Unterschiedliche Allergiearten

Unterschiedliche Allergiearten

Allergien gegen Pollen zählen zu der Soforttyp-I-Allergie.

Allergien gegen Pollen zählen zu der Soforttyp-I-Allergie.

Bei einer Allergie leiden die Betroffenen an einer Überreaktion des Immunsystemes. Der Kontakt zu Tierhaaren, Pollen, Nüssen etc. kann zu allergischen Beschwerden führen wie geschwollenen Schleimhäuten, Niesen, Schnupfen, Beschwerden des Magen-Darms, Atemproblemen, Rötungen und Quaddeln auf der Haut etc.

In Deutschland leiden ca. 25 Millionen Menschen an Allergien in unterschiedlich stark ausgeprägten Formen. Weit verbreitet ist der Heuschnupfen als Form der Pollenallergie. So kommt es verstärkt von März bis Juli zu Niesattacken, geröteten Augen, laufender Nase etc.

Aber auch andere Allergien wie gegen Nahrungsmittel, Hausstaubmilben oder Kontaktallergien führen zu starken Beschwerden oder gar einem allergischem Asthma bronchiale.

Kommt es zu einem Kontakt der allergenen mit dem Immunsystem so erfolgt eine Sensibilisierung. Es werden Antikörper zu den Antigenen gebildet. Jeder erneute Kontakt führt dann zu einer vermehrten Ausschüttung der Antikörper und allergischen Symptomen.

Man unterscheidet neben den unterschiedlichen Allergenen insgesamt 4 Typen von Allergien:

  1. Bei der Typ-I-Allergie handelt es sich um rund 90 % der Allergien, hier kommt es zu zu einem Soforttyp bzw. IgE-vermittelten Allergie. Zu diesem Typ zählen Allergien gegen Baumpollen, Gräser, Insektengift, Hausstaubmilben und Nahrungsmittel.
  2. Die Typ-II-Allergie ist eine zytotoxischer Allergietyp, das Immunsystem bildet Antikörper gegen bestimmte Teile der Oberfläche von Körperzellen. Werden diese erkannt kommt es zu einer Reaktion wie zum Beispiel gegen rote Blutzellen, wenn das Blut einer falschen Blutgruppe übertragen wurde.
  3. Die Typ-III-Allergien bilden Immunkomplexe aus Allergenen und Antikörpern die sich im Gewebe wie der Niere ablagern können. So enstehen Gefäßentzündungen. Es kommt häufig zu punktförmigen dunkelroten Einblutungen in Gefäßen oder Beinen.
  4. Bei der IV-Allergie spricht man von der Spättyp-Allergie. Die Symptome treten erst 24 bis 48 Stunden nach dem eigentlichen Kontakt mit den Allergenen auf wie bei einer Kontaktallergie. Typisch ist so das allergische Kontaktekzem. In den Lymphknoten und im Blut befinden sich allergenspezifische Immunzellen, die T-Helfer-Lymphozyten, die nach einer Sensibilisierung (dem ersten Kontakt mit dem Allergen) sich in der Haut einlagern und bei weiteren Kontakten zu einem allergischen Kontaktekzem führen.

Auch die Genetik spielt eine große Rolle. So werden die Allergien nicht direkt vererbt, aber Kinder von Allergikern reagieren schneller mit einer Allergie auf an sich harmlose Umweltstoffe. Es kann zur Neurodermitis, Heuschnupfen und allergischem Asthma bronchiale kommen.

Allergien bestimmen

Allergietest helfen dabei zu bestimmen auf welche Pollen bzw. Allergene man genau allergisch ist.

Allergietest helfen dabei zu bestimmen auf welche Pollen bzw. Allergene man genau allergisch ist. Hier Haselnussblüte.

Neben einer sorgfältigen Anamnese, also Erfassung der Krankengeschichte im Gespräch mit dem Patienten und der Ermittlung möglicher genetischer Ursachen oder Umweltbeeinflussungen werden auch verschiedene Allergietests durchgeführt.

Ein Allergietest kann dabei helfen eine Allergie genau zu bestimmen. Hier wird der Pricktest verwendet, um Allergien vom Typ I zu ermitteln. Man bringt allergene Stoffe auf die Haut auf in Form einer allergenen Lösung und sticht diese auf. Anhand von Rötungen an den Aufragungsstellen an den Unterarmen kann man so die Sensibilisierung gegenüber bestimmten Stoffen ablesen.

Ein Bluttest wird häufig ergänzend eingesetzt. Mit ihm kann man IgE-Antikörper im Blut nachweisen. Diese richten sich gegen spezielle Antigene.

Der Epikutantest kann bei einer Kontaktallergie angewendet werden. Man befestigt hier das Allergen in Form eines Pflaster auf dem Rücken für 48 Stunden und kann enstehenden Bläschen beobachten bzw. Ekzeme. Plastertest und Epikutantest werden auch als Patch-Test bezeichnet.

Neben einem Pflaster kann das Allergen auch als Lösung auf die Bindehäute der Augen oder Nasenschleimhäute aufgetragen werden. Man spricht hier von einem Provokationstest. Aufgrund von möglicherweise sehr heftigen Reaktionen wird dieser nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt. Auch hier können allergische Symptome beobachtet werden, insbesondere beim Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie.

Generell gilt es Allergene zu meiden (Allergenkarenz), also Nüsse, Tierhaare, Milben etc. Ist es nicht möglich die Allergene zu meiden bzw. nur bedingt wie Pollen durch Pollenfilter etc. so können auch Medikamente dabei helfen die Symptome zu lindern.

Insbesondere Antihistaminika senken den Einfluss des Botenstoffes Histamin auf die entzündlichen Vorgänge einer Allergie.

Eine Hyposensibilisierung, Desensibilisierung oder allergenspezifische Immuntherapie (SIT) bietet sich vor allem beim Allergien vom Typ I, dem Soforttyp an. Hier wird das Immunsystem durch geringe Dosen des Allergenes langsam an dieses gewöhnt. Der Erfolg fällt jedoch unterschiedlich gut aus und erfordert eine mehrjährige prophylaktische Behandlung.

Atopie

Haben die Eltern bereits eine atopische Erkrankung wie allergisches Asthma bronchiale, Neurodermitis oder Heuschnupfen so ist das Risiko dafür, dass die Kindern ebenfalls eine Allergie ausbilden erhöht.

Eine Atopie ist eine Neigung zu einer Überempfindlichkeitsreaktion in Form von allergischen Reaktionen des Soforttyp-I-Allergien. Es liegt so eine körperliche Bereitschaft vor zu einer krankhaft erhöhten Bildung von Immunglobulin-E-Antikörpern (IgE).

Atopie stammt aus dem Griechischen und beschreibt eine Ortslosigkeit, sie wird fälschlicherweise auch synonym für einer Allergie vom Soforttyp verwendet.

Aber auch eine zu große Hygiene kann die Entstehung von Allergien begünstigen, daher sollte man Kinder nicht zu sehr vor möglichen Allergien schützen.

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