bereits im Kindesalter durch übertriebene Hygiene, falsche Ernährung gefördert werden.

Allergische Reaktionen ohne konkrete Allergene

Bereits ein Katzenfoto kann bedingt durch die Psyche allergische Symptome hervorrufen.

Bereits ein Katzenfoto kann bedingt durch die Psyche allergische Symptome hervorrufen.

Interessanterweise gibt es neben Allergien die eindeutig durch Allergene wie Pollen etc. ausgelöst werden auch Menschen bei denen bereits der Anblick bestimmter Fotos, durch Suggestion oder Hypnose Symptome einer Allergie hervorrufen können. Dabei sind die eigentliche Allergene nicht vorhanden.

So lösen bei einigen Katzenallergikern bereits die Fotos von Katzen allergische Reaktionen wie Niesen hervor. Man kann hier von einer Konditionierung ausgehen, da die Allergene nicht vorhanden sind und allein das Betrachten der Fotos schon die Symptome hervorruft.

Somit scheint der Einfluss der Psyche durchaus vorhanden zu sein im Zusammenhang mit möglichen Allergien.

Der Allergiker weiß aus der eigenen das eine Katze entsprechende Symptome hervorruft und so genügt bereits ein Katzenfoto um allergische Symptome bei ihm hervorzurufen.

Der Zusammenhang zwischen Psyche und Allergien

Steht der Körper unter Stress reichen bereits kleinen Mengen an Pollen (hier unter dem Mikroskop) aus um starke Symptome auszulösen.

Steht der Körper unter Stress reichen bereits kleinen Mengen an Pollen (hier unter dem Mikroskop) aus um starke Symptome auszulösen.

Das menschliche Immunsystem reagiert empfindlich auf Stress und psychische Probleme. So ist man stressbedingt anfälliger für einige Krankheiten wie Erkältungen etc.

Genauso ist man auch anfälliger für Allergien wenn Stress in der Partnerschaft, beruflicher Stress, Stress im Allgemeinen, Ängste oder eine klinische Depression vorliegen.

Die Wahrscheinlichkeit und die stärke von Allergien werden so durch Stresssituationen verstärkt.

Entspannungsmethoden und ein Stressmanagement können dabei helfen Symptome zu lindern.

Ähnliche Phänomen können auch bei Pollenallergikern beobachtet werden. So sind diese bereits für kleinen Mengen an Pollen anfälliger wenn Stress vorhanden ist, wenn sie sonst nicht an typischen Symptomen leiden. Aber auch die Heftigkeit der Symptome ist in stressbedingten Situationen stärker.

Auch bei Neurodermitikern können sich der Zustand der Haut in verschlechtern wenn sie psychisch belastet sind. Wer unter einem Asthma leidet erfährt häufiger Anfälle wenn er unter Stress steht.

Durch die verschlechterte Physik der Betroffenen sinkt auch deren Lebensqualität. Gerade bei Neurodermitis leiden viele Betroffenen an der nach außen hin sichtbaren Stigmatisierung durch die Krankheit. So fühlen sie sich häufig unansehnlich und hilflos gegenüber der Krankheit und empfinden Scham. Es kommt zu Rückzugstendenzen aus der Öffentlichkeit, dem Zwang befallene Körperareale zu bedecken etc. So enstehen auch Ängste vor dem Allein sein, bedingt durch die Isolation in Folge des Rückzuges und der Teufelskreis verstärkt sich. Die allergischen Symptome und Probleme psychischer Natur wiegeln sich so gegenseitig auf.

Die Behandlung

Zur Behandlung bieten sich Psychotherapien an. Wichtig ist es hier die Zusammenhänge aufzudecken. Dabei kann ein Allergietagebuch helfen in dem aufgetretene Symptome, Ort, Uhrzeit, Nahrungsmittel etc. notiert werden. Liegen Zusammenhänge zwischen der Psyche und den Symptomen vor können autogenes Training und Entspannungsübungen den Betroffenen helfen die Symptome zu lindern.

Das Asthma

Die Psyche kann Symptome beim Asthma verstärken.

Die Psyche kann Symptome beim Asthma verstärken.

Im Zusammenhang mit Asthma gibt es das allergisch bedingte durch Pollen etc. und ein nicht-allergisches Asthma ausgelöst von Infektionen. Asthma ist auch wie die Neurodermitis häufig genetisch bedingt. Ebenso kann ein Vorliegen von Heuschnupfen oder Neurodermitis das Asthmarisiko erhöhen.

Bei Asthmaanfällen verengen sich die Atemwege und die Patienten leiden an Atemnot und Erstickungsängsten. Hier liegen also auch psychische Ängste vor, welche wiederum den Verlauf der Krankheit beeinflussen und auch akute Asthmaanfälle auslösen können.

Diese Ängste sind nicht unbegründet da es sogar zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock kommen kann.

Aber auch ein erhöhtes Erregungspotenzial kann einen Anfall mitunter auslösen. So können Erregungen wie Frust, Ärger, Freude, Stress in der Partnerschaft, Ängste, sexuelle Erregung, Depression, die Angst vor einem möglichen Asthmaanfall, körperlicher Anstrengung etc. einen Anfall begünstigen. Trennungskinder leiden psychisch bedingt auch häufiger an Asthmaanfällen.

Die Psyche bei Asthmatikern

Aber auch Mutter-Kind- und Vater-Kind-Beziehungen die suboptimal verlaufen können Kinder belasten und so Asthma begünstigen. Hier helfen tiefenpsychologisch orientierte Verfahren nach Freuds Psychoanalyse als Threapieansatz um die zerrütteten Verhältnisse aufzuarbeiten.

Kinder die unter Asthma leiden sind im Schulsport, bei den Freizeitaktivitäten und Hobbies eingeschränkt und erfahren so psychische Belastungen. Häufig leiden sie an Erstickungsängsten, sind langsamer als andere Kinder beim Sport, Spielen etc. Die übertriebene Angst vor möglichen Anfällen lässt sie überängstlich durchs Leben gehen, es entwickelt sich Frust der sich im weiteren Leben ausbreitet.

Gerade unter Asthmatikern sind Depressionen weit verbreitet. Hier bildet sich ein Teufelskreis die Depression bedingt weitere Symptome die ihrerseits die Depression verstärken. Häufig werden auch Therapieversuche nicht durchgeführt oder ausgeschlagen und führt so zur Verschlechterung der Symptome. Neben der eigentlichen medikamentösen Versorgung ist hier eine Psychotherapie erforderlich. Gerade die Lebensqualität kann durch Verminderung und Linderung der Symptome wieder erhöht werden. Auch hier kann ein Allergietagebuch dabei helfen festzustellen wann die Anfälle aufgetreten sind welche Zusammenhänge vor liegen zwischen Stresssituationen, Ort im Freien?, Lagen spezielle Gedanken vor dem Anfall vor? etc. und so die Therapie erleichtern.

Die Neurodermitis

Die Neurodermitis oder auch atopisches Ekzem ist eine verstärkt auftretende Hautkrankheit die sich bereits im Kindesalter ausbilden kann. Häufig liegt hier eine genetische Disposition vor. Der Körper bildet vermehrt IgE-Antikörper die zu Entzündungen im Körper führen wenn er mit an sich harmlosen Umweltstoffen in Kontakt tritt. Also eine Soforttyp-Allergie die Typ-I-Allergie, so können die Auslöser Pollen, Milben, Schimmelpilzsporen etc. sein. Aber auch falsche Bekleidung die Schwitzen fördert lässt Hautreizungen und Ekzeme enstehen.

Diese nässenden, juckenden und schuppigen Ekzeme führen auch zum Kratzen was wiederum die Symptome verstärkt. Hier gilt es sich anderes Verhalten an zutrainieren wie eine Ablenkung, Reiben statt Kratzen etc. Also spielt auch die Psyche gerade bei der Bekämpfung der Juckreize eine große Rolle.

Typisch für eine Neurodermitis sind die Schübe mit denen sie auftritt. Häufig sind hier auch keine direkten Ursachen für einen Neurodermitisschub unmittelbar zu erkennen.

Die Psyche bei Neurodermitikern

Hautkontakt wird von Neurodermitikern häufig gemieden.

Hautkontakt wird von Neurodermitikern häufig gemieden und führt zu psychischen Problemen.

Neben der Genetik und äußeren Allergenen spielt auch die Psyche bei der Neurodermitis eine große Rolle. So führen Faktoren wie Stress zur Verstärkung oder gar erst zum Ausbruch der Krankheit. Häufig ist es auch eine Kombination genetischer, psychischer und physischer Faktoren die die Symptome hervorrufen.

Die Schübe treten so verstärkt in Phasen von Spannungen oder emotionaler Belastung auf. Die Neurodermitis ist also auch psychosomatisch bedingt. Stress, Ängste und psychische Belastungen lassen die Botenstoffe und Zahl der weißen Blutkörperchen im Körper steigen die wiederum die Entzündungen der Haut hervorrufen. Daraus ensteht wieder Juckreiz der Ekzeme, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen, Unruhe, Reizbarkeit also erneut Stress der wieder die Psyche belastet und das Immunsystem weiter schwächt. Es kommt hier auch zu einem Teufelskreis der die Symptomatik aufrecht erhält.

Die Lebensqualität ist auch häufig in Folge von Schamgefühlen eingeschränkt. Meist wird auch liebevoller Körperkontakt gemieden, da dieser schmerzhaft ist. Gerade in Beziehungen und Partnerschaften führt dieses zu weiteren Problemen und psychischem Stress. Kinder leiden auch oft an den Bemerkungen anderer Kinder über die sichtbaren Ekzeme. Es kommt  zur Isolation. Sozialen Rückzügen die wieder Ängst vor soziale Isolation schaffen und Frust die die Psyche weiter belasten und die Symptome verstärken.

Die Kontaktängste stellen auch Probleme bei der Beziehungssuche und Angsterkrankungen dar. Hinzu kommend fühlen sich die Betroffen häufig hilflos den Symptomen der Neurodermitis ausgeliefert.

Die Behandlung

Bei der Neurodermitis werden vor allem die Symptome gelindert, denn sie gilt als unheilbar, abgesehen von spontanen Selbstheilungen wie sie häufig im Kindesalter auftreten. Man verwendet so Cremes, Lotionen und Salben zur äußeren Anwendung an um die trockene Haut zu bekämpfen. Häufig mit Harnstoff der dabei hilft Feuchtigkeit in der Haut zu binden. Außerdem sorgen entzündungshemmende Stoffe für eine Linderung akuter Entzündungen der Haut.

Da die Symptome allerdings auch verstärkt mit psychischen Faktoren wie Stress auftreten empfiehlt sich auch eine Psychotheroapie, autogenes und kognitives Training und Entspannungsübungen. Steigert man die Lebensqualität vermindert sich auch die Neurodermitisschübe. Ein Kratztagebuch ähnlich einem Allergietagebuch kann geführt werden in dem notiert wird wann das Kratzen besonders verstärkt auftrat, wann war der Juckreiz besonders ausgeprägt, wie war er allergisch oder psychisch bedingt, wann und wo trat er auf, welche Gedanken lagen vor? So kann die systematische Therapie erleichtert werden wenn die Zusammenhänge deutlich werden.

Die Nahrungsmittelallergie

Wer unter einer Nahrungsmittelallergie leidet muss häufig auch auf Schokolade verzichten, denn sie enthält Kuhmilch.

Wer unter einer Nahrungsmittelallergie leidet muss häufig auch auf Schokolade verzichten, denn sie enthält Kuhmilch.

Bei einer Nahrungsmittelallergie kommt es zu einer Überempfindlichkeit des Immunsystems auf bestimmte Inhaltsstoffe der Nahrung. Sie lösen dann als Allergen allergische Reaktionen hervor. Dabei gibt es häufig Allergien gegen Milch, Eier, Soja, Nüsse, Sellerie, Krustentiere, Fische und Gluten. Man unterscheidet hier auch zwischen einer Nahrungsmittelintoleranz (Lactose- oder Fructose-Intoleranz etc.) und Kreuzallergien die gerade bei einer Pollenallergie auftreten. Wer beispielsweise an Heuschnupfen erkrankt ist reagiert meist auch allergisch auf Äpfel und Nüsse da die Allergene den Pollen ähneln ohne das eine konkrete Nahrungsmittelallergie vorliegt kommt es zu ähnlichen Symptomen. Bei einer Nahrungsmittelintoleranz fehlt dem Körper ein Enzym um bestimmte Nahrungsmittel zu verdauen.

Die Symptome einer Nahrungsmittelallergie oder einer Intoleranz sind häufig Magen-Darm-Beschwerden, Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Verstopfungen, Blähungen etc. Bei einer Allergie gegen Nüsse kann es sogar zu lebensbedrohlichen Schwellungen im Rachenbereich und Mund führen die Atemnot herbeiführen.

Ursachen können eine genetisch Disposition sein. Aber auch andere Faktoren wie eine übertriebene Hygiene im Kindesalter kann eine solche Allergie fördern. So leiden Kinder die mit Kontakt zu Tieren aufweisen, bestimmte Nahrungsmittel nicht von vornherein meiden seltener an einer Nahrungsmittelallergie. Häufig gilt es für Nahrungsmittel-Allergiker bestimmte Produkte zu meiden oder durch andere zu ersetzen. Sojamilch oder Mandelmilch statt Kuhmilch etc.

Der Einfluss von Nahrungsmittelallergien auf die Psyche

Bei Kindern wurden auch Zusammenhänge zwischen einer Hyperaktivität und einer Nahrungsmittelallergie beobachtet. So kommt es zur verstärkter Hyperaktivität und Konzentrationsstörungen wenn bereits kleinste Mengen allergischer Lebensmittel verzehrt wurden. So kann es zu Fehldiagnosen kommen. Gerade das ADHS-Syndrom kann somit eventuell durch eine Allergie bedingt sein und nicht durch andere vermutete Ursachen, wie eine falsche, schlechte Erziehung, Intelligenz des Kindes etc.

Die Behandlung

Magen-Darm-Probleme können stressbedingt sein.

Magen-Darm-Probleme können stressbedingt sein.

Aber auch die Psyche kann hier eine Rolle spielen. So weist ein Allergietest auf keine Nahrungsmittelallergie hin und es kommt in Folge eines Reizdarmes zu ähnlichen Symptomen gerade in Stresssituationen.

Wer unter Stress leidet oder emotional angespannt ist hat häufig Magenkrämpfe oder Durchfall ohne das eine Allergie vorliegt. Man wählt hier zur Behandlung Schonkost und verzichtet auf Zucker, Schweinefleisch, Weizenmehl etc. und versucht den Stress zu meiden.

Die Lebensqualität wird durch die akuten Symptome und den eingeschränkten Speiseplan gesenkt. Aber auch die Leistungsfähigkeit sinkt und das generelle Wohlbefinden. Darüber hinaus kann ein Mangel an bestimmten Nährstoffen und Vitaminen eine Immunschwäche hervorrufen was wieder um Infekten führt. Durch die psychische Belastung und physischen Folgen kommt es auch hier zu einem Teufelskreis dem der Betroffene häufig hilflos ausgeliefert zu sein scheint. Situationen wie im Restaurant oder Einladungen zum Essen werden zum Stress für die Betroffenen. Selbst der Einkauf von Lebensmitteln erfordert größeren Aufwand um bestimmte Inhaltsstoffe zu meiden müssen die Verpackungsangaben genaustens studiert werden. Häufig wird auch auf die nervenberuhigendes Süßes wie Schokolade verzichtet die bekanntlich Kuhmilch enthält etc. Der Verzicht auf einige Genussmittel und die problematischen sozialen Situationen verstärken die Symptomatik.

Zur Behandlung kann ein Ernährungstagebuch geführt werden in dem penibelst genau notiert wird wann man was gegessen hat und wann welche Symptome aufgetreten sind um bestimmte Allergene vermeiden zu können. Auch ein Ernährungsberater kann hier helfen alternative Lebensmittel zu finden.

Gerade in emotional unruhigen und stressigen Zeiten können selbst kleinste Mengen unverträglicher Lebensmittel zu heftigen Symptomen führen ähnlich wie bei Pollenallergikern und Asthmatikern wenn diese unter Stress stehen.

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