Atmung
In der Lunge wird Sauerstoff aufgenommen und Kohlendioxid aufgenommen und ausgeatmet. Der Sauerstoff ist lebenswichtig für den Stoffwechsel, die Verbrennung der Nahrung und Gewinnung von Energie. Kohlendioxid ist ein Abfallprodukt das abgeführt werden muss.
In den Alveolen erfolgt der Austausch mit rund 300 Millionen Lungenbläschen, ihre Fläche beträgt ca. 100 qm.
Man atmet in Ruhe ca. 10 bis 15 Mal ein und aus, diese Menge an Gasen wird ständig ausgetauscht. Kommt es bei einer Allergie zu Einschränkungen der Atmung so wird man stark eingeschränkt, abhängig von Mangel an Sauerstoff oder auch bei körperlicher Anstrengung wird die Atemfrequenz automatisch erhöht. Im Schnitt atmet man mit einer gesunden Lunge 6 bis 9 Liter Luft in der Minute, bei sportlicher Aktivität können es 50 bis 100 Liter sein.
Für die Atmung werden verschiedene Muskeln benötigt, zum Großteil das Zwerchfell sowie die Zwischenrippenmuskeln. Dabei erfolgt das Ausatmen in der regel passiv. Nur bei körperlicher Anstrengung und Atemnot setzt die Atemhilfsmuskulatur auch beim Ausatmen ein am Schültergürtel und Brustkorb.
Es wird beim Einatmen zwischen einer Bauchatmung und einer Brustatmung unterschieden. Für die Brustatmung spannen sich die Zwischenrippenmuskeln an und heben die Rippen und so den Brustkorb. Es kommt zu einer Vergrößerung des Brustraums. Da die Lunge an der Brustkorbwand fest anliegt wird sie geweitet.
Die Lungenflügel sind elastisch und atmen so Luft ein. Bei der Bauchatmung kommt es zur Anspannung des Zwerchfells das unter der Lunge sitzt zwischen Bauchhöhle und Brusthöhle wie ein Doppelkuppel, sie vergrößert den Brustraum nach unten durch abflachen und dehnt so die Lungenflügel nach unten hin weg und man saugt Luft ein. Bei der Bauchatmung müssen die Baucheingeweide nach unten wandern um Platz zu schaffen für die Ausdehnung der Lungen.
Allgemein kommt es zu einer Kombination aus Bauch- und Brustatmung. Nur im Alter nimmt die Bauchatmung zu, da der Brustkorb weniger elastisch wird.
Für das Ausatmen wird keine aktive Muskelspannung benötigt, es kommt zur Entspannung des Zwerchfells, die Doppelkuppel dehnt sich nach oben aus und der Brustraum verkleinert sich die Luft wird aus den Lungen gedrängt. Auch der Brustkorb sackt in sich zusammen und drückt so die Luft aus der Lunge. Es kommt so zum Rückgang in die ursprüngliche Ausgangsstellung.
Die Atemhilfsmuskeln werden aktiv bei starker körperlicher Belastung oder auch einem bronchialem Asthma. Nun wirken die Schultergürtelmuskeln und Brustmuskeln und können den Brustkorb zusätzlich weiten. Auch bei der Ausatmung können die Muskeln helfen und somit für ein schnelles Ausatmen sorgen.
Durch Abklopfen der Lungen (Perkussion) kann man die Bewegung der Lunge beim Einatmen und Ausatmen hören. Durch die enthaltene Luft ergibt sich ein Klopfschall, ebenso können Verdichtungen erhört werden als Erkrankungen wie Lungenentzündung oder Tuberkulose.
Erkrankungen der Atemwege
Häufig kommt es durch virale Infekte zu Erkrankungen an Nasennebenhöhle und Nase, häufig in Form von Schnupfen. Auch ein Übergang auf das Bronchialsystem ist möglich als Lungenentzündung etc.
Ist die Schleimhaut geschädigt so kommt es schnell zu einer Ausbreitung. Bei einer Erkrankung kommt es meist zu gelben Auswurf. Eine verstopfe Nase erschwert den Abfluss und verlängert die Erkrankung. Nasenspülungen können hier helfen sowie Nasentropfen und die Gabe von Antibiotika. Für Entzündungen der Nasennebenhöhle wendet man gern wärmende Rotlichtlampen an.
Ebenso sind Entzündungen möglich an Kehlkopf, der Luftröhre, den Mandeln etc. Meist sind sie sehr schmerzhaft und führen zu Schluckbeschwerden. Auch ein Abwander der Krankheit weiter runter in die unterem Atemwege ist möglich.
Als akute Bronchitis treten Beschwerden meist an Nase und Kehlkopf auf. Sind Bakterien beteiligt so helfen Antibiotika, bei Viren sind sie jedoch wirkungslos.
Durch Allergene kann es auch zu einem allergischen Asthma bronchiale kommen, hier führen Reize wie kalte Luft oder Rauch zum Zusammenziehen und Atemnot.
Auf Dauer kann Rauchen zu einer Verengung der Bronchien führen, es kommt zu einem chronisch-obstruktiver Bronchitis auch ein Verlust der Lungenoberfläche als Emphysem kann auftreten.
Beide Krankheitsbilder werden auch als COPD zusammengefasst. Ebenso können sich Tumore auf den Bronchien bilden als Bronchialkarzinom. Verschlucken Kleinkinder etwas so wandern die Gegenstände meist in die weitere rechte Bronchie wo man sie auch wieder bronchioskopisch entfernen kann.
Bakterien wie Pneumokokken können zur einer Lungenentzündung führen an den Alveolen, den Lungenbläschen. Hier wirken Antibiotika gut. Bei einer Tuberkulose kommt es zur Zerstörung von Gewebe.
Aber auch Rauchen kann die Lungenbläschen zerstören. Bei vernarbenden Erkrankungen an den Alveolen spricht man von Lungenfibrosen. Auch ein Mangel an dem Oberflächenfilm der Alveolen, dem Surfactant kann eine Ursache für eine Lungenfibrose sein.
Die Atmung läuft über das Gehirn gesteuert ab und kann durch ein gestörtes Nervensystem auch als ein Kranheitssbild zu einer Hyperventialation kommen.
Ebenso kann die Gasaufnahme der Alveolen gestört sein, so wird Sauerstoff schlechter aufgenommen und Kohlendioxid schlechter abgegeben werden. Eine Folge ist schneller auftretend Atemnot bei körperlicher Belastung. Hier kann eine Beatmungsmaske zur Behandlung angewendet werden. Bei einem Überschuss von Kohlensäure im Blut spricht man von Hyperkapnie.
Der Schluckauf kann bei hastigem Essen auftreten oder bei Krankheiten die das Zwerchfell reizen und es ruckartig zusammenziehen lassen. Im Lateinischen nennt man Schluckauf „Singultus“ und bedeutet soviel wie Schlucken oder Schluchzen.
Entzündungen können auch am Rippenfell auftreten, diese ist die Seite vom Brustfell, das aus 2 verschiebbaren Häuten besteht, welche an der Brustkorbwand anliegt. Das Lungenfell liegt hingegen an der Lunge an. Am Rippenfell kann es zu Tumoren kommen oder Ansammlung von Flüssigkeiten als Pleuraerguss zwischen den Pleurablättern, Flüssigkeiten können durch Punktieren mit einer Nadel abgesaugt werden aus dem Pleuralspalt. Ansammlungen von Flüssigkeiten können auch Folge einer Herzschwäche sein und führen zu Atemnot.
Kommt Luft in den Pleuralspalt zwischen dem Lungenfell und Rippenfell kann es zu einem luftgefüllten Brustkorb kommen, einem Pneumothorax der zu Atemnot führt ähnlich wie beim Pleuraerguss wird die Atmung eingeschränkt.