Was bei Allergien passiert

Was bei Allergien passiert

Heuschnupfen gehört zu der am weitesten verbreiteten Form von Allergien.

Bei einer Allergie kommt es zu einer Abwehrreaktion des Körpers auf fremde Substanzen wie Pollen, Tierhaare etc, also den Allergenen. Typische Symptome sind Niesen, Atemnot, juckende oder gerötete Augen, Schwellungen der Schleimhäute, Bildung von Ekzemen oder Quaddeln auf der Haut, Beschwerden im Magen-Darm-Trakt etc.

So können der Kontakt mit Katzen, der Verzehr von Erdnüssen, Hausstaubmilben, ein Wespenstich, Pollenflug zu mehr oder weniger heftigen Beschwerden führen.

Jeder 3. Deutsche leidet einmal in seinem Leben an einer Allergie, am weitesten verbreitet ist die Pollenallergie in Form des Heuschnupfens.

Weiter Allergien können sein Allergien gegenüber Nahrungsmitteln, Metallen, Duftstoffen, Latex, Sonne, Insulin. Bei einem ersten Kontakt mit den körperfremden Stoffen wie Pollen oder Nüssen kommt es zu einer Sensibilisierung, die eigentlichen Symptome einer Allergie treten erst bei späterem erneuten Kontakt auf.

Man unterscheidet 4 Arten von Allergien:

Die Typ-I-Allergie kommt mit 90 % am häufigsten vor. Man spricht auch vom Soforttyp, da die Beschwerden unmittelbar auftreten wie bei einer Gräser- oder Baumpollen-Allergie, einer Allergie gegenüber Hausstaubmilben, Insektengiften, Nahrungsmittel oder Tierhaaren. Es kommt zur Bildung von IgE (Immunglobulin E) Antikörper die das Allergen bekämpfen und Botenstoffe freisetzen wie das Histamin, das als Entzündungsbotenstoff zu Schwellungen der Haut, Schleimhäute, Rötungen und Juckreiz führen kann. Die Beschwerden treten „sofort“ nach einigen Minuten oder Stunden nach dem Kontakt mit dem Allergen auf.

Die Typ-II-Allergie bei der das Immunsystem Antikörper gegen Bestandteile der Oberfläche von Körperzellen, die Antikörper erkennen diese Zellstrukturen und aktivieren das Abwehrsystem, die wiederum die Körperzellen bekämpfen. Man spricht daher auch vom zytotoxischen Allergietyp, also „giftig für Zellen“. Eine derartige Allergie kann sich gegen Blutzellen richten wie bei einer Bluttransfusion mit der falschen Blutgruppe.

Die Typ-III-Allergie kommt es zur Bildung von Immunkomplexen aus Antikörpern und Allergenen die sich im Gewebe wie zum Beispiel der Niere oder in Blutgefäßen ablagern können, auf diese Weise enstehen Gefäßentzündungen wie eine Vasculitis allergica die man an punktförmigen Einblutungen an Beinen oder Gesäß erkennen kann.

Die Typ-IV-Allergie wird als Spättypallergie bezeichnet weil zwischen dem Kontakt und den Symptomen 24 bis 72 Stunden liegen können. Typische Vertreter hier sind Allergien gegenüber Nickel oder Duftstoffen die zu einem allergischen Kontaktekzem führen können. Allergenspezifische Immunzellen, die T-Helfer-Lymphozyten, sind für ihre Entstehung verantwortlich. Man findet sie teils im Blut, teils in Lymphknoten im Unterhautgewebe. Bei weiteren Kontakten mit den Allergenen nach der Sensibilisierung wandern die allergenspezifischen T-Helfer-Zellen in die Haut ein und lösen hiern ein allergisches Kontaktekzem aus.

Liegt eine Allergie vor?

Liegt eine Allergie vor?

Man spricht von einer atopische Diathese oder atopische Konstitution wenn es eine anlagebedingte Bereitschaft, auf harmlose Stoffe wie Baum- oder Gräserpollen mit einer IgE-vermittelten Allergie zu reagieren vorliegt.

Liegt einer derartige Veranlagung vor so kann es häufiger zu  Heuschnupfen, allergischem Asthma bronchiale und Nahrungsmittelallergien kommen als bei anderen Menschen.

Die Neurodermitis ist keine allergische Erkrankung, allerdings kann sie bei Personen mit einer genetischen Veranlagung schneller enstehen und Allergene können auch hier eine Rolle spielen.

Ob eine Allergie tatsächlich vorliegt kann durch einen Allergietest ermittelt werden. Ein Anamnese-Gespräch mit dem Patienten kann vorab klären welche Stoffe als Auslöser in Betracht kommen, wenn man einen Allergologen aufsucht, so können es Desodorant, Baumpollen, Tierhaare, nickelhaltige Knöpfe oder Schmuck sein etc.

Durch einen Hauttest, den Pricktest kann man eine Allergie vom Typ I aufdecken, dazu werden die verdächtigen Allergene als Lösung auf die Innenseite des Unterarmes aufgetragen und die Haut mit einer Lanzette leicht angestochen, enstehen hier Juckreiz, Quaddeln, Schwellungen so hat man ein Indiz dafür, dass eine Sensibilisierung vorliegt.

Beim Bluttest wird das Blut auf die Bildung von IgE-Antikörpern hin untersucht. Diese können gegen bestimme Allergene gerichtet sein.

Der Epiktantest, als Pflastertest eignet sich gut bei einem Verdacht auf Typ-IV-Allergien, man befestigt das Allergen mittels Pflaster auf dem Rücken des Patienten und lässt hier 48 Stunden lang einwirken und beobachtet mögliche allergische Reaktionen.

Beim Provokationstest konfrontiert man die Schleimhäute mit einer allergenen Lösung an der Augenbindehaut oder Nasenschleimhaut können auch hier allergische Reaktionen abgelesen werden. Bei einer Lebensmittelallergie können geringe Mengen unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, idealerweise in einer Klinik um auftretende Beschwerden schnell behandeln zu können.

Gegen Beschwerden einer Allergie helfen Antihistaminika und kortisonhaltige Medikamente. Auch eine allergenspezifischen Immuntherapie ist bei Allergien von Typ I dem Soforttyp möglich. Hier gewöhnt man das Immunsystem in steigender Dosis an die Allergene. Dazu trägt man das Allergen als Tropfen oder Tabletten auf die Mundschleimhaut auf.

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