Parabenfrei
Häufig greifen Käufer bei Kosmetikprodukten wie Cremes oder Shampoos zu Produkten die als parabenfrei angepriesen werden in der Werbung.
Allerdings können durch die verwendeten alternativen Stoffe erst Recht Probleme auftreten.
So werden schon seit Jahren in Produkten durch den Begriff „parabenfrei“ suggeriert, dass man auf Konservierungsstoffe verzichtet. Allerdings haben Tierversuche gezeigt, dass die Stoffe wie Hormone wirken können so warnen grüne Interessenverbände wie der BUND vor dem Folgen. Aus behördlicher Sicht besteht bei Anwendungen in üblichen Mengen jedoch keine Gefahr für die Verbraucher.
Parabene sind Ester der para-Hydroxybenzoesäure (kurz PHB-Ester), sie haben eine antimikrobielle und fungizide Wirkung, daher werden sie in der pharmazeutischen Industrie, in Kosmetika sowie in bestimmten Lebensmitteln häufig als Konservierungsmittel eingesetzt.
Anstelle von Paraben werden von der Industrie andere Stoffe verwendet wie das Konservierungsmittel Methylisothiazolinon (MI) mit dem man vor Bakterien und Pilzen schützen möchte.
Problematischerweise löst dieser Stoff jedoch häufig Allergien aus. Trägt man ihn durch Cremes auf die Haut auf so kann es schnell zu einer Sensibilisierung kommen.
So kommt es im späteren Verlauf bei weiteren Kontakten mit dem Allergen zu typischen Reaktionen wie Juckreiz, Hautekzemen etc.
Konservierungsstoffe in Kosmetika
In der Zeit von 2008 bis 2014 konnte der Informationsverbund Dermatologischer Kliniken (IVDK) nachweisen, dass sich die Anzahl von MI-Allergien bei Allergietest in deutschen Kliniken stark angestiegen ist. Sie wuchs von 1,6 auf 100 Patienten auf 7,1 auf 100 Patienten an.
Rechnet man hoch so kommt auf 500.000 neue Erkrankungen im Zeitraum von 2010 bis 2014.
Als man im April 2015 ein Gemisch mit MI in Kosmetika verboten hatte sank die Zahl der positiven MI-Allergietests.
MI darf seit 2017 in den Produkten nicht mehr verwendet werden, handelt es sich nicht um Cremes, sondern abwaschbare Produkte wie Shampoos so darf der Stoff maximal zu 0,01 Prozent enthalten sein.
Für betroffene Personen ändert sich jedoch leider nichts, denn ist es erst einmal zu einer Allergie gekommen so bleibt diese bestehen. Auch können sich die Konsequenzen ausweiten, so kann es zu allergischen Reaktionen bei Kontakt mi Farben etc. kommen.
Wichtig ist es neben dem Meiden von Allergenen auch darauf zu achten, wenn man bedenkliche Stoffe austauscht gegen welche man sie ersetzt. Im Fall von Paraben wurde auf eine deutliche schlechtere Alternative umgeschwenkt.
So kam das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bereits im Jahr 2011 zum Schluss, dass man Parabene nicht generell in Kosmetika durch andere Stoffe ersetzen sollte, da diese anderen Konservierungsstoffe deutlich höhere allergene Potentiale aufweisen.
Heute nutzt man in Kosmetika häufig Phenoxyethanol zur Konservierung welches als unproblematisch bezüglich Allergien gilt und auch als gut verträglich im Allgemeinen.