Allergische Rhinitis

Die Allergische Rhinitis

Etwa 60 Millionen Europäer leiden unter einer allergischen Rhinitis. Unter einer allergischen Rhinitis versteht man einen allergischen Schnupfen. Die allergische Rhinitis kann durch Allergene ausgelöst werden wie Pollen, Tierhaare oder Milben und tritt somit saisonbedingt oder ganzjährig auf. Die Folgen sind Atemnot, laufende und verstopfte Nase, Jucken von Nase und Augen sowie Augenbrennen. Auf welche Allergene der Körper allergisch reagiert kann in einem Allergietest ermittelt werden.

Heuschnupfen

Wer unter Heuschnupfen leidet reagiert meist auch allergisch auf Nüssen aufgrund von Kreuzallergien.

Wer unter Heuschnupfen leidet reagiert meist auch allergisch auf Nüssen aufgrund von Kreuzallergien.

Häufig fällt in diesem Zusammenhang das Wort Heuschnupfen. Sind Pollen die Ursache spricht man von Heuschnupfen der allergischen Rhinokonjunktivitis.

Meist beginnt die Krankheit schon im Kindesalter. So haben etwa 10% aller Kinder im Alter von 10 Jahren und 20% der Kinder im Alter von 14 Jahren Heuschnupfen. Die Rate bei Erwachsenen liegt zwischen 13 und 24%.

Möglich sind auch Kreuzallergien, bei denen der Körper auf Lebensmittel allergisch reagiert die den Allergenen von Pollen ähneln.

Wer unter Heuschnupfen leidet reagiert meist auch allergisch auf Nüsse und Äpfel. Eine Nahrungsmittelallergie im eigentlichen Sinne liegt hier allerdings nicht vor. Ob eine Nahrungsmittelallergie oder eine Kreuzallergie vorliegt kann durch verschiedene Allergietests festgestellt werden.

Hausstaubmilben

Sind Hausstaubmilben die Ursache für eine Rhinitis so verengen sich die Atemwege. Reize wie kalte Luft, Düfte oder Tabakrauch lassen die Nase empfindlich reagieren. Aber auch Sport kann hier Reize und Symptome auslösen und es kommt dadurch zu Schlafstörungen und einer verminderten Konzentrationsfähigkeit.

Wie kann eine Allergische Rhinitis enstehen?

Die allergische Rhinitis wird durch verschiedene Allergen ausgelöst.

Die allergische Rhinitis wird durch verschiedene Allergen ausgelöst.

Der allergische Schnupfen wird durch eine Überreaktion des Immunsystemes herbeigeführt.

So reagieren Allergiker durch eine verstärkte Produktion von IgE-Antikörpern gegen die Allergene wie Pollen, Tierhaare oder Milben.

Es kommt zur einer Entzündung durch vernetzte IgE-Antikörper, diese setzen sich auf Immunzellen wie Mastzellen und basophilen Granulozyten auf der Schleimhaut der Atemwege fest.

Der Körper reagiert mit der Freisetzung von Botenstoffen wie Histamin, Leukotriene, Tryptase oder Prostaglandine.

Es können sich Ödeme bilden, die Blutgefäße erweitern sich, die Nerven der Schleimhaut werden gereizt und die Produktion von Nasensekret gefördert.

Bei einer Pollenallergie treten die Symptome zu bestimmten Jahreszeiten verstärkt auf, abhängig auf welche Pollen man allergisch ist. Die Zeiten des Pollenflugkalenders finden sie hier. In der Zeit sollte man die Allergene meiden entsprechend eine Allergenkarenz. Auch eine Prophylaxe durch Medikamente ist möglich. Hier lindert vor allem Cromoglizinsäure in Form vom Nasentropfen oder Augentropfen mögliche Beschwerden und Symptome der Allergie. Diese müssen 2 Wochen vor Beginn der Blütezeiten angewendet werden.

Die Symptome einer Allergische Rhinitis

Typische Symptome sind Jucken, Tränen und Rötung der Augen. Die Nase beginnt zu laufen, jucken, schwellt an und es kommt zu starkem Niesreiz. Welche Symptome bei welcher Allergieart typisch sind können sie auf der Sonderseite über die möglichen Symptome von Allergien nachlesen.

Durch die Allergene sind neben den Schleimhäuten der Nase auch die Bindehäute der Augen betroffen. Sie entzünden sich und sind nicht nur durch das alleinige Eindringen von Pollen gereizt. Die Entzündung der Bindehäute geschieht durch einen Nervenreflex dem nasal-konjunktivalen Reflex.

Auch eine Nasennebenhöhlenentzündung die allergische Rhinosinusitis ist möglich.

Die Sensibilisierung

Bei Allergien des Soforttyps I beginnt die Sensibilisierung beim ersten Allergenkontakt.

Bei Allergien des Soforttyps I beginnt die Sensibilisierung beim ersten Allergenkontakt.

Die eigentliche Sensibilisierung gegenüber den Allergenen wie Hausstaub, Schimmelpilzsporen, Pollen etc. beginnt beim ersten Kontakt. Es werden vermehrt IgE-Antikörper gebildet die sich gegen das spezielle Allergen richten und an die Mastzellen andocken. Bei einem weiteren Kontakt mit dem Allergen wehrt nun das Immunsystem die Allergene ab. Es werden Botenstoffe (Mediatoren) des Körpers wie Histamin, Leukotriene oder plättchenaktivierende Faktor (PAF) ausgeschüttet und es kommt zu den typischen Symptomen. Die Nase läuft, Juckreiz und Rötungen entstehen.

Die Rötungen sind eine Folge von verbesserter Durchblutung die helfen soll das Abwehrzellen den Körper besser passieren können. Durch Jucken macht der Körper aufmerksam auf diese Stellen. Die Fremdstoffe werden durch geförderte Schleimbildung und Niesen wieder aus dem Körper befördert. Zu Beginn dieses Vorgangs stehen in den ersten 2 Stunden die Histamine im Vordergrund bevor sie in den folgenden 48 Stunden durch die Leukotriene abgelöst werden. Wichtig ist hier medikamentös oder mit einer Hyposensibilisierung gegen zu steuern, um einen chronischen Verlauf zu verhindern.

Die Behandlung einer Allergische Rhinitis

Bei einer allergischen Rhinitis helfen Augentropfen prophylaktisch.

Bei einer allergischen Rhinitis helfen Augentropfen prophylaktisch.

Wird der allergische Schnupfen nicht umgehend behandelt kann er chronisch werden. Hier bietet sich eine medikamentöse Behandlung in der Frühphase an. Man kann hier prophylaktisch Medikamente anwenden, die Symptome lindern und Heuschnupfen durch eine Hyposensibilisierung behandeln

Aus einer ersten Reaktion der Sofortphasenreaktion wird so eine länger andauernde Entzündung der Spätphasenreaktion, es setzen sich Eosinophile im Blut fest fördern die Entzündung der Schleimhaut. Die Schleimhaut verändert sich in Folge dieser zellularen Entzündung dauerhaft durch kleine Narbenbildung kommt es zum Remodelling.

Problematisch hierbei ist, dass die Schleimhaut die Schleimhautdrüsen und Flimmerhärchen verliert. Diese dienen der Reinigung der eingeatmeten Luft über die Atemwege. Schadstoffe können so nicht mehr gefiltert werden und es kann zu Schädigung an Bronchien und Lunge kommen.

Man spricht bei diesem Etagenwechsel auch von einem Asthma bronchiale. Atembeschwerden verstärken sich und aus einem Heuschnupfen wird ein Asthma bronchiale welches medikamentös behandelt werden muss, da die Wucherungen an der Lunge fortschreiten und sich die Probleme mit der Atmung verstärken.

Die Wahrscheinlichkeit dass eine unbehandelte Allergische Rhinitis in ein Asthma bronchiale umschlägt liegt bei etwa 30-40% wie sie hier nachlesen können.

Welche Faktoren begünstigen eine Rhinitis?

Die allergische Rhinitis kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden. So kann eine Anlage vererbt sein, aber auch aggressivere Allergene in Folge von Umweltverschmutzung und eine übertriebene Hygiene können den allergischen Schnupfen begünstigen. Theorien über die Entstehung von Allergien können sie hier nachlesen. Wie man Kinder vor Allergien effektiv schützen kann erfahren sie hier. Gerade Heuschnupfen beginnt bereits im frühen Lebensjahren.

Wie wird eine allergische Rhinitis diagnostiziert?

Die allergische Rhinitis kann mit Hauttest und Bluttest diagnostiziert werden.

Die allergische Rhinitis kann mit Hauttest und Bluttest diagnostiziert werden.

Eine allergische Rhinitis wird durch den bisherigen Krankheitsverlauf bei einer Anamnese und mit folgenden Tests durch den Arzt diagnostiziert. Wichtig ist zu ermitteln welche Allergene hier der Auslöser sind. In der Regel wird ein Prick-Test, also ein Hauttest angewendet. Bei diesem werden Lösungen mit Allergenen auf den Unterarm aufgetragen und die Haut wird mit einer Nadel angeritzt. Aus den Reaktionen wie Rötungen, Juckreiz, Quaddelnbildung nach 20 Minuten lasssen sich Schlüsse auf mögliche Allergene ziehen.

Aber auch ein Bluttest ist möglich und wird gerade bei kleinen Kindern vorgezogen. Hierbei wird die Gesamtzahl der IgE-Antikörper (RIS-Test) oder die spezifischen IgE-Antikörper (RAST-Test) ermittelt. Erhöhte werde beim RIS-Test  können einen Hinweis auf eine mögliche Allergie geben, wo hingegen der RAST-Test den genauen Nachweis über eine vorliegende Sensibilisierung gegen ein bestimmtes Allergen liefert.

Auch ein Provokationstest ist möglich, bei diesem wird ein Allergenextrakt direkt in die Nase gesprüht um Symptome zu fördern.

Die Allergene meiden

Wichtig ist es im Sinne einer Allergenkarenz mögliche Allergene zu meiden. Abhängig von den Allergenen gilt es hier verschiedene Dinge die man beachten sollte.

Hausstaubmilben

Wer unter einer Hausstaubmilbenallergie leidet sollte die allergieauslösenden Milbenzahl verringern. Gerade hohe Anzahlen an Milben und deren Kot führen zu Symptomen wie Atembeschwerden.

Dieses kann durch Austauschen und Reinigen von Teppichen, Polstern, Textilien, Verwendung spezieller Bettbezüge, regelmäßiges Lüften und Reinigen im Schlafzimmer, Niebaumextrakt, heißes Wäschewasche mit mindestens 60°C etc. erfolgen. Das Legen von Fliesen und Laminat ist Teppichböden vorzuziehen, da diese besser, leichter und gründlicher gereinigt werden können. Hohe Luftfeuchtigkeiten erhöhen auch die Wachstumsrate von Milben.

Weiter Tipps finden sie auf der Seite über die Hausstaubmilbenallergie für sie zusammen gestellt.

Tierhaare

Leidet man unter einer Tierhaarallergie muss man sich meist vom Tier trennen. Vor allem lösen Katzen und Meerschweinchen Allergien aus. Aber auch Hunde und in seltenen Fällen Pferde führen zu Symptomen. Hierbei sind nicht die Tierhaare der eigentliche Auslöser, sondern an ihnen klebende Sekrete und Hautschuppen der Tiere. Am häufigsten führen Schnauzer und Boxer bei den Hunden mit einer Rate von 30% zu Allergien, Schäferhunde und Beagle mit etwa 5% sind hier unbedenklicher.

Pollen

Zu Blütezeiten gilt es Pollen zu meiden

Zu Blütezeiten gilt es Pollen zu meiden

Lösen Pollen die Allergie aus gilt es zu den Pollenflugzeiten ausgiebige Aufenthalte und Sport im Freien zu meiden. Im Idealfall wartet man einen kurzen Regenschauer ab, da danach die Pollenzahl in der Luft deutlich verringert ist.

Bevor man das Schlafzimmer betritt nach einem Aufenthalt im Freien sollte man die Haare waschen und die Kleidung wechseln.

Im Auto und in der Wohnung sollte man die Fenster möglichst geschlossen halten. Wohnt man in der Stadt lüftet man am bestens morgens, auf dem Land hingegen eher gegen Abend die Wohnung gut durch.

Auch Filter helfen die Pollenzahl zu verringern. So gibt es spezielle Filter für die Lüftung im Auto und in den Staubsaugern. Zigarettenrauch sollte ebenfalls gemieden werden.

Weitere hilfreiche Tipps bei Inhalationsallergien und wo man als Allergiker Urlaub machen sollte können sie hier nachlesen.

Behandlungsmöglichkeiten einer allergischen Rhinitis

Neben der Meidung der Allergene können auch antiallergische Medikamente helfen die akutem Symptome zu lindern und zu vermeiden. Aber auch eine dauerhafte Reduzierung der Symptome und Heilung der Allergie ist möglich.

Medikamentös

So kann man prophylaktisch also vorbeugend Nasensprays und Augentropfen mit dem Wirkstoff Cromoglizinsäure anwenden. Diese werden 2 Wochen vor der Pollenblütezeit verwendet. Ist es bereits zu Symptomen gekommen helfen Antihistaminika dabei die Symptome zu lindern die durch den Botenstoff Histamin ausgelöst werden. So gibt es Antihistaminika als Tabletten, Tropfen und Sprays. Auch Glukokortikoide können die Symptome wie laufende Nase verringern. Ebenso helfen Nasenspülungen mit isotonen Salzlösungen und Sympathomimetika in Form von Nasensprays und Augentropfen.

Hyposensibilisierung

Eine dauerhafte Linderung oder gar Heilung verspricht hingegen die Hyposensibilisierung. Die spezifische Immuntherapie (SIT) dauert jedoch ca. 5 Jahre, der Körper wird dabei mit steigenden Dosen an das Allergen gewöhnt wie bei einer Impfung. Sie kann per Spritze oder Tabletten erfolgen. Es empfiehlt sich hier bereits sehr früh im Kindesalter mit der Sensibilisierung zu beginnen. Ein Alter von 5 bis 6 Jahren sollte das Kind allerdings schon erreicht haben. Ist die maximale „Impfdosis“ erreicht wird alle 4 bis 8 Wochen lang weiter geimpft um die Abwehrstärke des Immunsystems zu erhalten.

Allergischer Schnupfen oder Erkältung?

Wie kann man eine gewöhnliche Erkältung von allergischen Schnupfen unterscheiden? Bei allergischen Schnupfen (Rhinitis) ist das Nasensekretwässriger und klar und nicht so zähflüssig wie bei einer Erkältung. Darüber hinaus kommt es plötzlich zu den Symptomen die genauso schnell wieder schneller abklingen wie sie erscheinen. Eine Erkältung fühlt man bereits vorher wie sie sich langsam ankündigt und sie bleibt auch meist länger als eine Woche bestehen.

Außerdem kommt es bei allergischen Schnupfen nicht zu Fieber oder Halsschmerzen. Vielmehr kommt es verstärkt zu brennenden Augen, Niesanfällen und juckender Nase.

Auch der Klimawandel hat Auswirkungen auf den Heuschnupfen in Deutschland so verlängern sich zum einen die Blütezeiten der Pollen und zum anderen wandern immer mehr exotische Pflanzen nach Deutschland und führen zu allergischen Symptomen bei den Betroffenen.

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