Allergien auf Erdnüsse und Haselnüsse
Liegen Allergien auf Erdnüsse und Haselnüsse vor so muss man viele Dinge im Alltag beachten, schon kleine Mengen in einem Snack vom Bäcker, einem Fertigprodukt, eine Speise im Restaurant kann bei den Betroffenen zu schweren allergischen Symptomen führen.
Allergene müssen seit 2005 laut Gesetz auf den Verpackungen angegeben werden, dazu zählen auch Nüsse, daher sollte man unbedingt auf Hinweise auf der Packung achten wie „Kann Spuren von Erdnüssen enthalten“ etc. Dabei gibt es keine gesetzlichen Grenzwert, wie viel eine Spur von Erdnüsse oder Nüssen ist kann man nicht sagen, es können sich sogar ganze Nüsse im Produkt enthalten.
Bei einer Allergie auf Erdnüsse und Haselnüsse gilt es somit zunächst die Verpackung genau zu lesen oder auch Hinweise zu den Zutaten auf der Speisekarte im Restaurant, Kantine, Fast-Food-Kette usw. Auch andere Hinweise wie „kann Spuren von Ei enthalten“ können nützlich sein, denn so ist sicher gestellt, dass das Produkt auf Allergene hin untersucht und gekennzeichnet wurde. Werden gar keine Hinweise angegeben auf Spuren so sollte man besonders vorsichtig sein, wenn man das Produkt noch nie konsumiert hat.
Aber auch mit Verunreinigungen muss man rechnen, gerade bei einem Buffet, im Urlaub oder wenn Freunde was gekocht haben sollte man sicherheitshalber nachfragen was sich genau im Essen befindet. Wenn man alles selber frisch kocht hat man den besten Überblick darüber ob Nüsse verarbeitet wurden.
Tückisch ist auch, dass sich Nüsse häufig in Produkten verstecken von denen man es nicht erwartet hätte wie einer Arnika-Creme oder einer Erdbeerschokloade etc.
So sollten Allergiker immer den Hintergedanke im Kopf haben, ob sich in einem Snack, einen Produkt das man gerade spontan kaufen will, noch nicht kennt, vielleicht Spuren von Nüssen befinden könnten.
Weiterhin gibt es auch pollen-assozierte Allergien auf Nüsse, Personen die auf bestimmte Pollen allergisch reagieren, reagieren auch auf Nüsse empfindlich, das sie Proteine aufweisen die denen der Pollen ähneln, es kommt so zu einer Kreuzallergie mit ähnlichen Symptomen wie bei einer echten Allergie auf Nüsse. Die Betroffenen leiden dann meist im Frühjahr, zur Pollenblütezeit an den auftretenden Beschwerden.
Die Allergene einer Nussallergie sind hitzestabil, ein Kochen macht sie also nicht unschädlich. Anders bei einer pollen-assozierten Lebensmittelallergie, hier sind die Allergene hitzelabil und werden zerstört, verarbeitet Produkt wie Brotaufstriche mit Nüssen usw. können hier meist problemlos verzehrt werden. Bei einer primären Nussallergie können auch Nüsse in Backwaren, Kuchen, Kekse usw. die hitze behandelt wurden zu Problemen führen.
Liegt eine pollen-assozierte Nussallergie vor wie bei einer Allergie auf Birkenpollen so kann eine Hyposensibilisierung auf Dauer die Beschwerden lindern. Bei einer primären Nussallergie ist dieses leider keine Behandlungsmöglichkeit, da man den Körper nicht durch die wiederholte Gabe des Allergens tolerant gegenüber Nüssen machen kann.
Symptome und Behandlung der Nussallergie
Zu den typischen Symptomen von Allergien auf Erdnüssen und Haselnüssen oder anderen Nussarten zählen:
- Kribbeln der Zunge
- Juckreiz
- Brennen im Hals und Rachen
- Magenkrämpfe
- Gefühle von Zusammenschnüren des Halses, Atembeschwerden
- Schluckbeschwerden
- Übelkeit und Unwohlsein
- Auch ein Kreislaufkollaps ist möglich mit Atemnot in Form von einem anaphylaktischen Schock als schwerste allergische Reaktion die lebensbedrohlich werden kann
Außerdem typisch für diese Allergieform ist, dass die Beschwerden unmittelbar nach dem Kontakt mit dem Allergen auftreten, also nach dem Verzehr von nusshaltigen Speisen, daher spricht man auch vom Soforttyp. Schon kleine Mengen an Nüssen, können aufgrund ihres hohen allergischen Potentials, starke Beschwerden auslösen. Mitunter reicht auch schon der Kontakt mit der Haut oder das Einatmen von geringen Nusspartikeln, um zu Symptomen zu führen.
Nach dem Verzehr von Nüssen kommt es schnell zu ersten Anzeichen der Allergie, so verspürt man ein Kribbeln im Mund, es bilden sich Schwellungen und heftige Reaktionen können auftreten wie Atemnot oder allergischer Schockzustand mit Herz-Kreislaufproblemen.
Bei der Allergie richtet sich das Immunsystem gegen den an sich harmlosen körperfremden Stoff, bei einem ersten Kontakt werden Antikörper gebildet, man bezeichnet diesen Vorgang als Sensibilisierung. Bei weiteren Kontakten kommt es dann erst zu der eigentlichen allergischen Reaktion.
Eine Allergie auf Nüsse kann durch einen Allergietest nachgewiesen werden, hierzu bietet sich der Prick-Test an, bei dem man die Allergene auf der Haut testet, auch ein Bluttest bietet sich an bei dem man auf die Bildung von Antikörpern, den Immunglobulinen hin testet.
Der Provokationstest wird nur stationär durchgeführt, da hier der Patient kleine Mengen an Nüssen verspeist und man so mit heftigen Reaktionen rechnen muss welche genau überwacht werden müssen. Im Abstand von 30 Minuten nimmt man kleine Mengen an Nüssen zu sich und wird dabei streng ärztlich beaufsichtigt und betreut. Es wird alles dokumentiert, so kann man feststellen worauf der Patient allergisch reagiert und ab welchen Mengen. Abhängig von der stärke der Ausprägung der Allergie müssen kleine Mengen so nicht immer zu Beschwerden führen.
Wichtig ist es bei einer Diagnose auf Nussallergie die Auslöser zu meiden, selbst kleinste Spuren. Die Allergie an sich ist nicht heilbar.
Ein Notfallset mit Antihistaminika, Kortison und Adrenalinspritze sollten Allergiker immer bei sich führen und auch Angehörige und Freunde in dem richtigen Umgang damit schulen. Ebenso sollten der Bekannten- und Freundeskreis die Sorgen des Allergikers ernst nehmen und nicht belächeln, da eine Nussallergie mit ihren starken Reaktionen sogar tödlich verlaufen kann.
Allerdings kann auch nur eine Unverträglichkeit vor liegen, in diesem Fall kann man kleine Mengen an Nüssen vertragen ohne, dass es zu Reaktionen kommt, bei größeren Mengen ähneln die Beschwerden derer einer Allergie, mit dem Unterschied, dass der Körper hier keine Antikörper bildet.